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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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wisperte der Extrasinn. Als er gebaut wurde, hat das Schwarze Loch noch gar nicht existiert.
    Vielleicht ist er im Zuge der Kampfhandlungen von der Gravitation des Blacks Holes eingefangen worden, gab ich zurück. Oder die Erbauer haben ihn einst dort verankert, um ihn vor der Zerstörung zu bewahren.
    »Würden sich die Erfolgschancen erhöhen, wenn wir statt des Kreuzers, sagen wir, einen Drei-Mann-Zerstörer einsetzen würden?«, fragte ich.
    »Sie sprechen von der IM-Z-1, Sir«, nickte Claudrin. »Nun, ein kleiner und wendiger Zerstörer bietet fraglos den Vorteil der besseren Manövrierbarkeit. Ich würde sagen: Ja! Das eingebaute siganesische Mikro-Lineartriebwerk wäre für besagtes Manöver deutlich besser geeignet als der Antrieb unserer dicken Mutter.«
    Naileth Simmers verzog ob der neuerlichen Anzüglichkeit kurz das Gesicht.
    »Wir sollten nichts überstürzen, Sir«, sagte sie dann. »Sie haben eben selbst nach den Sonden gefragt. Keine ist nach Eintritt in die Ergosphäre zurückgekehrt oder hat Daten übermittelt.«
    »Sie waren zu langsam«, warf Ramit Claudrin ein. »Maximal halbe Lichtgeschwindigkeit. Die Rotationsenergie des Black Holes hat sie sofort zerfetzt.«
    »Wir wissen nach wie vor sehr wenig über Schwarze Löcher«, blieb die Kommandantin bei ihrer Skepsis. »Und ich werde nicht als die USO-Kommandantin in die Geschichte eingehen, die den Lordadmiral sehenden Auges ins Verderben fliegen ließ.«
    »Oberleutnant Claudrin«, beendete ich den kurzen Disput energisch. »Bitte erstellen Sie auf der Basis der Leistungsdaten der IM-Z-1 ein entsprechendes Szenario und speisen Sie es in die Hauptpositronik ein. Ich brauche mehrere Simulationen für einen Einflug in das Black Hole unter Berücksichtigung verschiedener Rahmenparameter. Genügt ihnen eine Stunde?«
    »Wenn mir niemand dazwischenquatscht, reicht auch eine halbe, Sir«, verkündete der Epsaler stolz.
    »Ausgezeichnet«, sagte ich. »Major Santjun, wären Sie so freundlich, mich in die untere Polschleuse zu begleiten? Ich würde unser schlankes Schätzchen gerne persönlich begutachten.«
    Ramit Claudrin grinste breit, und nicht ohne Vergnügen registrierte ich, dass Naileth Simmers die Augen verdrehte.
    Du bist und bleibst ein Kindskopf , wisperte der Extrasinn.
    Die IM-Z-1 ruhte mit ausgefahrenem Fahrwerk in einer Spezialhalterung, die den 27 Meter langen und vier Meter durchmessenden torpedoförmigen Zerstörer im Falle von Turbulenzen vor Beschädigungen schützen sollte. Wenige Meter daneben stand die IM-SJ-1, eine Kleinst-Space-Jet mit dem Eigennamen MOONDANCER auf ihren vier Teleskoplandestützen. Damit war der vergleichsweise winzige Hangar beinahe schon überfüllt.
    Der Zerstörer war eine Spezialanfertigung der USO und unterschied sich keineswegs nur durch seinen Linearantrieb in siganesischer Mikrobauweise von seinen in der Solaren Flotte verwendeten Pendants. Hier waren die fortschrittlichsten Technologien aller raumfahrenden Völker der Milchstraße verbaut worden. Die IM-Z-1 eignete sich sowohl für den Atmosphären- als auch für den Raumflug, besaß Impuls- und Antigravaggregate und erreichte in weniger als drei Minuten halbe Lichtgeschwindigkeit.
    »Warum so schweigsam, Santjun?«, sprach ich den USO-Agenten an, der auf dem kurzen Weg zum Hangar kein Wort gesagt hatte. »Wenn Sie Bedenken haben, dann nur heraus damit.«
    »Halten Sie es für klug, dass Sie an dem bevorstehenden Einsatz persönlich teilnehmen, Sir?«, fragte Santjun offen.
    »Noch ist nicht klar, ob es überhaupt einen Einsatz gibt«, erwiderte ich.
    »Lassen Sie bitte die Spielchen, Sir.« Mein Gegenüber trat einen Schritt näher an mich heran. »Wenn Claudrins Simulationen auch nur einen Hauch von Erfolg versprechen, werden Sie diesen Flug unternehmen.«
    Der Mann hat dich nach nur zehn Tagen komplett durchschaut , spottete der Extrasinn.
    »Und damit hätten Sie ein Problem?«, wollte ich wissen.
    »Selbstverständlich«, sagte Santjun ernst. »Weil es nicht Ihre Aufgabe ist. Sie sind der Lordadmiral der USO. Wenn Ihnen etwas passieren, wenn Sie vielleicht sogar – was die Schlangengötter der Evergreens verhindern mögen – getötet werden würden, wären die Folgen kaum absehbar. Ob Sie es wollen oder nicht, Sir: Sie sind eine Symbolfigur mit einem kaum zu übertreffenden Renommee und einer der maßgeblichen Gründe dafür, dass viele der unabhängigen Welten die USO und die von ihr repräsentierten Gesetze respektieren. Das würde sich jedoch

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