Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Titel: Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
Vom Netzwerk:
Einwohner zählte, die ab dem Säuglingsalter genau registriert und mit einem Chip versehen waren. Dadurch war ihr Standort jederzeit anmessbar. Wenn Magor von Fremden sprach, so konnte Marik davon ausgehen, dass der Herrscher dies hatte überprüfen lassen.
    »Könnte es sein, dass diese Fremden mit einem Versorgungsschiff nach Shenzen gekommen sind?«
    »Ausgeschlossen«, sagte Magor. »Die Versorgerschiffe landen auf den Plattformen des Palastberges – außerhalb des Schutzschirms. Sie haben keine Möglichkeit, in die Stadt einzudringen.«
    »Dann kann es nur Atlan sein! Gibt es Bilder?«
    Marik spürte, wie ihn das Jagdfieber packte. Er verabscheute den kleinwüchsigen Akonen, aber in einem Punkt musste er ihm bedingungslose Anerkennung zollen: Magor hatte sich ein – fast – perfektes totalitäres System geschaffen. Mittels einer speziellen Polizeitruppe, dem sogenannten Sicherheitsdienst SiDi, kontrollierte er die Einwohner und merzte aus, was seinen Machtansprüchen in die Quere kommen konnte. Atlan, Santjun und der Rest seiner USO-Schergen würden es nicht schaffen, länger als ein paar Stunden unterzutauchen.
    »Keine Bilder«, sagte Magor mit steinernem Gesichtsausdruck. »Die Beschreibung des Spitzels deuten aber auf mindestens einen Arkoniden und einen dunkelhäutigen Terraner hin.«
    »Töte sie! Lass keine Zeit verstreichen, diese Gelegenheit kommt nicht so schnell wieder!«
    Magor zögerte. Trotz des schwarzen Feldes, das er weiterhin vor seinen Augen projizierte, sprach sein Gesicht Bände.
    Mit beispiellosem Vergnügen hatte Marik beobachtet, wie die Selbstsicherheit des Herrschers in den letzten zwei Tagen gelitten hatte. Noch musste er das Tamasoori-Halsband tragen, wenn er zu Magor vorgelassen wurde. Doch der Kleinwüchsige traute sich schon jetzt nicht mehr, ihn in die Schranken zu weisen. Vorgestern hätte er ihn nach einer solchen Forderung wahrscheinlich bestraft. Nun beschränkte sich Magors Entrüstung über das Ansinnen des Silberherrn auf ein Stirnrunzeln.
    »Ich habe es bereits in die Wege geleitet«, sagte Magor, doch für Marik klang es eher danach, als wollte der Herrscher vor ihm sein Gesicht wahren.
    »Gut«, sagte er trotzdem. Die Aussicht auf die Ergreifung des Unsterblichen und seines Gefolges ließ seine Stimmung steigen. »Ich werde dich mit Silbermetall überhäufen, wenn du mir Atlan und einen seiner Agenten, der sich Santjun nennt, lebend übergibst. Mit dem Rest kannst du machen, was du willst. Ach verflucht – lass sie einfach alle beseitigen. Ich habe keine weitere Verwendung für sie.«
    Magor kniff misstrauisch die Augen zusammen. »Weshalb interessiert es dich nicht, was mit Atlans Zellaktivator geschieht?«, wollte er wissen.
    »Weil dieses Gerät auf seine persönliche Zellstrahlung geeicht ist. Einen anderen Träger würde es nicht dulden und töten.«
    Enttäuschung huschte über das Gesicht des Herrschers. Wahrscheinlich hatte er insgeheim gehofft, bereits mit Atlans Zellaktivator die Unsterblichkeit erringen zu können. Dann wäre er von Mariks Silbermetall unabhängig und folglich nicht zur weiteren Zusammenarbeit gezwungen gewesen.
    In Marik breitete sich Befriedigung aus. Er hatte Magor jetzt genau da, wo er ihn haben wollte. Selbstredend lag es ihm fern, dem kleinen Herrscher auch nur ein Körnchen des kostbaren Metalls zu überlassen. Nach dem Verlust des Monolithen von Thanaton war das Silbermetall noch wertvoller geworden. Aber Marik war froh, dass der Akone die Lüge geschluckt hatte, der bereits getragene Schmuck sei für ihn unbrauchbar. Er hätte Magors Leben um einige Jahrzehnte verlängert.
    »Nachdem sich unsere Zusammenarbeit geklärt hat, ist es an der Zeit, dass sich für uns ›Gäste‹ einiges ändert.« Marik musste nun das Eisen schmieden, solange es heiß war. »Die Zelle, in die du uns gesteckt hast, ist unseres Status' unwürdig. Zudem benötigen meine Wissenschaftler geeignete Räumlichkeiten, in denen sie die gewonnenen Daten über die Monolithen weiter auswerten können.«
    Magors Gesichtsausdruck verfinsterte sich um eine weitere Nuance. Er setzte sich aufrecht hin und ballte beide Hände zu Fäusten. »Das ist …«, begann er keifend.
    »Absolut angemessen!«, unterbrach ihn Marik laut. »Wenn ich das Silbermetall beschaffen soll, musst du uns gewähren lassen! Anschließend benötige ich eine Hyperfunkverbindung mit meinem Vorgesetzten Malcher. Uns wird er von dieser Pestbeule von Planet abholen, du erhältst frisches

Weitere Kostenlose Bücher