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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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die Sinnesknospen meines Lehrmeisters erreichten.
    »Sie hat von nichts gewusst«, erwiderte Pett-A-Pank genauso leise. »Aber ich bin sicher, sie wird es verstehen.« Und dann, wieder lauter: »Dein Wurf kann dir jetzt gratulieren, Lerr-A-Duc, bevor wir den nächsten Kandidaten hineinbitten.«
    Aber Safira war die erste, die mich beglückwünschte.
    Mit einem langen Kuss.
    »Du hast alles richtig gemacht«, flüsterte sie, während ich sie umarmte.
    »Ich habe alles richtig gemacht.«
    Und dann … sah sie mich an. »Jedes Leben ist auch Tod«, sagte sie. »Es gibt kein Leben ohne den Tod. Du bist dir deines eigenen Todes bewusst geworden.«
    »Ich bin mir meines Todes bewusst«, bestätigte ich.
    Und Safira, groß und schlank, mit knackig kleinem Hintern, viel zu großen Brüsten für ihre knabenhafte Figur …
    Und Safira, hoch aufgeschossen und schlaksig, fast noch ein Kind mit sprießenden Knospen …
    Und Safira verwandelte sich in einen grünen Schlauch, über den sich ein zweiter schob, dann ein dritter, immer mehr, bis sich schließlich ein wahres Gewimmel von unterarmdicken, biegsamen Röhren über den Boden schlängelte. Und dann sah ich einen Ballon, der inmitten dieser Tentakel schwebte, und einen zweiten, einen dritten …
    In diesem Augenblick brach mein Widerstand zusammen.
     
     
    Ich war nicht mehr Lerr-A-Duc, aber Lerr-A-Duc war in mir, in meinem Geist, und er griff noch tiefer hinein, grub und schnitt und brannte sich mit feurigen Tentakeln in mein Gehirn, verbrannte und zersetzte mit der Weißglut seiner mentalen Kraft jede Gegenwehr, die ich aufbringen konnte. Und nachdem man mich dermaßen überrumpelt hatte, nachdem man mir vorgegaukelt hatte, ich sei wieder jung und Safira sei wieder da, nachdem ich in die Gestalt meiner großen Liebe geschlüpft war, hatte ich der mentalen Attacke gar nichts mehr entgegenzusetzen.
    Mein Geist war leer.
    Man hatte mich auf diesen Augenblick vorbereitet.
    Lange und gründlich.
    Mein Geist war völlig leer.
    Und etwas ätzte sich in meine Gedanken, zerfraß die elektrischen Impulse in den unzähligen Windungen, zerstreute sie dann wie schwarze Asche, die von einem kräftigen Windstoß aufgewühlt wurde, und drängte sich dort hinein, wo nun nichts mehr war.
    Und wartete nur darauf, wieder ausbrechen zu können, überzuwechseln …
    Und mir wurde klar, was geschehen war, und ich wechselte über.
     
     
     
    Ulcarach
     
    Habe ich dir eigentlich mal von dem Traum erzählt, Rion, den ich immer wieder habe? Manchmal über Wochen hinweg jede Nacht, und so intensiv, dass ich jedes Mal aufwache, wenn er zu Ende ist? Nein, wahrscheinlich nicht; es war mir zu peinlich, vor allem, nachdem das mit deiner Frau passiert ist.
    Und er kommt mir selbst zu suspekt vor. Drückt dieser Traum etwa meinen Wunsch aus, allmächtig zu sein? Oder zumindest mächtiger, als ich es jetzt bin? Nein, ich habe nie etwas davon erzählt, weder dir noch anderen.
    In gewisser Hinsicht macht dieser Traum mir Angst. Was, wenn man mich nun überraschend abberufen und einer psychologischen Untersuchung unterziehen würde? Wenn die Mediker der USO herausbekämen, was mich manchmal umtreibt? Vielleicht sind solche Träume völlig harmlos und normal, vielleicht aber auch nicht. Auf jeden Fall wollte ich kein Risiko eingehen.
    Sieh mich nicht so an, Rion. Dein Blick ist fürchterlich starr. Und vielleicht könntest du mal lächeln. Schließlich offenbare ich dir ja meine tiefsten Geheimnisse.
    Aber zurück zu dem, was ich dir sagen will. Eigentlich weiß ich gar nicht weiß, ob das überhaupt ein Traum ist. Ich sehe diese Bilder manchmal auch, wenn ich wach bin. Sie stürmen mit urtümlicher Gewalt auf mich ein, und ich kann mich ihnen einfach nicht entziehen.
    Zuerst ist da nur der Eindruck einer endlosen Leere …
     
     
    Leere.
    Endlose Leere.
    Die endlose Leere des Alls.
    Nur der Allmächtige war hier der Herr.
    Der Schöpfer war überall.
    Müde saß ich vor meinen Kontrollinstrumenten, die ich unentwegt beobachtete. Von Zeit zu Zeit drückte ich auf einen Knopf, legte einen Schalter um und programmierte die Positronik neu. Als ich den Flugkurs bestimmt hatte, lehnte ich mich zurück in meinen pneumatischen Sitz. Ich wischte mir eine Strähne des schulterlangen Haars aus der Stirn und erhob mich, und meine Gestalt überragte Planeten und Sonnensysteme, Spiralarme und Milchstraßen. Um den schlanken Körper hatte ich einen langen Mantel geschlungen, der in allen Farben des Spektrums

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