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Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Titel: Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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Beleuchtung wussten sie nicht mehr, ob nun nach Terraniazeit Tag oder Nacht herrschte.
    Telton Kort und Zehra Ryhan hatten sich ausgesprochen, so gut es ging. Natürlich hatte keiner der beiden dem anderen etwas über seine jeweilige Agententätigkeit verraten, aber zumindest hatten sie eine Art Waffenstillstand erreicht. Beiden war klar, dass der Frieden nach ihrer Freilassung wieder vorbei sein würde, aber solange sie sich in der Gewalt von Malcher befanden, würden sie sich gegenseitig unterstützen.
    Die sieben Terraner wurden von insgesamt zehn Wachen gestoßen und drangsaliert, bis es Telton Kort zu bunt wurde. Er attackierte denjenigen, der ihm den Kolben seines Multistrahlers in den Rücken geschlagen hatte, mit einem Dagorgriff. Obwohl die Bewegung nur kurz angedeutet war, besaß der Mann danach sechs Zähne weniger. Er stöhnte und schrie vor Schmerzen, doch Kort beachtete ihn nicht mehr. Er lief einfach weiter. Die restlichen Wachen konnten kaum Schritt mit ihm halten. Keiner kümmerte sich um den Kollegen mit den ausgeschlagenen Zähnen. Alle Wachen beäugten die Gefangenen noch schärfer als vorher, aber niemand getraute sich mehr zuzuschlagen. Korts raffinierter Schlag und mehr noch seine couragierte Haltung hatten den Gefangenen erstaunlich viel Respekt verschafft.
    Durch die Aktion hatte Telton Kort auch bei Zehra Ryhan enorm an Ansehen gewonnen. Sie selbst fühlte sich wohler, wenn sie im Geheimen arbeiten konnte. So offen wie Telton hätte sie bestimmt nicht agiert. Sie ahnte noch nicht, dass sie ihn in wenigen Minuten bei weitem übertreffen würde.
    Schon nach kurzer Zeit hatten sie den Initiator ihrer Gefangennahme erreicht. Malcher hielt sich mit einigen seiner Soldaten vor dem Eingang zum Monolithen auf. Wie fast immer befand er sich in Begleitung seiner beiden Vertrauten und der Mutantin.
    »Schön, dass Sie so schnell gekommen sind, da können wir doch gleich mit meiner kleinen Bitte anfangen«, begann Malcher das Gespräch. Es hörte sich an wie der Beginn einer geschäftlichen Konferenz. Fehlte nur noch, dass Getränke und Speisen durch Bedienstete gereicht wurden. »Wir werden unser Domizil hier mit sofortiger Wirkung abbrechen. Feindliche Truppen kommen näher, und es ist nicht sicher, ob wir Ihr Leben verteidigen können. Sie kommen mit uns, damit wir Sie besser schützen können.«
    » Von Ihnen geschützt? Dann bleiben wir doch besser hier, dann sind wir vor Ihnen geschützt«, entfuhr es Kaara Tosin. Ranson Straika berührte seine Freundin am Arm, um ihr zu zeigen, dass sie Malcher nicht provozieren solle.
    »Und wie wollen Sie von hier entkommen?«, fragte Turk Varinar fassungslos und lenkte die Aufmerksamkeit des Silberherrn auf sich.
    »Was für eine Frage, natürlich über das Portal«, antwortete Malcher. »Das können Sie sich doch denken!«
    Seine Gefangenen zuckten zusammen. Alle wussten, was das bedeutete, denn sie hatten mitbekommen, wie Malchers Leute nach dem Durchgang durch das Portal gestorben waren. Außerdem hatte ihnen Varinar nach seiner Arbeit an der lemurischen Positronik von der lebenszehrenden Wirkung der Portalpassage erzählt.
    »Das können Sie uns nicht antun!«, stieß Ender Partack verzweifelt hervor. »Wir können nicht sicher sein, dass wir den Durchgang überhaupt überleben. Was nützen wir Ihnen, wenn wir auf der anderen Seite tot sind?«
    »Nun, mindestens einer oder zwei werden das schon überleben.« Malcher lachte auf eine abgehackte, meckernde Art. »Früher gab es ein Spiel unter Ehrenmännern, das ›Russisches Roulette‹ genannt wurde. Eine Patrone wurde in eine sechsschüssige Waffe gesteckt, dann wurde gedreht, und schließlich wurde der Abzug betätigt. Es bestand rein rechnerisch die Möglichkeit von eins zu fünf zu überleben. Den Portaldurchgang dürfen Sie als meine Variante dieses Roulettes ansehen.«
    »Sie sind doch wahnsinnig!«, stieß Moreen Estefan empört aus. Die Forscherin schien nicht zu ahnen, in welcher Gefahr sie schwebte. »Wie kann ein menschliches Wesen nur soviel Perversität in sich vereinen? Lassen Sie uns frei und verschwinden Sie aus unserem Leben!«
    »Vorsicht, meine Liebe, sonst folgen Sie ihrer Kollegin in den Tod«, drohte Malcher. »Chulia wird froh sein, ihre Kunst an Ihnen ausprobieren zu dürfen.«
    Die abstoßende Mutantin zeigte ihr zahnloses Lachen. Ihr Körper bebte unter einem Heiterkeitsanfall. Sie wollte sich gar nicht mehr beruhigen.
    »Kunst nennen Sie das? Ich nenne das abnorm! Das ist die

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