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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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ihm einfach zu folgen.
    Die Akonin sah ein letztes Mal zu den Toten hinüber, um die sich niemand mehr kümmern würde, und die Verzweiflung brach sich endlich Bahn. Sie sank zu Boden, zog die Knie an und vergrub ihren Kopf schluchzend in den Armen. Als Padpool sich wortlos neben sie setzte und an sich zog, ließ sie es dankbar geschehen.

 
    Kapitel 14
     
     
    Atlan
     
    Es dauerte eine scheinbare Ewigkeit, bis sich das Außenschott geschlossen und das Innenschott endlich geöffnet hatte. Ich wartete nicht auf die Analyse der Atmosphäre durch meine Anzugpositronik, sondern legte Iasana Weiland ohne weitere Verzögerung auf den Boden und riss ihr den Helm vom Kopf. Mir war sofort klar, dass sie nicht mehr atmete. Der Brustkorb bewegte sich nicht, und die Lippen wiesen bereits eine leichte Blaufärbung auf. Das entsprechende Gewebe wurde nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt.
    Mir blieben vielleicht eine, allenfalls zwei Minuten, bevor der Atemstillstand lebensbedrohlich und das Gehirn irreparabel geschädigt wurden. Der Puls der jungen Frau war wie erwartet schwach, aber fühlbar. Das Herz eines Menschen hörte beim Erstickungstod üblicherweise erst nach fünf oder sechs Minuten auf zu schlagen, was daran lag, dass das Hämoglobin im Blut eine gewisse Menge Sauerstoff speicherte und die wichtigsten Organe so lange wie möglich weiterversorgte. Erst wenn auch diese Vorräte aufgebraucht waren, kam es zum endgültigen Kollaps.
    Ich packte den Kopf der Plophoserin und zog ihn nach hinten. Bei Bewusstlosen in liegender Position fiel die Zunge sehr oft in den Rachenraum zurück und verschloss so die Atemwege. Eine Überstreckung verhinderte das. Nachdem auch ich den Helm abgenommen hatte, legte ich die flache Hand über Iasana Weilands Mund, blies langsam Luft in ihre Nase und beobachtete dabei den Brustkorb. Zufrieden stellte ich fest, dass er sich sanft hob. Im Sekundentakt setzte ich meine Wiederbelebungsmaßnahmen fort. Schon nach wenigen Beatmungszyklen kam sie wieder zu sich. Ich lächelte sie beruhigend an und musste unwillkürlich an den Bauern denken, den ich wenige Tage zuvor auf Thanaton vor dem Ertrinken gerettet hatte.
    »Lassen Sie sich Zeit«, sagte ich. »Atmen Sie ruhig und gleichmäßig. Zählen Sie dabei von neunundneunzig an rückwärts. Würden Sie das für mich tun?«
    Sie nickte nur. Ich überprüfte die von der Positronik ermittelten Vitaldaten. Die Medoeinheit hatte bereits selbstständig gehandelt und ein Kreislauf stabilisierendes Medikament injiziert. Ich gab manuell zusätzlich ein leichtes Beruhigungsmittel, nickte Iasana Weiland noch einmal aufmunternd zu und überließ sie erst einmal sich selbst. Aus vielen ähnlichen Situationen wusste ich, dass sie einige Minuten brauchen würde, um mit sich ins Reine zu kommen. Eine Konfrontation mit der eigenen Sterblichkeit konnte kein noch so gutes Training realitätsnah simulieren, und jeder Mensch ging mit dieser Erfahrung auf seine ganz persönliche Weise um.
    Santjun war derweil nicht untätig gewesen und hatte sich umgesehen. Wir waren in einem weiteren Gang gelandet, der jedoch deutlich länger war als jene, die wir bislang kennengelernt hatten. Auch hier herrschte das allseits bekannte und von zahlreichen bildlichen Darstellungen bedeckte kristalline Material vor.
    »Etwas gefunden?«, erkundigte ich mich.
    »Nein, Sir«, antwortete der USO-Spezialist. Natürlich hatte auch er sich längst von seinem Helm befreit. Nicht ohne Sorge registrierte ich die unnatürliche Graufärbung seiner Haut, verzichtete jedoch darauf, ihn auf seinen Zustand anzusprechen. Selbst wenn er sich schlecht fühlte, hätte er es nicht zugegeben.
    »Wir sind knapp fünfhundert Meter oberhalb der Basis in den Monolithen eingedrungen«, sprach Santjun weiter.
    »Der zentrale Hohlraum befindet sich somit weitere sieben- bis achthundert Meter über uns. Kann ich davon ausgehen, dass Sie auch diesen Monolithen abschalten wollen, Sir?«
    »Das erscheint mir das einzig Vernünftige zu sein«, bestätigte ich.
    »Gut«, sagte Santjun. »Dann müssen wir zum Bunker vorstoßen.«
    »Wo unsere unbekannten Freunde sicher schon auf uns warten«, ergänzte ich.
    »Davon können wir mit absoluter Sicherheit ausgehen.«
    Der USO-Agent fuhr sich mit der rechten Hand durch die schweißfeuchten Haare. Ich wollte mich bereits umdrehen und zu Iasana Weiland zurückgehen, als mich Santjun noch einmal ansprach.
    »Sir?«
    »Ja«, erwiderte ich und sah ihn auffordernd an.
    »Die

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