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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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um, während ich auf den Antigravschacht zuhielt. Ich konnte mich zwar nicht erinnern, wie ich an Bord dieses Schiffs gekommen war, aber ich kannte den Aufbau eines schnellen Kreuzers ganz genau, bis ins Detail – und auch die Feinheiten. »Was ist passiert?«
    Der Mediziner räusperte sich. »Vor einiger Zeit ging die EX-2714 verloren, Sir. Ein Schiff der USO hat das verschollene Schiff entdeckt, und Sie wollten sich der Sache persönlich annehmen. Irgendetwas ging schief. Als Sie sich nicht mehr meldeten, hat Quinto-Center mit mehreren Raumern, darunter auch der IMASO, nach Ihnen gesucht und Sie schließlich einige Lichttage von dem Explorer in einer Rettungskapsel gefunden.«
    Ich runzelte die Stirn, sagte aber nichts.
    »Den Rest haben wir uns mehr oder weniger zusammengereimt, Sir. Die EX-2714 ist auf einen Planeten gestoßen, dessen Bewohner nicht nur extrem xenophob, sondern auch parapsychisch begabt sind.«
    »Die Hmenuikigli«, murmelte ich.
    »Ich weiß, es sind noch jede Menge Details zu klären, Lordadmiral, aber dazu steht Ihnen Kommandantin Simmers gern zur Verfügung. Diese Extraterrestrier«, fuhr der Ara fort, »haben sämtliche Besatzungsmitglieder des Explorers getötet.« Er sah mich an, als erwartete er eine Regung von mir, Entsetzen, Bedauern, Mitgefühl.
    »Die Fremden haben gehofft, damit sei die Sache erledigt«, fuhr der Mediker fort, als eine Reaktion meinerseits ausblieb. »Aber das war sie natürlich nicht. Ihr Schiff hat die EX-2714 schließlich entdeckt, und Sie gingen mit einem Enterkommando an Bord. Die Aliens hielten sich mit ihren Robotern dort noch auf und haben alle Eindringlinge bis auf einen getötet … alle bis auf Sie, Lordadmiral.«
    Ich sagte noch immer nichts. Ich war zu erschrocken darüber, wie viel die Offiziere der IMASO herausgefunden hatten.
    Wie war das möglich? Ich war der einzige, der das wissen konnte, und ich hatte ganz gewiss nichts verraten. Wie hatten sie das nur erfahren? Und wussten sie auch von meiner eigentlichen Aufgabe? Von meinem Auftrag ?
    »Dieses einzige Besatzungsmitglied … Sie, Sir … haben die Fremden parapsychisch ausgelotet. Sie waren mittlerweile über die Struktur der Explorerflotte und die Machtverhältnisse im Solaren Imperium informiert. Sie haben Ihr Gehirn manipuliert und mit einem parapsychischen Abdruck imprägniert, darauf vertrauend, dass man Sie finden würde. Und nun setzt der psionische Imprint ein. Er hat Ihnen aufgetragen …«
    Sie wussten es! Mir blieb keine Zeit mehr. Ich musste improvisieren.
    Immerhin war ich an Bord der IMASO genau dort, wo ich sein wollte. Ich besann mich auf Dagor, fand Ruhe und Stärke in der Meditationstechnik, nahm alle Kraft zusammen. Was auch immer mein Körper in den letzten Tagen durchgemacht hatte, es war unwichtig. Der Körper zählte nichts, wichtig war nur der Geist.
    Ich bewegte mich. Wie im Traum, und gleichzeitig mit traumhafter Sicherheit. Während der Mediziner noch vor sich hin plapperte, trat ich zu. Mein Fuß traf ihn gegen die Brust, genau dort, wo es schmerzhaft war. Ihm blieb die Luft weg. Er krümmte sich, öffnete den Mund, wollte etwas sagen, doch kein Ton kam über seine Lippen.
    Das verschaffte mir die notwendige Zeit. Ich griff zu, fand das Nervengeflecht, das ich suchte, und der Ara brach zusammen. Einen Moment lang betrachtete ich ihn, und ich fragte mich, ob in meinem Blick nackter Hass loderte, dann wandte ich mich ab und ließ Atair einfach liegen. Er konnte mir nicht mehr gefährlich werden.
    Ich hatte diese Stelle für den Angriff nicht zufällig ausgesucht. Ich trat zur Wand und ließ die Fingerspitze über die kaum sichtbaren Rillen der Tür des dort verborgenen Lagerfachs gleiten. In Schiffen der USO gab es auf sämtlichen Decks solche Verstecke, eine Maßnahme für den letzten Notfall – die Eroberung der Einheit durch eine feindliche Macht. Nur wenige Führungsoffiziere wussten davon, und die Lagerfächer waren natürlich gegen den Zugriff Unbefugter gesichert.
    Aber wenn wirklich zutraf, was man mir mehrmals gesagt hatte, war ich kein Unbefugter, sondern der Lordadmiral der USO. Die autarke Mini-Positronik des Verstecks würde wichtige Muster meines Körpers gespeichert haben.
    Ich öffnete die Verschalung und legte die rechte Hand auf die Sensorfläche. Ein leises Brummen ertönte, dann leuchtete eine grüne Lampe auf, und das Fach öffnete sich.
    Ich zog einen Kombistrahler heraus und überprüfte ihn auf seine Funktionsfähigkeit. Die Waffe war

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