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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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Schutzschirm wäre das kein Problem, aber so …«
    Naileth Simmers leckte sich nervös die Lippen. Was der Pilot der IMASO da so scheinbar leichthin angesprochen hatte, konnte sich zu einer ernsthaften Gefahr entwickeln. Die Prallfeldgeneratoren des Kreuzers erzeugten ein Hüllfeld, das den Schiffskörper lückenlos umschloss und jegliche Materie durch seine gravomechanische Wirkung abstieß. Seine Aufrechterhaltung kostete allerdings Energie in nicht unerheblicher Menge.
    Jeder Raumfahrer wusste, dass das Weltall lange nicht so leer und grenzenlos war, wie es in manchen TriVid-Dokumentationen dargestellt wurde, vor allem dann nicht, wenn man sich mit hoher Geschwindigkeit hindurchbewegte. Innerhalb einer Galaxis fanden sich immer noch einige Tausend Moleküle pro Kubikmeter; auf den ersten Blick nicht viel, doch wenn ein Raumer in jeder Sekunde Milliarden solcher Kubikmeter durchquerte, relativierte sich das alles ganz erheblich, und die wenigen Moleküle addierten sich zu einem regelrechten Trommelfeuer, das die Außenhülle eines ungeschützten Schiffes innerhalb weniger Sekunden zerfetzen konnte.
    Die IMASO hatte keine Möglichkeit mehr zu bremsen, also war der Prallschirm derzeit alles, was zwischen ihr und dem Bombardement aus dem Trümmerfeld der Akkretionsscheibe stand. Wenn die Energiereserven verbraucht waren und der Schirm zusammenbrach, war das gleichbedeutend mit dem Untergang.
    »Oberleutnant Santorin«, sagte Naileth Simmers nüchtern. »Gibt es in der Nähe einen größeren Asteroiden? Sagen wir, zehn Kilometer Durchmesser oder mehr.«
    »Allerdings«, kam Sekunden später die Antwort. »Ein ziemlich dicker Brocken sogar; etwa vierzig Kilometer breit und doppelt so lang.«
    Auf dem Hauptbildschirm erschien ein zerklüfteter, von zahlreichen Kratern überzogener Planetoid, vermutlich ein Bruchstück des innersten Systemplaneten.
    »Können Sie Hohlräume oder andere Auffälligkeiten erkennen?«, erkundigte sich die Kommandantin.
    »Nicht direkt«, sagte Torben Santorin, wobei er eher den Eindruck erweckte, dass er zu sich selbst sprach. »Allerdings bekomme ich sehr seltsame Resultate von den Spektrografen.«
    »Inwiefern?«
    »Bei dem Prachtstück vor uns handelt es sich um einen C-Asteroiden, der größtenteils aus Kohlenstoffverbindungen besteht«, erklärte Santorin. »Das Linienspektrum stimmt jedoch nicht mit dem chemischen Grundmuster überein. Da die spektrografischen Sensoren in diesem Bereich nicht von Hyper- oder Gravitationsanomalien beeinflusst werden, ist das Ergebnis eindeutig.«
    »Sie sagen also, dass die Zusammensetzung dieses Asteroiden von der Zusammensetzung ähnlicher Asteroiden abweicht, richtig?«
    »Ja«, bestätigte der Cheforter. »Allerdings sind die Abweichungen seltsam diffus. Sie lassen sich nicht auf eine feste Quelle reduzieren, sondern verteilen sich über das gesamte Objekt.«
    »So als würde etwas die Messdaten streuen«, sagte Naileth Simmers.
    »Genau. Ich … oh …«, Torben Santorin hielt einen Moment lang inne. »Jetzt verstehe ich, worauf Sie hinauswollen, Madam«, sprach er dann weiter. »Das wäre … ich werde das sofort überprüfen.«
    Zum dritten Mal fuhr der Schmerz in den Nacken der Kommandantin.
    Zum dritten Mal wurde die IMASO in Nullzeit über eine Strecke von 121 Millionen Kilometern befördert, und erneut landete sie im Orbit um Zartiryt, rund dreißig Kilometer über der Oberfläche in der Nähe des willkürlich festgelegten Nordpols.
    »Zwei Minuten und 36 Sekunden!«, dröhnte die Stimme von Ramit Claudrin. »Von einer Transition zur nächsten vergehen genau zwei Minuten und 36 Sekunden.«
    »Hat das etwas zu bedeuten?«, fragte Amelia Marcos. Die Funkerin hatte ihre klobigen Kopfhörer abgenommen und strich sich die langen, pechschwarzen Haare glatt.
    »Keine Ahnung«, sagte der Pilot und zuckte mit den mächtigen Schultern. »Es fällt zumindest auf.«
    »Hey, ihr da oben!« Das unverkennbare Organ von Milton Elks drang so laut aus dem in Naileth Simmers’ Sessel integrierten Interkom, dass die Gäanerin regelrecht zusammenschrak.
    »Jemand zu Hause?«
    »Bericht, Oberleutnant Elks!«, forderte die Frau, während sie sich zur Ruhe gemahnte. Die IMASO befand sich in einer Krisensituation, und in einer solchen war es für eine Kommandantin entscheidend, Besonnenheit und Zuversicht auszustrahlen. Selbst dann, wenn man es mit einem 99-jährigen Sonderling zu tun hatte, der einem mit Vorliebe auf den Nerven herumtrampelte.
    »Sämtliche Meiler

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