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Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Titel: Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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so, ohne dass wir etwas dazu tun mussten«, sagte der Doktor. »Da existierte hier noch eine massive Felswand. Und nun können wir hindurchmarschieren und schauen, was dahinter steckt.«
    Varinar blickte erst auf seinen Kollegen, dann auf die ehemalige Steinwand. Der Forscher folgte Doktor Stromer, als der an den Durchbruch trat.
    »Das würde ich an Ihrer Stelle nicht tun, Doktor!«, meldete sich Ender Partack zu Wort. »Kommen Sie sofort zurück!«
    »Aber warum?« Stromer sah den Chef der Eisgräber fragend an.
    »Dafür sind wir zuständig!«, antwortete Partack. »Vergessen Sie nicht, dass Sie erst dann ein Gebiet betreten dürfen, nachdem es von uns freigegeben wurde.«
    »Das weiß ich selbst, aber können Sie nicht einmal eine Ausnahme machen?«, bat Doktor Stromer.
    Partack zog die Stirn in Falten. Der Vorschlag kam zur falschen Zeit.
    »Ich habe meine Vorschriften«, erklärte er, obwohl er wusste, dass genau diese vier Worte schlecht bei seinem Publikum ankommen würden.
    Varinar hob die Hände, er redete mit forderndem Unterton in der Stimme auf Partack ein. Er beschwor ihn geradezu.
    »Ender, lass deine Leute den Gang oder die Gänge untersuchen, und wenn kein Drokarnam …« Varinar hustete einige Male. »Wenn sich keine Hyperkristalle dahinter befinden, kannst du den Gang doch für uns freigeben. Dadurch gehen wir uns gegenseitig aus dem Weg.«
    »Das wiederum bedeutet, dass Sie eine Zeitlang keinen Ärger mit uns haben werden«, behauptete Lara Francowitsch. Sie mischte sich ungern in den Disput ein, aber um ihre Forschungsarbeiten zu Ende führen zu können, hätte sie sich sogar überwunden und mit Ender Partack geschlafen. »Das wäre doch bestimmt auch in Ihrem Sinne.«
    Partack blickte Telton Kort fragend an, während er überlegte. Nach wenigen Sekunden sagte er: »Sie übernehmen hier, Kort. Falls jemand ohne Erlaubnis in die Gänge will, dann schießen Sie ihn über den Haufen.«
    Schmährufe und gellendes Pfeifen antwortete ihm, doch Partack ließ sich nicht irritieren.
    »In spätestens drei Stunden erhalten Sie Antwort von mir.«
    Er drehte sich um und verließ den Stollen.
    »Machen Sie uns bitte die Arbeit nicht schwerer als nötig«, bat Telton Kort. »Sie haben den Chef gehört. Er wird Ihnen Antwort geben. Arbeiten Sie solange bitte weiter an Ihren bisherigen Einsatzorten.«
    Unwilliges Murren war zu vernehmen, doch schon nach kurzer Zeit hatte sich die Menge zerstreut, und die Wissenschaftler befolgten seinen Rat.
    Bakath Stromer zog die körperliche Arbeit vor, um sich abzulenken und vor Nervosität nicht wahnsinnig zu werden. Trotzdem schien ihm die Wartezeit ewig zu dauern.
    Lara Francowitsch tat es ihm gleich. Sie beaufsichtigte ihre kleine Gruppe und schoss nebenbei Fotos von der lächelnden Katze und dem dahinterliegenden Zeichen von Lemur.
    Turk Varinar hingegen kümmerte sich um die Ortungsgeräte.
    Er begann, parallel die hyperenergetischen Phänomene und die technischen Einrichtungen zu untersuchen – diesmal jedoch nicht nur in Hinsicht auf seine eigene These, in Ceres habe man die Arbeiten an den Psi-Bastionen fortgeführt, sondern er begann auch, Spuren nachzugehen, die in Richtung Serkuloon deuten konnten – so blödsinnig ihm diese Hypothese auch nach wie vor erschien.
     
     
    »Was soll das jetzt bedeuten?«, knurrte Ransonn Straika, als Ender Partack und Telton Kort ohne großen Kommentar verschwanden und sich ihnen einige Sicherheitsleute anschlossen. Der Epsaler und seine Kollegen wussten nicht, dass der Funkverkehr der Lemurerforscher abgehört wurde und dass die Verantwortlichen der E/N-Corporation deswegen sofort reagierten, als die Rede auf einen Durchbruch kam, der im ansonsten festen Gestein entstanden war.
    »Weitermachen!«, war das einzige, das Telton Kort von sich gegeben hatte. Keine Verabschiedung, keine Nachricht, wann er und Partack wieder zurück sein wollten.
    »Sind die denn bescheuert?« Kaara Tosin schüttelte den Kopf. »Ich bin schon fünf Jahre bei diesem Haufen, aber so was gab's noch nie.«
    »Vielleicht hat's ein Unglück gegeben und sie sehen sich die Verletzten an?«, vermutete Zehra Ryhan.
    »Möglich, aber nicht wahrscheinlich. Dann reagieren sie anders«, antwortete Tosin. »Total anders. Dann gebärden sie noch bedeutsamer, als sie es ohnehin tun.«
    Sie arbeiteten einige Minuten weiter, stillschweigend, wie meistens.
    »Ich habe erst einmal genug«, sagte Ryhan. »Ich fühle mich heute nicht so gut.«
    »Zu viel gefeiert gestern

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