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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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Jahre zurücklagen, steckte der Stachel der Scham noch immer tief im Fleisch der akonischen Selbstachtung. Shinyan selbst hegte hingegen keinen Groll gegen die Menschen. Ihrer Meinung nach hatten die Terraner damals getan, was sie für richtig hielten, und nachdem Perry Rhodan die Akonen unabsichtlich ins Licht der galaktischen Öffentlichkeit gerückt hatte, war er mit ausgestreckter Hand auf sie zugegangen und hatte ihnen Freundschaft und Unterstützung angeboten. Der Rest war Geschichte.
    Nachdem die Bewaffneten verschwunden waren, machten sich drei weitere Gruppen bereit, die jedoch statt schwerer Kampfanzüge und Handwaffen wissenschaftliche Ausrüstung und mobile Messgeräte trugen. Malcher hatte seine Baracke inzwischen wieder verlassen und erteilte ihnen letzte Anweisungen. Was er sagte, konnte Shinyan aufgrund der großen Entfernung leider nicht hören, aber danach hatten es die Männer sehr eilig.
    Die vier letzten im Lager verbliebenen Terraner scharten sich schließlich um Malcher, der erneut ruhig und ohne übertriebene Gestik sprach. Arrik, Taraster und der hochgewachsene Anführer selbst blieben zurück, während sich die anderen in Richtung des Bunkers aufmachten. Sie gingen auffallend langsam, so als würden sie sich vor dem grauen Kubus fürchten. Die vorderen zwei Männer, ein muskulöser Glatzkopf mit Oberarmen, die die Uniform zu sprengen drohten, und ein älterer, in dieser fremdartigen Umgebung seltsam deplatziert wirkender Herr mit weißen Haaren und altmodischer Brille, richteten lange, antennenartige Stäbe – vermutlich Messfühler – auf das Bauwerk.
    »Was machen die da?«, fragte Padpool, der das Geschehen genauso gespannt verfolgte wie Shinyan.
    »Sieh dir den Bunker an«, antwortete die Akonin. »Er unterscheidet sich so offenkundig vom Rest des Monolithen, dass er garantiert nicht von den ursprünglichen Erbauern dieser Station stammt. Dieser Malcher sucht etwas, und er glaubt offenbar, dass er es in diesem Würfel findet.«
    Das Quartett war jetzt noch knapp zehn Meter vom Bunker entfernt. Die Individualschirme der Schutzanzüge waren ausnahmslos aktiviert. Shinyans Mund fühlte sich furchtbar trocken an. Dennoch bediente sie sich nicht aus dem Kanister mit Trinkwasser, sondern hielt den Blick unverwandt auf die Gruppe Terraner gerichtet.
    Das Energiefeld flammte auf, als der vorderste der Männer, das glatzköpfige Muskelpaket, die Zehn-Meter-Grenze überschritt. Die Barriere schmiegte sich eng an die grauen Bunkerwände und war lediglich als kaum merkliches Flimmern wahrzunehmen, ähnlich einer Luftspiegelung an einem heißen Sommertag in den Wasserparks von Konar. Zeitgleich löste sich ein dünner, hellgrüner Strahl aus dem oberen Bereich des Würfels und traf den Terraner genau zwischen die Augen. Er machte noch einen zögerlichen Schritt, blieb dann jedoch stehen – und sackte zusammen wie ein Ballon, aus dem schlagartig sämtliche Luft entwichen war.
    Seine Kameraden machten keinerlei Anstalten, ihm zu Hilfe zu eilen. Wie gebannt verharrten sie auf der Stelle, erschüttert, verwirrt, gefangen in jenen quälend langen Sekunden des Schocks, in denen die Zeit stehen blieb und die Angst das Kommando übernahm. Sie kamen nicht einmal mehr dazu, sich umzudrehen und die Flucht zu ergreifen. Drei weitere Male flammte der grüne Strahl auf; kurz hintereinander und mit tödlicher Präzision. Das eigentlich Gespenstische dabei war die Lautlosigkeit, mit der all das geschah. Keiner der Männer schrie, keiner wurde durch die Wucht des Treffers herumgeschleudert oder zurückgeworfen. Stattdessen sah es jedes Mal für einen kurzen Augeblick so aus, als sei der jeweils Getroffene durch ein langes dünnes Seil mit dem Kubus verbunden. Dann fiel er stumm zu Boden und regte sich nicht mehr.
    Malcher hatte das alles ohne sichtbare Reaktion beobachtet. Fast eine volle Minute stand er einfach nur da und starrte auf die vier toten Terraner. Das Schutzfeld um den Bunker war längst wieder erloschen, und wären die vier Leichen nicht gewesen, hätte man glauben können, dass die letzten paar Minuten nichts weiter als ein böser Traum gewesen seien.
    Dann wandte sich Malcher ab und ging langsam auf die Baracke zu, in der sich auch Shinyan vor kurzem noch aufgehalten hatte. Er öffnete die Tür, trat hindurch und schloss sie wieder hinter sich. Arrik und Taraster schienen unschlüssig, wussten offenbar nicht, was sie tun sollten und was ihr Boss von ihnen erwartete. Nach einer Weile beschlossen sie,

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