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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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näher.
    »Was haben Sie vor, Lordadmiral?«
    »Nur ein kleines Experiment, Mr. Santjun.«
    Ich streckte den rechten Arm aus und ging vorsichtig weiter. Diesmal blieben die Schemen, wo sie waren. Meine Hand tauchte in eines der Nebelwesen ein. Nichts geschah. Nichts veränderte sich.
    Ich machte einen weiteren Schritt nach vorn. Der schwach leuchtende Schleier nahm nun mein gesamtes Sichtfeld ein. Ich spürte ein sanftes Vibrieren auf der Brust, und ein Gefühl der Wärme breitete sich von dort aus.
    Der nächste Schritt brachte mich endgültig mitten unter die Sphärengeister. Ich war jetzt vollständig von ihren Wolkenkörpern eingehüllt. Das Vibrieren steigerte sich zum Pochen, und mir war, als schlüge plötzlich ein zweites Herz in meinem Brustkorb.
    Der Zellaktivator , bemerkte der Extrasinn überflüssigerweise.
    Ja, die Schemen reagierten auf das lebensverlängernde Gerät, das mir einst von dem Geisteswesen ES verliehen worden war! Doch das erklärte noch immer nicht, warum sie sich nach wie vor auch um den USO-Agenten drängten.
    Ich beschloss, dass ich genug experimentiert hatte, aktivierte den Antigrav und ließ mich gut hundert Meter in die Höhe tragen. Santjun tat es mir kurz darauf gleich; die Sphärengeister blieben zurück. Zwar versuchten einige von ihnen, uns zu folgen, doch schon nach wenigen Metern hielten sie inne und kehrten zu ihren Artgenossen zurück. Es sah so aus, als könnten sie die unmittelbare Umgebung des Wracks nicht verlassen. Auch dafür hatten weder ich noch der Extrasinn eine plausible Erklärung.
    Ich hätte mich gerne weiter mit diesen geheimnisvollen Schemen beschäftigt, doch dafür fehlte mir die Zeit. Ich musste endlich diesen verdammten Monolithen finden.

 
    Kapitel 6
     
     
    Atlan
     
    »Es tut mir leid, Sir. Ich kann mich nur wiederholen: Da ist nichts!«
    Torben Santorin klang verstimmt. Offenbar fühlte er sich nach drei Stunden ergebnisloser Suche in seiner Ehre als Ortungsspezialist gekränkt. Er hatte das Zartiryt-System bereits zum zweiten Mal vollständig gescannt.
    »Was ist mit den Sonden, die wir zum Black Hole geschickt haben?«, fragte ich, obwohl ich die Antwort kannte.
    »Sie sind mit Erreichen des Ereignishorizonts erwartungsgemäß verstummt«, sprang diesmal Naileth Simmers ein. »Ich denke, wir haben keine Alternativen mehr und müssen tatsächlich davon ausgehen, dass sich der Monolith in der Ergosphäre des Schwarzen Lochs versteckt.«
    Ich nickte. Unser Ausflug in die subplanetaren Anlagen auf Zartiryt hatte nichts eingebracht. Bis in eine Tiefe von vierzig Kilometern waren die dortigen Einrichtungen zu 99 Prozent zerstört. Noch tiefer präsentierten sich die Räume und Hallen zwar einigermaßen intakt und nur von Alter und den tektonischen Verschiebungen des umgebenden Gesteins gezeichnet, doch dafür völlig leer. Iasana Weiland hatte nichts Verwertbares entdecken können. Entweder hatten die Lemurer diese Bereiche des an ein Bunkersystem erinnernden Komplexes niemals in Besitz genommen, oder es war ihnen gelungen, alles Verwertbare rechtzeitig vor dem Haluterangriff in Sicherheit zu bringen.
    »Der Einflug in ein Schwarzes Loch ist nicht unmöglich, Sir!« Die dröhnende Stimme des Epsalers ließ mich unwillkürlich zusammenzucken. Ramit Claudrin hatte sich in seinem Pilotensessel umgedreht und die mächtigen Unterarme auf die Rückenlehne gelegt. Er sah mich mit großen Augen an, als wäre damit alles gesagt und ich bräuchte nur noch den Einsatzbefehl zu erteilen.
    »Natürlich nicht«, spottete Torben Santorin. »Das Problem ist nur, es wieder zu verlassen.«
    »Erklären Sie mir das, Oberleutnant Claudrin«, ging ich über den Einwurf hinweg.
    »Die Ergosphäre eines rotierenden Black Holes ist nichts weiter als ein in sich abgeschlossener, sich rasend schnell drehender Raum«, sagte der Pilot der IMASO. »Das ist vergleichbar mit einem Librationsfeld, wie wir es vom Linearflug kennen. Wenn ich eine kurze Linearetappe so berechne, dass ich mit annähernder Lichtgeschwindigkeit tangential auf den Rand der Ergosphäre treffe, müsste ich diese durchstoßen und in den Raum dahinter eindringen. Überlegen Sie, Sir! Wenn sich der Monolith ebenfalls dort befindet – und davon gehen wir doch alle aus –, muss er in der Ergosphäre treiben. Folglich können wir auch zu ihm gelangen. Es ist ein riskantes Manöver, ohne Frage, aber es ist machbar.«
    Hast du dich eigentlich schon gefragt, wie der Monolith überhaupt dorthin gelangt ist? ,

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