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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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meines alten Mentors Fartuloon. Aufbau erfordert Anstrengung, kostet Zeit und Mühe. Deshalb erfahren nur wenige das einzigartige Vergnügen des Schaffens und Vollendens. Zerstörung dagegen ist unkompliziert und anspruchslos. Deshalb paart sie sich so oft mit Dummheit und Hass und wird von so vielen schlichten Gemütern wie ein Götze verehrt.
    Angesichts der bedrückenden Einöde Zartiryts klangen solche Aussagen leer und bedeutungslos. Wenn ich die Augen schloss, konnte ich sie beinahe vor mir sehen, die Türme und Häuser, die Wolkenkratzer und Hochstraßen, das pulsierende Leben einer gewaltigen Metropole. Millionen Lemurer waren hier vielleicht zu Hause gewesen, waren ihren täglichen Verrichtungen nachgegangen und hatten darauf gehofft, dass die Zeit, die ihnen gegeben war, in der Summe mehr Glück als Leid bereit hielt. Von alldem war nichts mehr da. Der Krieg hatte mit der ihm eigenen Erbarmungslosigkeit zugeschlagen und nichts zurückgelassen.
    Nach zehn Minuten schwenkten Santjun und Donar nach links und hielten direkt auf den etwa zwanzig Kilometer entfernten Spalt zu. Wir steuerten einen imaginären Zielpunkt in Höhe der Polkappe an. Von dort, so sah es der Einsatzplan vor, wollten wir uns in die Tiefen der Trümmerwelt vorarbeiten.
    Die Umgebung änderte sich langsam. Wir stießen immer öfter auf größere Ansammlungen von Felsen und Geröll. Ab und an wirkte der Boden wie glasiert, so als hätte sich das Gestein verflüssigt und wäre dann wieder erstarrt. Dabei waren teilweise bizarre Formen entstanden, die abstrakten Skulpturen glichen.
    Die dünne Atmosphäre bestand in der Hauptsache aus Stickstoff, der sich mit einigen anderen chemischen Bestandteilen zu den säureartigen Nebelschwaden verband, die träge über die Planetenoberfläche trieben. Der Sauerstoffanteil lag deutlich unter einem Prozent. Wasser gab es nicht, und natürlich hatten wir auch keinerlei Anzeichen für tierisches oder pflanzliches Leben entdeckt.
    »Basis an Team 1«, kam es in diesem Moment verzerrt aus meinem Funkempfänger.
    »Team 1 hier«, antwortete ich. »Was gibt es?«
    »Wir haben etwas auf den Orterschirmen«, hörte ich eine immer wieder von Störungen unterbrochene Stimme am anderen Ende. Ich war nicht in der Lage zu sagen, ob es sich um Amelia Marcos oder Naileth Simmers handelte.
    »Sieht aus wie eine größere Metallansammlung. Eindeutig künstlich und unmittelbar an der Planetenoberfläche.«
    »Ein Raumschiff?«, fragte ich.
    »Möglich«, lautete die Antwort. »Wir orten allerdings keine Energieechos. Wenn es ein Raumschiff ist, dann liegt es schon sehr lange dort. Ohne die Kalibrierung der Sensoren hätten wir es niemals entdeckt. Ich überspiele die genauen Koordinaten auf die Positroniken der Raumanzüge.«
    Zwei Sekunden später wurden mir und den anderen die entsprechenden Daten auf den Helmscheiben eingeblendet. Die Fundstelle lag kaum mehr als fünfzig Kilometer von unserem derzeitigen Standort entfernt.
    »Team 1 an Basis«, sagte ich. »Wir werden uns das ansehen. Die Funkverbindung bleibt von jetzt an permanent offen. Rotalarm für alle Stationen. Ich rechne zwar nicht mit Problemen, will aber vorbereitet sein.«
    »Verstanden, Team 1.«
    »Alles herhören«, wandte ich mich an meine Begleiter. »Wir fliegen in einer geraden Linie. Jeweils hundert Meter Abstand vom Nebenmann. Beim geringsten Anzeichen von Gefahr ziehen wir uns geschlossen zurück und wer den Helden spielt, wird sich hinterher wünschen, meinen Namen niemals gehört zu haben.«
    Den letzten Halbsatz hatte ich ganz bewusst auf Santjun gemünzt, mit dessen gelegentlich sehr forschen Art ich bereits auf Thanaton konfrontiert worden war. Kurz nachdem die Klarmeldungen eingetroffen waren, flogen wir bereits in Formation. Ich nickte anerkennend. Auch Iasana Weiland hielt sich hervorragend und fügte sich perfekt ein.
    »Da vorne!«, rief Jacob Pelota zwei Minuten später. Im gleichen Augenblick sah ich es ebenfalls.
    Meine Vermutung erwies sich als korrekt. Der unförmige, zur Hälfte im felsigen Untergrund steckende Klotz hatte eine Länge von gut einem Kilometer. Die ursprüngliche Form war nicht mehr zu ermitteln, doch angesichts der noch teilweise erhaltenen Hüllenstrukturen und der molekularen Zusammensetzung gab es keinen Zweifel: Das hier war einmal ein Raumschiff gewesen!
    »Dort, Sir«, meldete sich Santjun und streckte den rechten Arm aus. »Sieht aus wie eine Schleuse. Ich schlage vor, dass ich vorausfliege und die Lage

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