Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt
noch erfolgreich zuschnappt?«, meldete sich Terence Abigon zu Wort, der der Diskussion bislang schweigend gefolgt war. Die grauen Augen des Ersten Offiziers fixierten den Ortungschef. Wie immer strahlte er eine fast schon beängstigende Ruhe aus.
»Keine Ahnung«, antwortete Santorin. »Ich fürchte, mit dieser Möglichkeit werden wir leben müssen.«
»Viel wichtiger ist: Wie kommen wir aus diesem Teufelskreis wieder heraus? Vorschläge?«
Naileth Simmers stöhnte verhalten, als die IMASO eine weitere Transition ausführte. Fast zwanghaft blickte sie auf die Anzeige ihres Armbandchronometers. Seit dem letzten Transmittersprung waren exakt zwei Minuten und 36 Sekunden vergangen. Im selben Moment aktivierte sich der Interkom.
»Atair hier«, füllte die Stimme des Medizinischen Offiziers den Konferenzraum. »Es gibt Probleme.«
»Welcher Art?«, wollte die Kommandantin wissen.
»Die Leute stehen kurz davor, die Krankenstation zu stürmen«, lautete die Antwort. »Der durch die ständigen Transitionen ausgelöste Entzerrungsschmerz und die bekannte Wirkung des Monolithen sind eine ziemlich explosive Mischung. Vielleicht sollten wir mit der Ausgabe von Medikamenten doch schon früher beginnen und …«
»Nein!«, unterbrach Naileth Simmers. »Darüber haben wir bereits gesprochen. Wir wissen nicht, wie lange wir dieser Tortur ausgesetzt sind, und deshalb steht meine Entscheidung: Wenn wir jetzt schon anfangen, die gesamte Besatzung mit Analgetika zu versorgen, sind die Vorräte in kürzester Zeit aufgebraucht. Sie haben selbst darauf hingewiesen, dass es keinerlei Erfahrungswerte gibt, was die Auswirkungen anhaltender Transmitterdurchgänge auf die menschliche Physis angeht – von der Psyche gar nicht erst zu reden.«
»Ich bin auf Ihrer Seite, Madam«, sagte Geriok Atair. »Aber ich befürchte, dass ich demnächst ein paar ungebetene Gäste haben werde, die weit weniger verständnisvoll sind.«
»Ich bin unterwegs«, erwiderte die Kommandantin.
»Das halte ich für keine besonders gute …«
Den Rest des Satzes konnte Naileth Simmers schon nicht mehr hören. Sie hatte die Verbindung kurzerhand unterbrochen. Niemand wagte es, die Frau aufzuhalten, als sie den Konferenzraum mit schnellen Schritten verließ.
Kapitel 13
Shinyan
Arrik und Taraster hatten Shinyan zurück zu Padpool gebracht, der sich bereits wieder so weit erholt hatte, dass er den beiden Terranern finstere Blicke zuwarf und sich provokativ neben der sich öffnenden Strukturlücke im Prallschirm platzierte. Außer dem Knick in seinem männlichen Stolz hatte er keine ernsthaften Verletzungen davongetragen, und bevor er erneut auf dumme Gedanken kommen konnte, zerrte ihn die Akonin zur Seite und mahnte ihn mit ernstem Blick, sich zu beherrschen.
Nachdem Malchers Helfershelfer abgezogen waren, informierte sie Padpool über alles, was sie erfahren hatte. Sie hatte ihren Bericht kaum beendet, da kamen die Dinge plötzlich in Bewegung. Mehrere Gruppen aus jeweils drei bis vier schwer bewaffneten Männern brachen auf, passierten den Würfel, den Malcher als Bunker bezeichnet hatte, und verschwanden in den unergründlichen Tiefen des Monolithen. Ohne Zweifel handelte es sich dabei um die Suchtrupps, die auf Befehl des unheimlichen Terraners mögliche Eindringlinge stellen und ausschalten sollten.
Monolith. So hatte Malcher die Station genannt, auf der sie sich befanden. Shinyan war sich nicht sicher, aber sie nahm an, dass es sich dabei um ein terranisches Wort handelte. Im Akonischen gab es ein Bedeutungsäquivalent, das kerkra lautete. Auch wenn die Einheitssprache der Milchstraße einst indirekt aus dem Lemurischen hervorgegangen war, über das alte Arkonidisch als Zwischenstufe, so hatte sie sich im Lauf der Jahrhunderte kontinuierlich verändert. Insbesondere mit dem fast schon mythischen Aufstieg der zuvor unbekannten Terraner zur galaktischen Großmacht hatten viele Wendungen und Begriffe aus den lokalen Idiomen dieses Volkes einen Weg in die lingua franca der Galaxis gefunden. Das war unter anderem ein Grund dafür, warum sich die Angehörigen vieler akonischer Adelsfamilien bis heute strikt weigerten, auch nur ein einziges Wort Interkosmo zu sprechen.
Ob Perry Rhodan wohl wusste, was er den Akonen angetan hatte, als er im Jahr 2102 mit dem Forschungskreuzer FANTASY ins Akon-System eingedrungen war und damit das selbst gewählte Exil dieses einst so stolzen Volkes beendete? Obwohl diese Ereignisse nun schon mehr als 1000
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