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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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möchte Sie ernsthaft bitten, sich Ihre Antwort sehr gut zu überlegen. Sie haben keinen offiziellen Spezialistenstatus und sind nicht primär für Erkundungsmissionen ausgebildet. Wir wissen nicht, was uns erwartet.«
    »Darüber bin ich mir im Klaren, Sir«, antwortete die Plophoserin. »Wo soll ich mich melden?«
    »In fünf Minuten in der unteren Polschleuse«, sprach jetzt Santjun zum ersten Mal. »Ich werde die Ausrüstung persönlich überwachen. Wegtreten, Leutnant.«
    Iasana Weiland erhob sich so hastig, dass sie beinahe ihren Stuhl umgeworfen hätte, salutierte erneut und wandte sich dem Ausgang meiner Kabine zu. Im offenen Schott drehte sie sich noch einmal um und sah mich unsicher an. »Darf ich Sie etwas fragen, Lordadmiral?«
    »Natürlich«, antwortete ich.
    »Was hatte die Frage nach dem Mittagessen mit dem bevorstehenden Einsatz zu tun?«
    »Nichts, Mrs. Weiland.« Ich erhob mich und ging die wenigen Schritte zu ihr hinüber. Lächelnd suchte ich den Blick ihrer blauen Augen. »Dass Sie für den Einsatz befähigt sind, wusste ich bereits aus Ihrer Personalakte. Doch ein paar bedruckte Folien sagen nichts über einen Menschen aus, über seinen Charakter, sein Auftreten, seine Ausstrahlung. Darüber mache ich mir gerne ein persönliches Bild.«
    Für einige Sekunden herrschte Schweigen. Dann nickte die Frau verstehend.
    »Danke, Sir«, sagte Iasana Weiland leise.

 
    Kapitel 5
     
     
    Atlan
     
    Unsere kleine Gruppe hatte die IMASO rund 500 Kilometer über der Planetenoberfläche verlassen. Der Kreuzer zog sich wie von mir befohlen sofort nach dem Ausschleusen wieder in den freien Raum zurück. Zum einen wollte ich kein unnötiges Risiko eingehen und eine Eingreifreserve für den Notfall in der Hinterhand wissen, zum anderen hatte ich Naileth Simmers die Anweisung gegeben, weitere Ortungen durchzuführen. Vielleicht brachten die von Torben Santorin und Milton Elks vorgenommenen Modifikationen an den Sensoren ja wirklich den erhofften Erfolg.
    Neben Iasana Weiland, Santjun und mir selbst nahmen drei weitere USO-Spezialisten an unserer kleinen Exkursion teil. Neran Donar, ein schlaksiger Blondschopf mit schaufelgroßen Händen flog mit Santjun voraus. Dahinter folgten die Plophoserin und ich. Die Nachhut übernahmen Jacob Pelota und Windon Tempest, zwei Terraner, die erst seit wenigen Monaten an Bord der IMASO Dienst taten und zuvor reichlich Einsatzerfahrung bei der Bekämpfung von Rauschgiftschmugglern in der Eastside der Galaxis gesammelt hatten.
    »Team 1 an Basis«, sprach ich in mein Helmmikrofon. Aus dem Empfänger drang ein beständiges Knacken und Rauschen, das mich an die Anfangszeiten der drahtlosen Kommunikation auf der Erde erinnerte.
    »Basis hier«, hörte ich die helle Stimme von Amelia Marcos, der Cheffunkerin des Leichten Kreuzers. »Verbindung schwach, aber stabil, Team 1.«
    »Verstanden«, gab ich zurück. »Senden wie vereinbart alle fünf Minuten einen Rafferimpuls auf Frequenzband Alpha. Team 1 Ende.«
    Wir verloren jetzt schnell an Höhe. Unter uns glitt die leblose Landschaft Zartiryts dahin. Der Angriff der Haluter hatte alles buchstäblich dem Erdboden gleichgemacht. Waffen, wie sie hier eingesetzt und einst auch von meinem eigenen Volk entwickelt worden waren, erzeugten nach ihrer Zündung einen unlöschbaren Atombrand. Das dahinter steckende Prinzip war ebenso teuflisch einfach wie auf lebensverachtende Weise genial. Die Arkonbombe regte als hyperphysikalischer Katalysator beispielsweise alle chemischen Elemente mit einer höheren Ordnungszahl als 10 – insbesondere Silizium, Aluminium und Eisen – zu einer unkontrollierten Kernfusion an. Dabei stieg die Temperatur in der Umgebung so sehr an, dass sich der einmal angelaufene Prozess in einer Kettenreaktion immer weiter ausbreitete. Zurück blieb nichts als Tod und Zerstörung.
    Mit jedem zurückgelegten Meter wurde der Kloß in meiner Kehle dicker. Niemand von uns sagte etwas. Die stumme Wucht dieser unwirklichen und doch so grauenhaft realen Felswüste war schlicht überwältigend. Wie viele Abkommen und Verträge waren wohl schon geschlossen worden, um Verbrechen wie dieses zu verhindern, und doch gab es immer wieder Lebewesen, die gewissenlos und töricht genug waren, sich über alles hinwegzusetzen, was Jahrtausende bewaffneter Auseinandersetzungen zwischen den Völkern der Milchstraße gelehrt hatten.
    Zerstören ist um so vieles einfacher als aufzubauen, mein kleiner Imperator , erinnerte ich mich an die Worte

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