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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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weil er sich nicht an jene Regeln hält, bei deren Formulierung er keinerlei Mitspracherecht hatte. Da Sie in Ihrer grenzenlosen Arroganz die Rolle des Guten für sich reserviert haben, Mr. Santjun, bleibt für mich wohl nur noch der Part des Schurken. Das sind die Klischees, nach denen Sie Ihr Leben ausrichten, oder etwa nicht? Das sind die Mauern, die man während Ihrer Ausbildung in Ihrem Verstand errichtet hat und die selbst die Trompeten von Jericho nicht zum Einsturz bringen könnten, weil Sie allen Ernstes an Trivialitäten wie Gerechtigkeit und Frieden glauben. Aber grämen Sie sich nicht. Dieses Leiden ist weit verbreitet.«
    »Sie hören sich gerne reden, oder?«
    »Ich werde Ihnen sagen, was Ihr Problem ist, Mr. Santjun«, ließ sich Malcher nicht irritieren. »Es sind Ihre Skrupel. Warum haben Sie vorhin mit dem Paralysator auf mich geschossen? Hätten Sie Ihre Waffe auf Impulsmodus geschaltet, wäre ich jetzt tot, und Sie stünden als strahlender Held im galaktischen Scheinwerferlicht. Vielleicht hätte Sie Ihr Lordadmiral sogar befördert. Aber nein, ein Spezialist der USO tötet nicht, wenn es nicht unbedingt sein muss. Er ist hohen moralischen Standards verpflichtet, strengen Vorschriften, die auf dem naiven Glauben an das Gute im Menschen fußen. Mit Moral lässt sich kein Imperium errichten, Mr. Santjun. Fragen Sie Ihren Großadministrator Perry Rhodan. Fragen Sie Ihren Lordadmiral Atlan. Sie haben doch die arkonidische und terranische Geschichte studiert. Eine Geschichte der Kriege, eine Geschichte der Eroberungen, nichts weiter als eine Aneinanderreihung von Verbrechen gegen genau jene Werte, die Sie sich anmaßen zu verteidigen. Wenn Sie schon nicht mir glauben, dann glauben Sie wenigstens der historischen Wirklichkeit.«
    Santjun hatte während Malchers Monolog sein Funkgerät aktiviert und versucht, Verbindung mit Atlan aufzunehmen. Vergeblich. Nach wie vor verursachten die normal- und hyperenergetischen Turbulenzen innerhalb der Ergosphäre und die Emissionen des durch die schiere Anwesenheit des Lordadmirals aktivierten Monolithen massive Störungen, die das einwandfreie Funktionieren von Funk und Ortung verhinderten.
    »Aber damit genug geplaudert, Mr. Santjun«, sagte Malcher. »Lassen Sie uns nicht noch mehr Zeit verschwenden. Ich gebe Ihnen eine Minute, um freiwillig zu mir zu kommen.«
    Der USO-Agent sah auf sein Armbandchronometer. Seit der Trennung von Atlan war etwas mehr als eine Stunde vergangen. Im gleichen Moment entdeckte er die fünf Männer, die mit aktivierten Individualschutzschirmen und schweren Thermowaffen in den Händen den zentralen Hohlraum betraten.
    Malchers Verstärkung war eingetroffen.

 
    Kapitel 25
     
     
    Shinyan
     
    Das Erste, was Shinyan sah, als sie die Augen wieder öffnete, war Padpool – und er lebte! Entgeistert starrte sie auf den am Boden liegenden Malcher. Nur Sekunden später fielen auch Arrik und Taraster einem unsichtbaren Schützen zum Opfer.
    Was ging hier vor?
    Die Akonin lief zu Padpool hinüber, der wie versteinert auf der Stelle verharrte; für ihren Geschmack viel zu nah an dem nach wie vor durch einen schwach flimmernden Energieschirm geschützten Bunker. Sie packte ihren Gefährten am Arm und zerrte ihn in Richtung der Baracken.
    »Komm schon, Padpool«, beschwor sie den unter Schock stehenden und sich deshalb instinktiv sträubenden Akonen. »Wir müssen hier weg. Das ist vielleicht unsere letzte Chance. Was ist denn los mit dir?«
    Padpool antwortete nicht und starrte ihr nur wortlos über die Schulter, so als gäbe es dort etwas unglaublich Interessantes zu sehen. Schließlich drehte sich auch Shinyan um.
    Malcher stand hoch aufgerichtet und als wäre nichts geschehen auf beiden Beinen und hielt den Blaster im Anschlag. Wie war das möglich? Hatte ihr unbekannter Retter etwa daneben geschossen? Nein, denn sonst wäre Malcher nicht gefallen.
    Ein grellroter Lichtstrahl löste sich aus der Waffe des Terraners und traf so gut wie zeitgleich auf ein etwa drei Meter über dem Boden schwebendes Hindernis. Die Luft schien zu vibrieren, bildete eine wabernde Kugel, über die regenbogenfarbene Zickzackmuster tanzten. Der Mann im schweren Kampfanzug, der sich aus dem energetischen Chaos schälte, wurde von der kinetischen Energie des Treffers nach hinten geworfen und landete unsanft auf dem silbergrauen Untergrund.
    Shinyan war sich sicher, dass Malcher den Fremden getötet hatte, doch ebenso, wie sich der Terraner zuvor von dem Paralyseschuss

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