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Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Titel: Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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Finanzminister fort. »Einige Agenturen haben bereits damit begonnen, über Ihren Rückzug aus der Öffentlichkeit zu spekulieren. Wir waren kurz davor, den Einsatz eines Doppelgängers in Erwägung zu ziehen.«
    »Großartig. Man kann euch nicht einmal für ein paar Wochen allein lassen, ohne dass alles drunter und drüber geht.«
    »Wie meinen?«, zeigte sich Adams pikiert.
    Ich lächelte müde. »Ein Scherz, Homer, nur ein Scherz. Entschuldigen Sie, aber in den letzten paar Wochen hatte ich nicht viel zu lachen. Wo kann ich mit Quinto-Center sprechen?«
    »Benutzen Sie meinen Anschluss«, sagte der Terraner und deutete in Richtung seines Schreibtischs. »Ich muss ohnehin zu einer Abteilungsleiterbesprechung. Wenn Sie mich brauchen, stehe ich jederzeit zur Verfügung.«
    »Danke.«
    Als mir zehn Sekunden später das Gesicht Decaree Farous entgegenstrahlte, sah das Universum schon wieder um einiges freundlicher aus. Ich gab meiner Stellvertreterin einen kurzen Bericht über meine Erlebnisse und erteilte dann erste Anweisungen.
    »Sämtliche Speicherdaten und Querverweise, die zu einer Entdeckung Shahimbobas führen könnten, sind mit Überrangkodes zu verschlüsseln und in meiner persönlichen Datenbank abzulegen«, wies ich an. »Dazu gehören auch alle Unterlagen über das Verschwinden der EX-856. Setz einen Marker ins System. Sobald ein USO-Einsatz einen unserer Spezialisten näher als hundert Lichtjahre an Shahimboba heranführt, will ich das wissen.«
    »Wird erledigt«, bestätigte Decaree.
    »Außerdem möchte ich, dass du eine Suchanfrage startest«, fuhr ich fort. »Benutze dafür ebenfalls die Überrangkodierung. Ich will alles über die Hohrugk-Kühe wissen. Und wenn ich alles sage, dann meine ich alles.«
    »Die Hohrugk-Kühe?«, vergewisserte sich meine Partnerin. Sie klang überrascht. »Einen Moment …«
    Sie verschwand vom Bildschirm und ich hörte sie im Hintergrund in einem Stapel Folien wühlen.
    »Ah, hier ist es«, rief sie schließlich und kehrte in den Erfassungsbereich der Kameras zurück.
    »Das sind die aktuellen Lageberichte von heute morgen«, erklärte sie. »Einer unserer Agenten auf Lepso meldet, dass die Hohrugk-Kühe ihre Grube im nordöstlichen Teil der Altstadt Orbanas von einem Tag auf den anderen verlassen haben. Und das offenbar sehr überstürzt, denn sie haben nichts mitgenommen. Niemand hat sie gesehen. Sie waren plötzlich einfach weg.«
    Ich schloss für einen Moment die Augen.
    »Es kommt noch besser«, sprach Decaree weiter und ich ahnte längst, was nun folgen musste. »Auch ihre Stammwelt Hohrugkheim ist komplett entvölkert. Derzeit sind zwei USO-Kreuzer, die ASTRAMUS und die MELANCOR, vor Ort und stellen Untersuchungen an. Von den Bewohnern des Planeten fehlt jede Spur.«
    »Okay«, sagte ich nachdenklich. »Sobald sich in dieser Sache etwas neues ergibt, will ich es sofort wissen.«
    »Wann kommst du zurück?«, fragte Decaree.
    »Vermisst du mich?«
    Sie verzog geringschätzig den Mund.
    »An attraktiven Männern herrscht auf Quinto-Center kein Mangel«, sagte sie. »Und als Stellvertreterin des Lordadmirals …«
    »Ich habe verstanden. In zwei Stunden startet ein Kurierraumer von der Erde nach Olymp. Sich zu, dass dort ein USO-Schiff auf mich wartet – und stell eine Flasche Champagner kühl. Wir haben viel nachzuholen.«
    »Ist das ein Versprechen?«
    Ich warf ihr eine Kusshand zu und schaltete ab. Dann erhob ich mich und trat mit auf dem Rücken verschränkten Armen vor das große Panoramafenster des Büros. Von der GCC-Zentrale aus hatte man einen traumhaften Blick über Terrania City. Zwischen den bis zu zweihundert Meter hohen Türmen des Finanzdistrikts konnte man die Grünflächen des Crest Parks erkennen. Rechts daneben und teilweise von den breiten Bändern der Hochstraßen verdeckt, schimmerte die Oberfläche des Kleinen Goshun-Sees in der Nachmittagssonne. Überall waren Gleiter, Fähren und Schnelltaxis unterwegs. In der Ferne erhob sich soeben ein 800-Meter-Riese der STARDUST-Klasse majestätisch in den kaum bewölkten Himmel.
    Für ein paar kostbare Momente ließ ich die Bilder auf mich wirken. Terrania. Ich liebte diese Stadt, hatte sie über die Jahrhunderte wachsen und gedeihen sehen, hatte erlebt, wie sie durch den Angriff der Dolans teilweise zerstört und wieder aufgebaut worden war. Es war eine Stadt, die atmete, die Tag und Nacht in einem elektrisierenden Rhythmus pulsierte und niemals wirklich zur Ruhe kam. Wer verstehen wollte, warum die

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