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Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Titel: Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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offensichtlich eigene Ziele, aber seine Antworten bewiesen, dass er mich als Befehlsgeber akzeptierte. Die Persönlichkeit des uralten Roboters Calipher, der sich in die Luft gesprengt hatte, wucherte im positronischen Verstand, in den Speichern und innerhalb der Selbstlernfähigkeit von SIM SIEBEN, und es mochten uns noch etliche Überraschungen bevorstehen. Nach kurzer Zeit ließ er den deformierten Torso des Robots fallen und drehte sich herum, sodass seine Sehzellen mich anfunkeln konnten.
    »Sir«, sagte er mit metallischer Bassstimme. »Lordadmiral! Ich habe die Schutzeinrichtungen und Feuerwälle dieses simplen Exemplars schwierigkeitsfern umgehen können. Ich schickte ein Bestätigungs-Signal über den Diagnosekanal, der nach der Kontaktaufnahme aktiviert wurde.
    Ich drücke hiermit die Hoffnung aus, den unbekannten Helfer zu erreichen. Ob er antwortet, bleibt fraglich. Ebenso hoffe ich, dass Sie, Lordadmiral, meine Selbständigkeit und meinen seelischen Zustand akzeptieren, falls ich es für notwendig erachte, Sie zu informieren.«
    »Eine begründete Hoffnung«, antwortete ich erstaunt. »Mit Einschränkung: Ich will über alle wichtigen Informationen informiert werden. Ohne Vorzensur. Und lass das mit der ›Seele‹; die Vokabel klingt allzu großartig und ist deiner nicht würdig. Der Chef bin und bleibe ich.«
    »Sehr wohl, Lordadmiral, meiner …«
    Er stockte, drehte sich herum und nahm wieder die Ortungsposition ein. Iasana Weiland wachte auf, gähnte ausgiebig und fragte, indem ihre Blicke unsicher zwischen mir und dem Epsaler wechselten:
    »Wo sind wir? Geht es gleich los? Alle scheint so friedlich …?«
    »Beschwören Sie’s nicht, Kollegin«, antwortete Ramit Claudrin lachend. »Noch ist es friedlich. Aber nicht mehr lange.«
    Sie gähnte noch einmal und richtete ihr langes rotes Haar. Dann nahm sie Claudrin den Feldstecher aus der Hand und begann den Horizont abzusuchen.

 
    Die Kommandantin und die Seruumi
     
    Die SCHNELLE WIPFELGLEITERIN hatte den schweren Shift und die große Anzahl von IMASO-Besatzungsangehörigen ohne Schwierigkeiten eingeladen und war auf Kurs gegangen, noch ehe die Sippe »Derer vom Strom« ihre WINDGÖTTIN richtig in Gang gebracht hatte. Zunächst führte der Kurs nach Nordwest, dann bog das Heißluftschiff am markierten Punkt der Karte, über einem kleinen See am Rand eines Moors, nach Westen ab und näherte sich dicht über den Wipfelteichen dem Landepunkt des Silberherren-Schiffes. Naileth Simmers, Amelia Marcos und Torben Santorin führten die schwer bewaffnete Mannschaft an; drei Roboter würden ihr Vorhaben unterstützen.
    »Wir haben eigentlich wenig Chancen, die Silberherren und ihr Schiff in ernsthafte Schwierigkeiten zu bringen.« Die Kommandantin wandte sich an den Cheforter. »Uns verstecken und sie aufhalten, auch wenn es uns die Robots kostet – mehr können wir nicht schaffen.«
    Terraner und Epsaler in schweren Kampfanzügen saßen, bis an die Zähne bewaffnet, in den Compartments und ließen sich ihre Aufregung nicht anmerken. Santorin runzelte die Stirn und musterte die Seruumi, die mit dem Betreiben des Luftschiffes beschäftigt waren.
    »Ich halte wenig von vorhersehbarem Selbstmord, Major. Wenn wir uns entsprechend eingraben, können wir ihnen den Aufenthalt auf Lumbagoo zur Hölle machen. Aber grundsätzlich haben Sie Recht.«
    Funkoffizier Amelia Marcos hatte sich mit der Ortungspositronik eines Robots kurzgeschlossen, sah von ihrem tragbaren Holoschirm auf und sagte: »Als wir in der Seruumi-Siedlung mit den Eingeborenen geredet haben, stellte sich heraus, dass sie die Silberherren vertreiben wollen. Wir kennen ihre primitiven Waffen; damit werden sie nichts bewirken können. Aber die Silberherren können – und werden! – unter ihnen ein Blutbad anrichten.«
    »Wir wissen nicht, ob in der Nähe der TRAUM Eingeborene leben«, schränkte Santorin ein. »Vielleicht ein paar Jäger und Beeren- oder Pilzsammler.«
    »Jedenfalls liegen in der nahen Umgebung keine Siedlungen«, sagte Naileth Simmers.
    »Was tun wir, wenn die Seruumi die Silberherren angreifen?«
    »Ihnen helfen, Torben«, antwortete die Kommandantin und machte eine bedeutungsvolle Geste.
    »In jedem Fall warten wir auf Atlans Signal.« Amelia Marcos deutete zum Bug. »Wir sind in einer Stunde an Ort und Stelle, Freunde.«
    Die Besatzung der SCHNELLEN WIPFELGLEITERIN war nicht größer als etwa 75 Mann. Die IMASO-Mannschaft hatte nur ein Dutzend herkömmliche Blaster und einige

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