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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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leuchtete.
    Dann ging ich zu dem großen Bildschirm und betrachtete das All. Galaxien, ja sogar ganze Universen zogen an mir vorbei. Ich war der einzige, der diesen Anblick genießen konnte, denn ich war der Schöpfer.
    Der Schöpfer!
    Schöpfer?
    Ja!
    Ja?
    Gab es den Schöpfer an sich überhaupt?
    Ich blieb eine Weile vor dem Bildschirm stehen, wandte mich dann ab und ging zurück zur Positronik. Zurzeit hatte ich humanoide Gestalt angenommen. Aber was war schon der Körper? Ich lächelte. Ich konnte meine Erscheinung verändern, wie es mir beliebte. Nein, die Gestalt war unwichtig; auf den Geist kam es an. Ich war das intelligenteste und mächtigste Wesen, das das Universum je gesehen hatte. Ich hatte das Wissen ganzer Zivilisationen und deren Macht. Ich allein war imstande, Planeten und intelligentes Leben zu erschaffen oder zu vernichten. Zumindest mühelos, mit einem Wimpernschlag. Die Kinder meiner Schöpfung mussten sich schon anstrengen, um andere oder sich selbst auszurotten, und das, was sie einmal vernichtet hatten, konnten sie nicht mehr neu schaffen.
    Ich hingegen schon. Meine Macht war unbegrenzt. Mir war alles möglich.
    Müßig überprüfte ich noch einmal den Kurs. Mein Ziel war ein leerer Raumsektor, in dem ich neues Leben schaffen wollte. Schon nach wenigen Sekunden hatte ich ihn erreicht, und das Schiff hielt automatisch an. Die Positronik surrte leise, und Hologramme leuchteten auf und zeigten die Umgebung aus jeder von mir gewünschten Perspektive. Ich hatte für meine neue Schöpfung eine Sonne auserkoren, die von fünf Planeten umkreist wurde. Hier wollte ich neues Leben entstehen lassen, denn ich war der Schöpfer.
    Noch trugen diese Welten kein Leben. Die ersten drei umkreisten den Stern in viel zu geringer Entfernung, waren kaum mehr als rotglühende Erzklumpen, auf denen jeder Tropfen Wasser sofort verdampft wäre. Der fünfte war so weit von seiner Sonne entfernt, dass ihr Licht nicht imstande war, die Elemente zu erwärmen, die von ewigem Eis umgeben waren. Am besten für meine Zwecke geeignet war der vierte Planet. Wenn man ihn nur etwas näher an die Sonne schob, würde er ideale Voraussetzungen für das Entstehen von Leben bieten.
    Mein Entschluss stand fest. Leicht glitt meine Hand über eine Reihe von Sensoren, berührte die Flächen rechts und links, oben und unten. Kurz darauf leuchtete eine grüne Lampe auf, die mir anzeigte, dass alles in die Wege geleitet war.
    Ich nahm wieder Platz, lehnte mich zurück und betrachtete auf den Holos das Geschehen. Schotte im Rumpf des Schiffs wurden geöffnet und entließen eine Flotte von rechnergesteuerten Drohnen, in die Traktorstrahlaggregate eingebaut waren. Sie nahmen Kurs auf den Planeten und begannen ihr Werk. Langsam schwenkte die Welt aus ihrer alten Bahn heraus und passte sich der neuen an. Die Drohnen zogen weiter, um auch die Umlaufbahnen der anderen Planeten zu korrigieren und die hier eingeleiteten Manipulationen abzugleichen. Die Stabilität des Systems musste gewahrt bleiben.
    Der erste Teil der Aufgabe war bewältigt. Nun war ich wieder an der Reihe. Mir oblag es, das neue Leben zu schaffen. Wieder nahm ich etliche Justierungen vor, bis ein dumpfes Summen das Schiff ausfüllte.
    Neues Leben entstand auf künstlicher Basis.
    Bin ich eigentlich berechtigt , fragte ich mich, Leben zu schaffen?
    Aber natürlich, ich war ja der Schöpfer.
    Nicht lange, und die neuen Wesen waren fertig. Ich brannte darauf, sie zu sehen. Ein Beiboot brachte sie auf ihre neue Welt und setzte sie dort aus.
    Sofort schickte ich eine weitere Sonde zu dem Planeten, um sie aus der Nähe zu beobachten. Erwartungsvoll aktivierte ich ein Holo …
    … und runzelte die Stirn.
    Solch eine Ausgeburt an Hässlichkeit hatte ich noch nie gesehen! Ich wusste, das Schiff hatte die Geschöpfe automatisch nach den Erfordernissen ihrer neuen Heimat geschaffen, sämtliche Natur- und Schöpfungskonstanten berücksichtigt, ihnen genau jene Gestalt verliehen, die ihnen ein Überleben und Gedeihen ermöglichte, aber …
    Angewidert wandte ich den Blick vom Holo ab. Nein, den Anblick dieser Wesen konnte ich nicht ertragen. Sie durften nicht weiterleben, mussten vernichtet werden.
    Doch sie waren meine Schöpfung. Durfte ich von mir geschaffenes Leben wieder auslöschen?
    Ich lachte laut auf.
    Aber natürlich, ich war doch der Schöpfer.
    Schöpfer, schenkte uns das Leben wieder, auf dass dein Volk sich freue in dir. Zeige uns deine Barmherzigkeit, Herr, und gewähre uns dein

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