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Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Titel: Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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wurde.
    Zehra blickte sich ratlos und hektisch um. Sie stand mit dem Rücken zum Monolithen, etwa fünf Meter links neben dem Eingang. Die Todesangst stand ihr im Gesicht geschrieben. Was sollte sie nun unternehmen? Sie versuchte verzweifelt, ihre Psi-Kräfte zu aktivieren, doch in der Aufregung wollte das nicht gelingen.
    Pass auf, Telt! , warnte Maroo Telton Kort.
    Kort stolperte und fiel auf Zehra Ryhan, genau in dem Augenblick, als sie ihre Para-Fähigkeiten aktivieren konnte. Ungewollt hüllte sie ihn in ihr Desintegrator-Körperfeld mit ein. Zwei Thermostrahlen schlugen in ihre Oberkörper ein, die schon zur Hälfte in den Stein eingedrungen waren, die unteren Körperpartien waren bereits ganz darin verschwunden. Weitere Strahlen folgten und zerstörten ihre Halbstofflichkeit. Zehra Ryhan blickte in die brechenden Augen von Telton Kort und wusste, dass sie das letzte waren, was sie in ihrem Leben sehen würde.
    Maroo krabbelte aus seinem Versteck in Korts Jacke. Er beschnüffelte das Gesicht seines terranischen Vertrauten und versuchte immer wieder, ihn durch Stupsen aufzuwecken. Dann lehnte er seinen Kopf gegen die langsam erkaltende Wange seines soeben getöteten Freundes und weinte bitterlich.
    Wach auf, Telt! Bitte, wach auf! , bat der Tecko, doch weder von seinem Freund noch von Zehra Ryhan würde er jemals wieder einen Gedankenimpuls empfangen.
     
     
     
    Shalmon
     
    Imperator Shalmon Kirte Dabrifa saß in dem voluminösen purpurnen Prunksessel an Bord seines Flottenflaggschiffs. Es patrouillierte an der Grenze zum Solaren Imperium und wurde von zwanzig weiteren Einheiten begleitet. Die Aktivierung der Monolithen hatte den Machthaber des Imperiums Dabrifa vorsichtig gemacht. Was konnte passieren, wenn eine solche Aktivierung innerhalb seines eigenen Machtbereichs erfolgte? Wie alle Gewaltherrscher litt auch Imperator Dabrifa an einem ausgeprägten Verfolgungswahn. Er redete sich ein, dass ein derartiger Vorgang innerhalb den Grenzen seines Imperiums nur zu dem Zweck geschehen konnte, ihn auszuschalten. Dabei wusste er, im Gegensatz zu seinen Gegenspielern vom Solaren Imperium, noch nicht einmal, wie die Monolithen aussahen und weshalb sie so genannt wurden.
    Dabrifa hatte Zehra Ryhans Botschaft erhalten und sofort auswerten lassen. Die gestohlenen Daten aus der Positronik waren interessant gewesen, hatten ihm aber am Ende keine überragenden Erkenntnisse beschert, so wie die Informationen der meisten anderen Agenten auch. Anders hatte es sich mit den Spuren des Silbermetalls verhalten, die seinen Leuten in die Hände gefallen waren. Auch hier konnte noch keine genaue Bestimmung erfolgen, doch allein die Symmetrie der nachgiebigen organischen Gitter mit den ultraschweren Atomen und die Tatsache, dass sich das Ganze innerlich unablässig umgestaltete, faszinierten ihn. Dabrifa hatte noch keine Idee, was sich damit erreichen ließ, aber er hatte die Probe zur Auswertung an seine besten Wissenschaftler weitergegeben.
    Nachdem der Monolith in Ceres aktiviert worden war, hatte Imperator Dabrifa Dabrifala verlassen, die Hauptstadt seines Sternenreichs, und diesen Patrouillenflug befohlen, um im Zweifelsfall ausreichend schnell im Solsystem zu sein. Es stand fest, auch aufgrund der Berichte seiner anderen Agenten, dass das Heimatsystem der Menschheit von einer unbekannten Gefahr bedroht wurde. Sollte Terra fallen, dann wollte Dabrifa der erste vor Ort sein und die Macht übernehmen. Rhodans Erbe.
    Dabrifa war ein schlanker, hochgewachsener Mann mit dunklen Haaren und vollendeter Körperbeherrschung. Er war zudem ein glänzender Schauspieler. Vor versammeltem Publikum konnte er der liebenswürdigste aller Terraner sein, doch wenn es um die Durchsetzung seiner Pläne ging, wurde er zum Teufel in Menschengestalt.
    Als er Zehra Ryhans Mentalstabilisierung in Auftrag gegeben hatte, hatte er der Halbmutantin heimlich auch einen Peilsender implantieren lassen. In dem schlimmsten anzunehmenden Fall, dass Zehra ins Koma fiel oder starb, sendete dieser Sender ein kurzes Peilsignal aus, das von den Hyperfunkrelais automatisch weitergeleitet wurde.
    Der Imperator erhob sich und stellte sich steif wie ein Gardesoldat vor den Panoramaschirm in der Zentrale. Er nahm das Bild in sich auf und ließ nicht erkennen, was er fühlte.
    »Euer Weisheit, wir haben soeben ein Signal empfangen«, meldete der Cheffunker. »Es handelt sich um einen Code, den wir nicht entschlüsseln können.«
    »Überspielen Sie den Code auf meinen

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