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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Ausrüstung, und ich tat es ihm gleich. Wir vermissten nichts. »Und nun, Sir?«, fragte der Agent. »Welches Vorgehen haben Sie geplant?«
    »Routinemäßig. Wir suchen uns ein Quartier und sehen dann weiter. Und, Santjun …«
    »Sir?«
    »Auf diesem Planeten duzen die Bewohner sich. Achten Sie bitte darauf, vor allem, wenn wir nicht allein sind.«
    »Selbstverständlich, Gon'Zal.« Es kam ihm glatt und ohne das geringste Zögern über die Lippen. »Wenn wir in Gesellschaft sind. Und nur bis zum Ende des Einsatzes.«
    »Das versteht sich von selbst.« Wir entfernten uns von dem Platz, wählten eine Straße, die an der Grenze des alten Stadtzentrums entlang führte. Auch hier herrschte noch reger Betrieb. Lemurerabkömmlinge jeden Alters strebten ihren Zielen entgegen.
    »Sie haben eine erschreckend hohe Summe für die fünf Silberschmuckstücke bezahlt«, stellte Santjun sachlich fest.
    »Unsere Mittel sind noch längst nicht erschöpft.« Aber darauf hatte er nicht anspielen wollen. »Ich habe sie erworben, um unsere Tarnung zu verbessern. Wirklich jeder auf dieser Welt trägt solchen Schmuck. Ohne einige Stücke am Leib würden wir auffallen.« Es war uns nicht gelungen, das Material zu duplizieren. Wir hätten äußerlich ähnliche Stücke herstellen können, aber das war mir zu riskant gewesen. Vielleicht erfühlten die Thanatoner den Schmuck ja und hätten die Duplikate sofort als Fälschungen entlarvt. »Außerdem können wir mit diesen Stücken an Bord der IMASO weitere Untersuchungen durchführen. Mich wundert nur, dass diese Schmuckstücke in den Berichten der USO-Agenten niemals Erwähnung gefunden haben. Allenfalls sehr beiläufig.«
    »Drehen Sie sich nicht um, Sir, aber wir werden verfolgt.«
    »Ich weiß«, entgegnete ich. Es war mir auch schon aufgefallen. Unser Schatten war nicht besonders gut in dieser Kunst. Statt immer einige Passanten als Puffer zwischen uns und sich zu lassen, hielt er sich dicht hinter uns und verfiel immer wieder in hektische Laufschritte, wenn wir die Richtung änderten oder jemandem ausweichen mussten. Er verhielt sich nicht so unauffällig wie möglich, sondern war ein steter Unruheherd, der früher oder später Aufsehen erregen musste. Wahrscheinlich übte er diese Tätigkeit nicht regelmäßig aus, sondern hatte als Notbehelf dienen müssen, weil er zufällig zur Verfügung gestanden hatte.
    Es war einer der beiden Männer, die auf dem Dampfbus für die Sicherheit des Händlers Atog'Mar gesorgt hatten.
    »Und nun, Lordadmiral?«
    »Wir zeigen ihm, wo er uns finden kann.« Wir waren schon an einigen Herbergen vorbeigekommen, von denen manche von außen einen recht passablen Eindruck gemacht hatten. Nach ein paar hundert Metern sah ich schon die nächste, eine der besseren.
    Wir gingen hinein.
    Der Empfangsraum war schmucklos, aber sauber. Hinter einem schmalen Tresen saß ein alter Thanatoner, dessen Haar schon längst ergraut war. Nur mäßig interessiert sah er zu uns herüber.
    Trotzdem grüßte ich höflich. »Wir suchen eine Unterkunft.«
    »Im Gemeinschaftsraum zehn Thanos pro Mann und Tag.«
    »Wir sind geschäftlich hier und legen Wert darauf, bei Besprechungen ungestört zu bleiben.«
    Die Miene des Alten hellte sich etwas auf. »Ich habe ein schönes, ruhiges Zimmer nach hinten heraus frei. Groß genug für euch beide.«
    »Wie teuer?«
    Er musterte uns nun aufmerksamer. »Einhundert Thanos pro Tag.«
    »Das Zimmer, nicht pro Person?«
    Er nickte.
    Da ich gerade 10.000 Thanos für Schmuckstücke ausgegeben hatte, verspürte ich nicht den Drang, ausgiebig zu feilschen. »Einverstanden.«
    Während er in ein Hinterzimmer ging, um den Schlüssel zu holen, sah ich mich um. Ein seltsamer Apparat an der Wand neben der Theke fiel mir auf, ein Kasten mit einem Lautsprecher, einem Drahtgeflecht, unter dem sich ein Mikrofon verbergen mochte, und zahlreichen Drähten mit Klemmen, die nun hinabbaumelten, aber in entsprechende Öffnungen in dem Kasten gesteckt werden konnten.
    Natürlich! Ich hatte so etwas schon lange nicht mehr gesehen, aber das war ein Telefon , eins der modernen Kommunikationsmittel auf Thanaton. In den größeren Städten fanden sie immer weitere Verbreitung. Ich fühlte mich an die Erde in der Mitte des 19. Jahrhunderts erinnert.
    Der Alte kam zurück und streckte die Hand aus. »Für fünf Tage im Voraus.«
    Ich wollte zuerst widersprechen, überlegte es mir dann aber anders. Falls sich der Schatten bei dem Alten nach uns erkundigte, sollte er ruhig

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