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Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Titel: Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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mit zusätzlicher Lebensenergie versorgt. Deshalb müssen wir ihn wieder zurückerhalten.«
    »Du bist so dumm, wie du hässlich bist«, sagte Magor triumphierend. »Vorausgesetzt diese Geschichte würde stimmen – weshalb sollte ich dir den Schmuck zurückgeben und ihn nicht selbst tragen?«
    »Weil dir der von uns getragene Schmuck nichts bringt. Du siehst ja, wie viel des Silbermetalls bereits in unsere Körper eingedrungen ist!« Seine Stimme nahm einen verschwörerischen Ton an. »Hilf mir, Atlan zu jagen, und gib mir unseren Silberschmuck zurück, dann werde ich dir nicht nur helfen, dein Reich zu bewahren, sondern dir soviel Silbermetall beschaffen, dass du unsterblich wirst. Stell dir vor: ewige Macht!«
    Wie betäubt war Magor den Ausführungen des Silberherrn gefolgt. Sein Verstand sagte ihm immer noch, dass diese Geschichte zu abenteuerlich war, um wahr sein zu können. Auf der anderen Seite – weshalb sollte dieser Marik eine so unglaubwürdige Geschichte auftischen, um seinen Hals zu retten? Da hätte es doch viel bessere Möglichkeiten gegeben.
    »Ich glaube dir nicht!«, sagte er hart.
    »Dann lass eines der Stücke von einem Wissenschaftler untersuchen – falls sich hier einer finden lassen sollte. Er wird feststellen, dass es sich um ein semi-organisches Metall handelt, in das winzige kristalline Einschlüsse und ultraschwere Atome mit einem durchschnittlichen Gewicht von über 1000 eingelagert sind.«
    »Und wenn schon? Was sollte dies beweisen?«
    »Es sollte dir zu denken geben. Die Frage lautet: Kannst du es riskieren, aus deiner starren Denkhaltung heraus nicht nur dein Reich, sondern auch eine einzigartige Chance auf die potenzielle Unsterblichkeit aufs Spiel zu setzen?«
    Magor sah den anderen schweigend an. Eine Minute, eine zweite Minute. Dann sagte er: »In Ordnung.«

 
    Kapitel 10
     
     
    Magoria: Atlan
     
    Naileth Simmers trat neben mich und deutete auf Claudrin und Santjun, die wie schockgefroren dastanden. Durch die Zoomfunktion der Helmoptik herangeholt, war auch erkennbar, dass sogar die Schneeflocken um sie herum erstarrt in der Luft schwebten. Nur die Prozession aus Verlorenen und Lemurern bewegte sich unbeeindruckt von dem Schauspiel fort.
    »Was können wir tun?«, fragte sie besorgt.
    »Darauf haben wir leider noch keine Antwort, Major«, sagte ich mit belegter Stimme. »Wir gehen davon aus, dass durch die Aktivitäten temporale Verzerrungen entstanden sind. Aber ob die beiden bloß in einem Feld mit erheblich verzögertem Zeitablauf gefangen oder durch ein Loch im Raum-Zeit-Gefüge in einer früheren Zeitebene gelandet sind, können wir nicht abschließend beurteilen.«
    »Die Verlorenen und die Lemurer nehmen keinerlei Notiz von ihnen«, sagte Torben Santorin.
    »Das wäre ein Indiz dafür, dass sich die beiden nicht in ihrer Zeit befinden«, antwortete ich langsam. »Aber …«
    Unvermittelt blitzte es hell auf. Die Nordlichter, die bis vor kurzem nur flackernd über uns geschwebt waren, schienen in gewaltigen Lichtbögen auf uns nieder zu fallen. Das grüne Licht umflutete uns und verlieh der Szenerie ein neues Höchstmaß an Dramatik.
    Als hätte jemand auf einen Schalter gedrückt, wurde es plötzlich schwarz. Über den Helmfunk hörte ich einen meiner Begleiter scharf einatmen. Ich stellte die Optik auf Restlichtverstärkung um.
    Keinen Moment zu früh. Ein schwarzer Schatten schoss in einem irrsinnigen Tempo auf uns zu.
    »Achtung!«, konnte ich noch gerade rufen, während ich aus dem Stand zur Seite sprang.
    Über den Funk hörte ich einen Schrei, während die Außenmikrofone einen dumpfen Knall übertrugen. Dann folgte ein wüster Fluch nach dem anderen.
    »Oberleutnant Claudrin?«, fragte ich erleichtert.
    »Zu Diensten«, kam es schnaufend und grollend zurück. »Amelia, verdammt. Ich wollte dich nicht umrennen. Plötzlich blitzte es auf, dann war das Licht weg und als ich auf RLV umgestellt hatte, war's schon zu spät!«
    Ramit Claudrin stand fünf Meter hinter uns. Er hatte sich umgedreht. Santjun hing wie einen Sack Mehl über seiner gewaltigen rechten Schulter.
    Ich erhob mich, während die anderen Amelia Marcos auf die Beine halfen.
    »Verdammt!« Claudrin konnte sich immer noch nicht beruhigen. »Sagt mir bloß nie mehr nach, ich sei reaktionsschnell!«
    »Ist ja nichts passiert«, sagte Amelia Marcos beschwichtigend. Ihre gepresst klingende Stimme deutete aber darauf hin, dass ein solcher Zusammenstoß mit einem Epsaler dennoch äußerst schmerzhaft sein

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