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Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen

Titel: Atlan 13 - Monolith 03 - Echo der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Energiezellen austeilen und die Eingeborenen mit deren Handhabung vertraut machen können. Immerhin befand sich auf der Ladebucht des Shifts ein zerlegbarer Fern-Impulsstrahler aus der IMASO; eine respektable Waffe, die aber nicht mit Schiffsgeschützen konkurrieren konnte.
    Santorin hob die Hand und sagte warnend: »Wir sollten nicht eine Sekunde lang daran denken, dass wir unbemerkt geblieben sind.«
    Ein Robot, der zwischen dem Chepteyn und dem Pailuten stand, hatte seit neunzig Minuten vor dem Bug einen halbkugeligen HÜ-Schild projiziert. Er bot einen gewissen Schutz gegen Angriffe der Schiffsgeschütze, aber die Kapazität war nicht hoch genug, um schwerem Beschuss standzuhalten.
    »Ich rechne auch jeden Augenblick mit dem ersten Zwischenfall«, gab die Kommandantin zu. »Wenn ich die Karte richtig interpretiere, landen wir auf einer wüstenähnlichen Sandfläche, fünf Kilometer vom Wald und vom Schiff entfernt.«
    »Fünf Kilometer im Shift also. Dieses Mal nicht nur durch Dschungel.«
    Dicht unter dem Heißluftschiff zogen die Trichter und ihre Teiche vorbei. Einige Flugwesen jagten über den Kelchblättern im leuchtenden Luftplankton nach schillernden Insekten. Jenseits der letzten Riesenbäume erstreckte sich ein breiter Streifen jungen Waldes, mit dichten Büschen durchsetzt. Wie mit dem Messer abgeschnitten endete das Grün am Rand einer Sandfläche. Kleine Dünen und abgenagte, windverschliffene Steinmonumente – Pfeiler, halbe Gesichter, auf dem Kopf stehende Pyramiden und andere bizarre Gebilde – durchbrachen die Fläche. Die wüstenartige Zone war annähernd oval und an ihrer schmalen Stelle eineinhalbtausend Meter breit.
    Die WIPFELGLEITERIN glitt schräg abwärts, die Luftschraube rotierte langsamer, zwei Heckanker fielen.
    Pionierleutnant Amadé Bryner winkte aus dem Bug zum Compartment hinunter und rief über Funk: »Wir sind im Landeanflug, Madam. Macht euch fertig zum Entladen.«
    »Bereitmachen zum Aussteigen, Freunde!«, sprach die Kommandantin ruhig ins Helmmikrophon. Beinahe hätte sie »Ausschleusen« gesagt. »Rechts und links vom Shift zu Fuß vorrücken. Robots! Sichern!«
    Es war eine absolut professionelle Landung. Seit dem Treffen in der Siedlung hatten die USO-Spezialisten viele Male Gelegenheit gehabt, die einfache, aber raffinierte Technik der Eingeborenen zu bewundern. Sie waren perfekte Minimalisten. Jede noch so kleine Einzelheit der Heißluftschiffe war jahrzehntelang immer wieder ausprobiert und verbessert worden, ebenso die Handhabung des Auftriebs, des Antriebs und der Steuerung durch den Chepteyn und den Pailuten. Mit dem letzten Rest der Bewegungsenergie schabten die Kiele der Compartments durch den Sand, und das Schiff hielt an. Zischend entwich überflüssiger Dampf aus dem Ventil des Luftschrauben-Impellers.
    »Endstation auf Lumbagoo«, murmelte Naileth Simmers.
    Die Seitenwand klappte herunter, die USO-Mannschaft sprang in den Sand. Torm Kostakh, Kopilot der zerstörten Dreimann-Einheit, bugsierte den Shift aus dem Lastenkorb und setzte ihn nach einem Flug über fünfzig Meter neben einem natürlichen Kunstwerk aus weichem Stein ab. Die Gleisketten versanken zwei Handbreit tief im nachgiebigen Untergrund.
    Chepteyn und Pailuten kamen über die schmalen Stege hinunter ins fast leere Compartment und sprangen in den Sand. Die Roboter bewegten sich zum Bug des Fahrzeugs; in gewohnter Schnelligkeit und Disziplin schwärmten die Mitglieder des Kommandos aus. Amelia Marcos und Torben Santorin kletterten in den Shift, der mit mahlenden Gleisketten langsam anfuhr.
    Die Kommandantin beugte sich zu den Seruumi, packte die Handgelenke der beiden stolzen Schiffsführer, schüttelte sie heftig und sagte drängend: »Wir haben über alles geredet. Wartet hier, bis wir zurückkommen. Ihr dürft uns nicht helfen. Wenn die Fremden siegen, zieht ihr euch in den Dschungel zurück.« Sie zeigte auf die Funksprechgeräte, die vor der Brust der Kleinen baumelten. »Ich sage euch, was wir erreicht haben. Versprochen?«
    »Wir werden euch nicht enttäuschen, Freundin von den Sternen.«
    »Fliegt nicht zurück. Wenn ihr hier irgendwo andere Seruumi trefft, dann sagt ihnen, sie sollen die Fremden nicht angreifen.«
    Sie sah kurz auf ihr Vielzweckarmband, las das Datum ab und blickte zum Himmel. Bis auf ein Viertel war die Kugel des Gasplaneten Ajatan unter dem Horizont verschwunden. 23. April; 22.34 Uhr. Nicht ganz fünf Tage waren sie auf Lumbagoo.
    In den Augen der Seruumi glaubte sie

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