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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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meldete Arrik. »Irgendetwas ist in die Ergosphäre eingedrungen und bewegt sich auf uns zu.«
    »Irgendetwas?«, wiederholte Malcher, der mit einem Mal alles andere als weich und freundlich klang.
    »Tut mir leid, Boss«, bedauerte der dürre Terraner. »Die Interferenzen sind einfach zu stark. Die RONIN bekommt keine klaren Daten. Vermutlich ist es ein Raumschiff.«
    »Verdammt!«
    Malcher fuhr wütend herum und fixierte Shinyan. Im ersten Moment dachte die Akonin, er wolle sie schlagen, doch stattdessen legte er seine Rechte nur behutsam um ihren Hals.
    »Wer ist das?«, fragte er leise und deutete in Richtung der Bildschirme, auf denen gerade einige verwaschene Trümmerstücke durch eine rot leuchtende Nebelwand drifteten.
    Shinyan versuchte dem Blick der grünen Augen auszuweichen, doch sofort verstärkte sich der Druck der Hand um ihre Kehle. Sie bekam keine Luft mehr.
    »Wer ist das?« wiederholte der Mann seine Frage.
    »Ich … ich …«, presste die Prospektorin heraus, »… weiß es … nicht. Ich … schwöre.«
    »Wie Sie wollen.«
    Malcher ließ sie unvermutet los, und Shinyan rang keuchend nach Atem. Als sie wieder einigermaßen klar denken konnte, stand der Terraner bereits am Steuerpult und hielt ein klobiges Mikrofon in der Hand.
    »Malcher an RONIN. Könnt ihr mich hören?«
    »Laut und klar«, kam die Antwort.
    »Ich will, dass ihr den Fremden unter Feuer nehmt. Schießt ihn ab!«
    »Verstanden. Allerdings dürfte das nicht ganz einfach sein. Die Zieloptik ist durch die Verzerrungen ziemlich …«
    »Schießt ihn ab!«, brüllte Malcher so laut, dass nicht nur Shinyan, sondern auch Arrik und Taraster zusammenzuckten. Die Akonin fragte sich längst verzweifelt, ob es sich bei dem unbekannten Raumschiff um ein Fahrzeug der Familie handelte. Die zurückgelassene Nachrichtenboje konnte ihre Arbeit noch nicht aufgenommen haben, aber vielleicht war Onkel Rotter ungeduldig geworden und hatte jemanden geschickt, um nachzusehen, was Shinyan und Padpool trieben. Vielleicht war er sogar persönlich gekommen. Vielleicht …
    Hör auf , ermahnte sich die junge Frau selbst. Onkel Rotter war nicht Padpool! Er würde erst einmal das gesamte System und die nähere Umgebung penibelst durchkämmen, bevor er das Risiko einginge, in ein Schwarzes Loch zu fliegen – wenn er so etwas Verrücktes denn überhaupt tun würde. Viel wahrscheinlicher war es, dass er die MORROK und ihre Besatzung als Verlust verbuchte und von dannen zog. Schließlich konnte er nicht einmal ahnen, dass sein hochgeschätzter Famulus so dumm gewesen war, in einem Black Hole auf Schatzsuche zu gehen, und seine Begleiterin nicht alles Akonenmögliche unternommen hatte, um ihn davon abzuhaken.
    »Habt ihr ihn erwischt?«
    Malcher stand wie festgewachsen vor seiner Konsole und starrte auf die Bildschirme. Die Fingerknöchel seiner Hand, in der er das Mikrofon hielt, waren schneeweiß.
    »Das wissen wir nicht«, kam die Antwort. »Es herrscht das reine Chaos hier draußen.«
    Der Terraner schloss für einen Moment die Augen; dann schleuderte er das Mikrofon so heftig gegen eine der Speicherbänke, dass es in mehrere Teile zersprang. Arrik und Taraster gaben sich sichtlich Mühe, so klein und unbedeutend wie möglich zu erscheinen, und für eine halbe Ewigkeit war nur das Brummen der Maschinen zu hören.
    Die Wandlung, die Malcher in dieser Zeit vollzog, war beinahe gespenstisch. Der Zorn in seinem Gesicht machte purer Gelassenheit Platz. Urplötzlich war er wieder jener beinahe schon charismatische Mann, den Shinyan vor einigen Stunden zum ersten Mal bemerkt hatte. Sein Lächeln wirkte gefasst, fast schon gütig, als er den Raum durchschritt, die Teile des Mikrofons aufhob und sie wieder zusammensetzte. Das Gerät funktionierte offenbar noch, denn Malcher kehrte an die Konsole zurück, betätigte einige Schalter und setzte dann eine weitere Funkbotschaft ab:
    »An den unbekannten Eindringling. Mit Ihrem Anflug verletzen Sie fremdes Hoheitsgebiet. Kehren Sie auf der Stelle um! Ich wiederhole: Kehren Sie auf der Stelle um! Andernfalls werden Sie die Folgen tragen!«
    Dann reichte er das Mikrofon an Arrik weiter und wies ihn an, die Botschaft permanent zu wiederholen.
    »Wie weit sind wir mit den Vorbereitungen?«, fragte er Taraster.
    »So gut wie fertig«, antwortete der dicke Terraner. »Die Teams können in spätestens fünfzehn Minuten aufbrechen.«
    »Was ist mit unserer eigenen Gruppe?«
    »Der Professor würde gerne noch ein paar zusätzliche

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