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Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt

Titel: Atlan 12 - Monolith 02 - Todeszone Zartiryt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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nicht hatte beeindrucken lassen, überstand auch der Mann im Kampfanzug die Blasterattacke. Rasch kam er wieder auf die Beine und suchte Schutz hinter einer der Baracken.
    Während Malcher zu reden begann, sah sich die Akonin hastig um. Arrik lag kaum dreißig Meter entfernt auf dem Rücken. Sein Brustkorb hob und senkte sich regelmäßig. Paralysatoren wirkten aufgrund der sorgfaltig modulierten Frequenzen der von ihnen abgegebenen elektromagnetischen Felder lediglich auf den willentlich kontrollierbaren Teil der Muskulatur. Das vegetative Nervensystem dagegen, das unter anderem für Dinge wie Atmung oder Herzschlag zuständig war, blieb ohne Einschränkungen funktionsfähig. Arrik war bei vollem Bewusstsein und konnte sich lediglich nicht mehr bewegen. In ein bis zwei Stunden würde die Paralyse abklingen, und außer einem heftigen Muskelkater würde der Terraner nichts zurückbehalten.
    Shinyans Beine schienen mit einem Mal Tonnen zu wiegen. Sie zog Padpool, der sich jetzt endlich aus seiner Starre löste, mit sich, jeden Moment darauf gefasst, dass sich Malcher umdrehte und sie mit einem Schuss aus seiner Waffe ausschaltete. Doch der Terraner tat nichts dergleichen. Er redete einfach nur. Das Herz der Akonin hämmerte in wahnsinnigem Tempo, und das Blut rauschte so laut in den Ohren, dass sie kein Wort verstand. Es war auch gar nicht von Bedeutung, was Malcher sagte, wichtig war nur, dass er seine Gefangenen für den Augenblick vergessen hatte.
    Als Shinyan den kühlen Griff von Arriks Blaster in ihrer Handfläche spürte, hätte sie vor Erleichterung beinahe aufgeschrien. Taraster lag einige Meter weiter vorn, doch die Frau verzichtete darauf, auch seine Waffe an sich zu bringen. Sie wollte nur weg, so weit wie möglich weg von diesem ganzen Irrsinn – und vor allem von Malcher, der immer noch redete.
    Du könntest diesen miesen Dreckskerl jetzt einfach umlegen , schoss es ihr durch den Kopf. Er hat nicht einmal einen Schutzschirm aktiviert.
    Ihre Hand zitterte, als sie die Ladeanzeige des Energiemagazins überprüfte. Es war fast voll. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so müde gefühlt. Sie hatte Angst davor, in den nächsten Minuten einfach umzukippen und einzuschlafen. Lediglich das durch ihren Körper kreisende Adrenalin sorgte dafür, dass sie sich noch halbwegs aufrecht halten konnte.
    »Los, Padpool«, sagte sie. »Verschwinden wir von hier. Wir müssen die MORROK finden.«
    Padpool sah nicht wesentlich besser aus als sie selbst. Seine normalerweise samtbraune Haut schimmerte in einem schmutzigen Graugrün. Die Augen lagen tief in den Höhlen, und die Wangen wirkten hohl und eingefallen.
    Shinyan wollte sich gerade dem nächsten Ausgang zuwenden, der aus dem riesigen Dom herausführte, als eine Gruppe von fünf Männern mit aktivierten Individualschirmen und schweren Thermostrahlern auftauchte und sich blitzschnell über das Areal verteilte.
    »Wohin so eilig, Mrs. Shinyan?«
    Die Stimme Malchers jagte ihr einen eiskalten Schauer nach dem anderen über den Rücken. Ohne nachzudenken, riss sie die Hände hoch, die beide den Blaster umklammerten. Der dürre Terraner legte die Stirn in Falten und den Kopf schief. Sein Blick erschien der jungen Frau beinahe mitleidig.
    »Wollen Sie etwa auf mich schießen?«, fragte Malcher und machte einen Schritt auf sie zu.
    Shinyan hob die Waffe einige Zentimeter höher; der zitternde Lauf zeigte auf die Brust ihres Gegenübers. Einer der gerade eingetroffenen Männer näherte sich mit angeschlagener Waffe, doch Malcher hob nur kurz seine Hand und bedeutete ihm, nicht einzugreifen.
    »Dann machen Sie es wenigstens richtig«, sagte er und lächelte. »Atmen Sie tief und gleichmäßig. Da Sie Rechtshänderin sind, legen Sie die linke Hand von schräg unten nach schräg oben an den Kolben, quasi als Gegenzug zur rechten Hand, die die Waffe nach vorne drückt. Die Rechte greift nicht zu fest zu. So erzielen Sie die optimale Stabilität. Winkeln Sie den Ellbogen leicht an. Moderne Strahlwaffen haben bekanntlich keinen Rückschlag. Sie können also die Schulter locker lassen und so die fiktive Linie zwischen Auge, Waffe und Ziel verkürzen. Das erhöht die Treffsicherheit. Atmen Sie dann langsam aus und betätigen Sie den Abzug, wenn ungefähr die Hälfte der Luft Ihre Lunge verlassen hat.«
    Shinyan wollte stark sein, wollte diesem selbstgefälligen Ungeheuer zeigen, dass sie nicht das uralte Klischee der schwachen Frau erfüllte, doch es gelang ihr nicht, die Tränen

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