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Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Titel: Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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verstaute das Paket in seinem Gewand.
    Dann blickte er auf den Akonen, der paralysiert neben ihm lag.
    »Das wird nun ein wenig weh tun, mein Freund«, knurrte Santjun, während er sich über ihn beugte.
    Als sich die Magorianer über die glühenden Trümmer der Hauswand gearbeitet hatten, war Santjun bereits verschwunden.
    Vor den Ankömmlingen lagen zwei blutige Körper.
     
     
     
    Atlan
     
    Der Mann hieß Poltor und hatte vor mehr als zwanzig Jahren einer intergalaktischen Schürfgesellschaft angehört. Als Ressourcen-Piraten einen Bergwerksplaneten überfallen hatten, war er als Geisel genommen worden. Da seine Firma aber kein Lösegeld hatte zahlen wollen, hatten ihn die Piraten nach Shenzen gebracht – wahrscheinlich im Tausch gegen Geldwerte oder Drogen. Seither kämpfte er in Magoria um sein Überleben.
    »Ich will weg von hier«, sagte er und trank einen Schluck lauwarmes Barooba-Bier. »Die meisten wollen weg. Einige möchten nur die Dinge neu ordnen und hier bleiben, doch ich kann in diesem Drecksloch nicht mehr leben. Wenn ich erfahren würde, dass es da draußen «, er deutete mit dem rechten Zeigefinger nach oben, »nicht mehr gäbe, würde ich meinem Leben umgehend ein Ende setzen. Umgehend.«
    Poltor schnitt ein Stück weiches Synthofleisch ab und steckte es sich in den Mund.
    Wir saßen zu zweit in einem kleinen Raum unterhalb der Gaststube, von dem aus wir die Aktionen koordinierten.
    Poltor hatte mit der Zeit viele Gleichdenkende um sich geschart, um die Regierung bei der ersten sich bietenden Gelegenheit zu stürzen. Diese Gelegenheit war nie gekommen. Sie hatten es nicht einmal geschafft, bis in die innersten Krochten hinein Mitstreiter zu gewinnen. In dieser Beziehung waren das System der konzentrischen Kreise und das damit zusammenhängende Spiel um die Punkte perfekt.
    Viele von Poltors Frauen und Männern waren im Laufe der Jahre tranquiliert worden, sobald sie genügend Verdachtsmomente auf sich geladen hatten. Dazu genügte es meist, von SiDi-Patrouillen in den innersten fünfzehn Krochten aufgegriffen zu werden und keine hieb- und stichfeste Erklärung bereit zu haben.
    In den Palast, der in etwa hundert Meter Höhe in die zentrale Felsnadel gebaut war, hatten sie nie vordringen können. Deshalb hatten sich die letzten Vorbehalte des alten Arkoniden verflüchtigt, als ich ihm erzählt habe, dass uns mit unserer Ausrüstung – den wundersamen Calipher-SIM erwähnte ich nicht – erhebliche Machtmittel zur Verfügung standen. Mit ihnen sollte es uns auch möglich sein, bis in den Palast vorzustoßen. Wenn uns dazu genügend Verbündete zur Verfügung stünden, wie ich betonte.
    Poltor hatte den Köder sofort geschluckt und mittels Meldeläufern seine Organisation in Bereitschaft versetzt. Nach vier Stunden standen bereits mehr als sechzig Frauen und Männer auf Abruf bereit. Sie wussten nur, dass eine Operation anstand. Wer sie leiten würde, verschwiegen wir ihnen wohlweislich.
    Ich leerte den Becher in einem Zug. Das Bier erinnerte mich an das Gebräu, das wir in der wunderbaren Hafenstadt Gubal hergestellt hatten. Damals im alten Ägypten, zu Zeiten des gottähnlichen Pharaos Amenemhet. Kurz gab ich mich den Erinnerungen hin. Damals hatten wir uns von Ochsenfleisch ernährt, von saftigen Gazellenkeulen, gespicktem Braten, köstlichem Schlangenfleisch und knusprigem Brot.
    Nun saß ich auf einem Planeten mit einer Giftgasatmosphäre und war froh, als Abwechslung zur Konzentratnahrung etwas Synthofleisch zu essen, auch wenn es nicht besonders gut schmeckte, obwohl es stark gewürzt war.
    Armer Narr , frotzelte der Extrasinn.
     
     
     
    Santjun
     
    Santjun überprüfte wiederholt den Sitz des Kombistrahlers, den er sich mit zwei Stoffbändern zwischen die Schulterblätter gebunden hatte. Als er sicher war, dass die Waffe sowohl fest genug saß, um keine verdächtige Bewegung zu verursachen, als auch schnell gezogen werden konnte, verließ er den Keller, in den er zuvor eingebrochen war.
    Ihm war klar, dass er sich jetzt nicht den geringsten Fehler leisten konnte. Wenn ihm bei seinem Vorhaben die Situation entglitt, würde bald der Sicherheitsdienst Jagd auf ihn machen, und damit wären auch Atlans Gruppe – und Naileth! – hochgradig gefährdet. Halb Magoria würde sich auf die Jagd nach ihnen begeben. Schon seine Aktion in der Quergasse hatte weit mehr Aufmerksamkeit erregt, als er beabsichtigt hatte.
    Der SiDi-Posten war mit einem einfachen Blechschild gekennzeichnet. Mit

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