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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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schlechten Versorgungslage mit Epidemien zu kämpfen hatte. Damit war die Kolonie ein Markt für die Bluesorganisation ›Vier blinde Augen‹, die von der USO schon seit Jahren aufmerksam beobachtet wurde.
    Die Unwirklichkeit der Erinnerung bereitete mir Unbehagen. Warum nur war ich allein nach Ranjokhan aufgebrochen, ohne Rückendeckung, ohne Aktennotiz über mein Vorhaben?
    Weil du aus Schaden klug geworden bist , vermeldete der Extrasinn. Weil du weißt, was die Hoffnung auf Unsterblichkeit bewirken kann.
    Ich atmete tief ein, doch das Unbehagen blieb. Unsterblichkeit … ein Hinweis auf ES. Silberschmuck, der das Leben verlängerte, vielleicht sogar auf ewig … oder auf 20.000 Jahre. Nicht einmal USO-Agenten waren gegen diese Verlockung gefeit. Ich hatte die Nase voll von ausgestreuten Zellaktivatoren, ob nun 25 oder einer, ich hatte meinen Freund Lemy Danger in den Tod begleiten müssen, weil es mir nicht gelungen war, ihm einen Aktivator zu verschaffen.
    Der Logiksektor lachte, grausam, brutal, ohne jedes Mitgefühl. Ein interessantes Experiment. Einem Sterbenden einen Zellaktivator auszuhändigen … was wäre dabei herausgekommen? Ich dachte, du könntest Verluste verkraften, du Narr.
    Ich schrie auf. In der Gegenwart, nicht in der Erinnerung. Trotzdem drehte der Fahrer sich wieder um, als hätte er etwas gehört. »He, Eure Erhabenheit, habt ein Einsehen. Ich muss drei Kinder durchfüttern und brauche das Trinkgeld! Sex! Abenteuer! Esoterik! Ich kann Euch alles bieten, Ski Huan!«
    »She'Huhan«, knurrte ich. »Es heißt She'Huhan! Und dein Trinkgeld sollst du bekommen, Lakai.«
    »Lakai? Ist das ein Adelsrang auf Arkon, Erhabener?«
    »Fahr zu, Gradschep!«, sagte ich. »Bring mich zu diesem Händler …«
    Das Bild verblich. Ich konzentrierte mich wieder auf mein Gedächtnis, hoffte, die Erinnerung festhalten zu können, irgendeinen Hinweis darauf zu finden, was hier vor sich ging …
    Ein weiterer Splitter löste sich. Die Perspektive zog sich zusammen. Ein Stadtviertel, ein gemächlicher Flug, den ich als rasend wahrnahm, ein Gebäude, eine Glassitfassade, ein kleines Geschäft.
    Tand, Zierrat, Schmuckstücke von einem Dutzend Welten, keins davon aus Edelmetall, Nachahmungen, originell, aber von geringem Wert. Ich sah mich um, ein Mann kam auf mich zu, ein Verkäufer, hielt mir eine Karte hin. Winzige Schriftzüge tanzten auf der Oberfläche. »Sehen Sie sich um, wenn Sie möchten.« Er deutete auf die ausgelegte Ware, wirkte völlig unschuldig.
    Ich nahm die Karte und sah sie mir an. »Ich bin wegen des Silberschmucks hier.«
    Fragend sah er mich an. »Wir führen exklusiven Modeschmuck von vierzehn verschiedenen Welten …« Er zeigte auf die Visitenkarte.
    »Sehr beeindruckend! Sie haben eine Karte.« Ich schnippte sie zu Boden. »Was nun?«
    Zornig sah er mich an.
    Ich ließ ihn stehen, ging durch den Laden. Die Zeit raste wieder, ich stand plötzlich in einer kleinen Nische, sah mich um.
    Erkannte zu spät, dass diese Nische Teil einer Tür war, die sich nun öffnete.
    Ein Mann stand vor mir, groß, bullig. Er sagte etwas. Ich verkrampfte mich. Ich kannte diese Stimme, und sie gefiel mir nicht. Nach einem Augenblick hatte ich sie eingeordnet. Sie gehörte dem Hitzkopf in der Bar, der fast eine Schlägerei angefangen hätte und mir dann den Tipp gegeben hatte.
    Was ging hier vor?
    Wie ein blutiger Anfänger bist du in eine Falle gelaufen , stellte der Extrasinn fest. Das geht hier vor. Obacht jetzt! Mit diesen Burschen müsstest du fertig werden.
    Der Neuankömmling baute sich vor mir auf. Kaum etwas an ihm erinnerte noch an den lärmenden Trunkenbold aus der Bar. Der Verkäufer näherte sich langsam von hinten.
    Ich wandte mich an den Hitzkopf. »Versuche es erst gar nicht.«
    Der Mann trat einen Schritt näher.
    Ich drehte mich mit wenig Hoffnung im Blick zu dem Verkäufer um. Auch er würde nicht mit sich reden lassen.
    Und dann … entglitten die Erinnerungen mir wieder. Ich versuchte, sie festzuhalten, aber es war vergebens. »Nein …«, murmelte ich.
    Doch da war noch etwas, tiefer in meinem Verstand begraben als die überschweren Atome in den silbernen Schmuckstücken. Wenn ich doch nur gewusst hätte, worum es sich handelte, und diese Erinnerungen hätte freilegen können …
    Was hatte Santjun gesagt?
    In dem Licht war ein Junge …
    Zuerst hörte ich seine Stimme. »Ich könnte dich töten …«
    Ein Kampf, wie im Zeitraffer.
    Der Verkäufer zog eine Waffe, doch schon eine Sekunde

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