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Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Titel: Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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Zukunft der Shahms auf Shahimboba betrifft.«
    »Ich hoffe, Sie erwägen nicht ernsthaft, auf dem Planeten zu bleiben«, sagte ich.
    »O doch, Lordadmiral.« Shareen Deubtar wurde plötzlich ernst. »Und nicht nur ich. Fast alle Shahms, mit denen ich bisher gesprochen habe, würden Shahimboba gerne zu ihrer neuen Heimat machen.«
    Sie sah mein skeptisches Gesicht und lachte.
    »Schauen Sie nicht so verbiestert«, sagte sie. »Versuchen Sie lieber, uns zu verstehen. Die meisten von uns sind hier geboren und aufgewachsen. Wir kennen nichts anderes als die Bauländer. Moderne Technik ist uns fremd. In der großen, verwirrenden Galaxis da draußen wären wir völlig hilflos. Nein, glauben Sie mir, Atlan: Wir gehören hierher.«
    »Was ist mit jenen, die entführt wurden und die in dieser großen, verwirrenden Galaxis Freunde und Familie zurücklassen mussten?«
    »Jeder, der Shahimboba den Rücken kehren will, kann das selbstverständlich tun. Doch ich glaube nicht, dass das geschehen wird. Laut den Logbüchern der Illochim wurden schon seit längerer Zeit keine Shahms mehr von außerhalb nach Shahimboba gebracht. Die Geburtenraten in den Bauländern reichten völlig aus. Wir haben hier eine einmalige Chance, sehen Sie das nicht?«
    »Eine Chance auf was, Ms. Deubtar?« fragte ich. »Wenn die Geschichte Shahimbobas bekannt wird, wimmelt es hier bald von …«
    »Und genau deshalb haben wir uns versammelt«, unterbrach mich die Terranerin. »Wir benötigen Ihre Hilfe, Lordadmiral. Wir möchten Sie bitten, dass Sie die Existenz unserer Welt vorerst geheim halten.«
    »Das ist nicht Ihr Ernst«, stieß ich kopfschüttelnd hervor.
    »Mein voller Ernst«, bekräftigte Shareen. »Die Illochim sind weg und werden nicht mehr wieder kommen. Denken Sie nicht auch, dass wir Shahms uns diesen Planeten verdient haben?«
    »Aber Shahimboba ist …«, begann ich, wurde jedoch erneut gestoppt.
    »… nicht das Paradies«, sagte sie. »Aber ein Anfang.«
    »Was ist mit Dahagmata und den Sinterbuckeln?«, brachte ich meinen nächsten Einwand vor. »Niemand weiß, welche Folgen der Tod Malotuffoks mittelfristig auf den Symbiontvater hat. Er könnte eines Tages durchdrehen und alle Shahms töten. Die USO verfügt über einige der besten Mediziner der Milchstraße. Sie würden ganz sicher einen Weg finden, die Buckel zu entfernen.«
    »Dahagmata ist ein rein instinktgesteuertes Wesen«, entgegnete Shareen Deubtar. »Waheijathiu und Gasuijamuo haben mir und den anderen versichert, dass er glücklich und zufrieden ist. Zwar fehlen inzwischen die steuernden Impulse des Navigators, doch die waren hauptsächlich dazu gedacht, den Symbiontvater darüber hinwegzutäuschen, dass man ihm permanent große Mengen seiner biologischen Substanz entfernt hat, um damit das Sheed anzureichern. Von nun an wird kein Shahm mehr einen Sinterbuckel implantiert bekommen, wenn er es nicht ausdrücklich wünscht und Dahagmata der Entnahme seiner Körpersubstanz zustimmt. Und dass die riesigen Tanks mit dem Sheed vernichtet wurden, wissen Sie selbst. Sie waren dabei.«
    Da hatte sie allerdings recht. Ich hatte mich einige Tage zuvor persönlich davon überzeugt, dass die von Malotuffok zusammengebraute Substanz bis zum letzten Liter verdampft worden war.
    »Und Sie sind sich wirklich sicher, dass Sie Ihre Entscheidung aus freiem Willen treffen?« Ich suchte ihren Blick.
    Sie wich mir nicht aus. »Das bin ich.«
    Ich wandte mich ab und begann mit einer unruhigen Wanderung durch die Lagerhalle. Was sollte ich tun? In den letzten Wochen war so viel geschehen, und doch hatte ich das Gefühl, mit leeren Händen dazustehen. Was hatte ich denn wirklich über die Illochim erfahren? So gut wie nichts. Malotuffok war alles andere als ein typischer Vertreter seines Volkes gewesen, also konnte ich von seinem Verhalten oder den auf Shahimboba herrschenden Bedingungen nur bedingt auf die Illochim allgemein schließen. Auch die Tatsache, dass Trilith Okt ein genetisches Zuchtprodukt der Amphibienwesen darstellte, half mir nicht viel weiter. Ich wusste – ebenso wie sie selbst – nach wie vor nicht, was ihr Daseinszweck war. Der vage Hinweis auf die Letzten der Hohrugk half da kaum weiter.
    Ich sage es nicht gern , wisperte der Extrasinn, aber Geheimhaltung ist in diesem Fall vielleicht wirklich die beste Lösung. Wenn du die Existenz der Illochim, Shahimbobas und des Arrachieda publik machst, riskierst du eine Hetzjagd auf die vermeintlichen Geheimnisse dieses Volkes, über das

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