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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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sind völlig in Ordnung«, eröffnete der kauzige Cheftechniker des Leichten Kreuzers seinen gespannten Zuhörern. »Lediglich die verfluchte Fusionsreaktion kommt nicht in Gang. Das injizierte Plasmagemisch erreicht nicht die nötige Kerntemperatur, um zu zünden, und ich habe keinen blassen Schimmer, warum.«
    »Was ist mit den Speichern?«, fragte Naileth Simmers.
    »Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel. Mit den verfügbaren Reserven können wir keine großen Sprünge machen. Wenn wir innerhalb der nächsten Minuten alle nicht lebensnotwendigen Systeme abschalten, haben wir es noch drei oder vier Tage warm und kuschelig. Spätestens dann ist Sense. Wenn ihr allerdings euren Prallschirm behalten wollt, und davon gehe ich mal aus, reicht der Saft gerade mal noch ein paar Stunden. Sorry, Kameraden, aber die Wahrheit tut manchmal weh.«
    »Danke, Mr. Elks«, sagte die Kommandantin. »Arbeiten Sie weiter. Wenn wir wenigstens ein paar der Meiler starten könnten, gäbe uns das genug Energie, um das System zu verlassen. Was immer Sie brauchen: Sie bekommen es!«
    »Dass ich so etwas noch einmal von einer 60 Jahre jüngeren Frau zu hören kriege …« Der Cheftechniker kicherte albern.
    » Oberleutnant Elks! «, sagte Naileth Simmers scharf. In der Zentrale schien es plötzlich zehn Grad kälter geworden zu sein.
    »Ich melde mich, Madam«, stieß Elks hastig hervor und unterbrach die Verbindung.
    »Noch fünf Sekunden.«
    Ramit Claudrin hob seine rechte Hand und spreizte die Finger. Jeder wusste, was er damit meinte. In fünf Sekunden waren die gut zweieinhalb Minuten abgelaufen, die zwischen den bisherigen Transitionen gelegen hatten. Und auch diesmal kam die Versetzung pünktlich. Mit sorgenvoller Miene und schmerzendem Nacken starrte die Kommandantin der IMASO auf den Hauptbildschirm der Panoramagalerie, wo sich das Trümmerfeld des Zartiryt-Systems scheinbar bis in die Unendlichkeit erstreckte.

 
    Kapitel 10
     
     
    Atlan
     
    Wir waren etwa zwanzig Meter ins Innere des Monolithen eingedrungen, dabei über geschmolzene und wieder erstarrte Metallteile geklettert, hatten uns durch Risse und Spalten gezwängt und zweimal sogar die Desintegratoren eingesetzt, um einige besonders hartnäckige Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Das silbrige Material erwies sich dabei als erstaunlich widerstandsfähig und löste sich erst nach längerem Beschuss durch mindestens zwei Waffen auf.
    Danach wurden die Zerstörungen langsam weniger, und schließlich standen wir vor einer massiven Wand, die uns auf ganzer Breite den Weg versperrte und über und über mit jener Art von Bildern geschmückt war, die Santjun und ich bereits im Monolithen von Thanaton gesehen hatten. Nachdenklich fuhr ich mit den Fingerkuppen über die Darstellungen, die alt und verblichen wirkten. Durch das berührungsempfindliche Gewebe der Handschuhe hatte ich das Gefühl, als würde ich mit der nackten Hand über die kühle, glatte Oberfläche streichen. Offenbar waren die Bilder von den unbekannten Künstlern einige Millimeter tief in das kristallin wirkende Metall eingelassen und dann versiegelt worden.
    Iasana Weiland entwickelte ein reges Interesse an den gezeigten Szenen. Ihre Helmkamera arbeitete pausenlos. Vielleicht wollte sie sich auch nur ablenken, denn die Lage, in der wir steckten, war alles andere als angenehm. Die IM-Z-1 existierte nicht mehr; insofern besaßen wir vorerst keine Möglichkeit, die Ergosphäre zu verlassen und zur IMASO zurückzukehren. Außerdem mussten wir uns mit einem unbekannten Gegner auseinandersetzen, der sich innerhalb des Monolithen bereits eingerichtet hatte und damit einen nicht zu unterschätzenden strategischen Vorteil besaß. Es war nicht schwer zu erahnen, dass es sich dabei höchstwahrscheinlich um die sogenannten Silberherren handelte, oder doch zumindest um jenen Teil dieser Gruppierung, der uns auf Thanaton leider entkommen war. In welcher Verbindung die Silberherren zu den Monolithen standen und wie viel sie über diese Objekte wussten, hatte ich noch nicht in Erfahrung bringen können.
    Es stand zu vermuten, dass unser Eindringen in den Monolithen nicht unbemerkt geblieben war. Die Kollision des Zerstörers mit der Außenhülle hatte man schon trotz aller Störungen wahrscheinlich nicht nur anmessen, sondern auch unmittelbar körperlich spüren können. Insofern durfte ich davon ausgehen, dass man entsprechend reagierte und jemanden schickte, der nach möglichen Überlebenden suchte. Je schneller wir

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