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Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Titel: Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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…«
    Und so weiter und so fort. Wenn Turk Varinar einmal in seinem Element war, sprach er wie ein Wasserfall, und es war schwer, ihn wieder zum Schweigen zu bringen. Kort verzog das Gesicht, er hatte sich weit mehr von Varinars Geschwafel gemerkt, als ihm lieb war. Am unerträglichsten war der Forscher, wenn er sich über seine These, in Ceres habe man die Arbeiten an den Psi-Bastionen fortgeführt, ausließ.
    Schlimmer war noch Doktor Bakath Stromer gewesen, der eine zweite Gruppe von Lemurerforschern anführte.
    Ständig hatte Stromer von einem gewissen Anat Serkuloon und dessen Tochter Aryron gefaselt, Lemurern die um das Jahr 50.000 vor Christus gelebt hatten. Stromer war richtiggehend zu einem Serkuloon-Süchtigen geworden. Das Zeichen dieses Serkuloon sollte eine lächelnde Katze gewesen sein. Eine lächelnde Katze – es war unglaublich, auf welchen Unfug manche Menschen kamen.
    »Blablabla …«, flüsterte Kort und schüttelte den Kopf. Ach nein, ich sollte ja die rechte Hand ausstrecken und sie hin und her drehen , dachte er und grinste dabei. Aus mir wäre ein schlechter Lemurer geworden …
    »Ist was mit dir?«, erkundigte sich die vorwitzige Kaara Tosin. »Du siehst aus wie ein Schwachsinniger, dem man einen schlechten Witz erzählt hat.«
    Kort verzog das Gesicht, als hätte er in einen nitrierten Faulwurm gebissen, eine Mahlzeit, die bei den Blues in der Eastside der Milchstraße als Delikatesse galt.
    »Vielen Dank, Kaara. Ich weiß dein unglaubliches Einfühlungsvermögen zu schätzen.«
    »Gern geschehen, mach ich doch immer wieder nur für dich.«
    Kaaras burschikose Art hatte Telton vom ersten Tag an gefallen. Auf sie und ihre feine Ironie konnte er sich verlassen.
    Was ihm weniger gefiel, waren die Lemurerforscher, die gleichzeitig mit seinem Team die Schleuse betraten. Aber auch bei ihnen konnte er sich auf etwas verlassen, nämlich darauf, dass sie ihm mit ihrer penetranten Art gehörig auf die Nerven gingen.
    Varinar und seine Leute stürzten sich mit Feuereifer auf die Erkundung des neuen Abschnitts.

 
    Kapitel 4
     
     
    Montag, 22. April 3112
    Ceres
     
    Sie waren schneller vorgedrungen, als von den Experten berechnet worden war. Die Stabilisierung des Antares-Stollens hatte am meisten Zeit gekostet, aber die Sicherheit der Mitarbeiter hatte Vorrang vor dem schnellen Erfolg. Das lag weniger an der humanitären Einstellung der Exardis/Nolan-Corporation als an der Erkenntnis, dass Arbeitsgeräte und menschliche Ressourcen nicht im Übermaß verschleudert werden sollten. In dieser Hinsicht unterschied sich das Geschäftsgebaren großer Firmen des 32. Jahrhunderts nicht von dem früherer Zeiten.
    Erneut hatte sich Telton Korts Gruppe für den Einsatz von Mikrogravitatoren zur Schwerkraftregulierung entschieden. Die Decke des Stollens war allenfalls drei Meter hoch, und da vor allem Kort, Tosin und Straika aus unbekannten Gründen allergisch gegen Magnetschuhe waren, zu deren Benutzung man vorher erst ein Metallband verlegen musste, hatte sich der Rest der Gruppe schnell ihrer Entscheidung angeschlossen.
    Einer der Seitengänge, in dem keine Hyperkristalle geortet wurden, war für die Lemurerforscher freigegeben worden. Kort und seine Leute atmeten auf, so hatten sie nicht ständig diesen Klotz am Bein. Fast alle Eisgräber hatten ein angespanntes Verhältnis zu den Wissenschaftlern, was auch ein wenig an der fehlenden Sensibilität der Forscher lag. Überall, wo sie etwas vermuteten, stellten sie sich den Eisgräbern in den Weg und begannen lautstarke und stundenlange Diskussionen.
    Die Mitarbeiter der Corporation fühlten sich durch die gebetsmühlenartig vorgetragenen Belehrungen bevormundet und reagierten entsprechend gereizt. Außerdem waren sie der Ansicht, dass es Sache der Chefetage war, sich die ellenlangen Erklärungen anzuhören und darauf zu reagieren. Wann immer einer der Forscher auftauchte und etwas von ihnen wollte, stellten sich die Arbeiter deshalb taub und begriffsstutzig.
    Keine gute Voraussetzungen, um erfolgreich miteinander zu kooperieren.
    Ender Partack und Turk Varinar wussten das ebenso wie ihre Untergebenen, aber da keiner dem anderen Erfolg gönnte, unternahmen sie nichts, um die chaotischen Verhältnisse zu verbessern.
    Während Telton Kort und seine Gruppe den Antares-Stollen betraten, untersuchten Turk Varinar sowie seine Assistentin Lara Francowitsch und weitere sechs Mitglieder ihres Forscherteams den freigegebenen Stollenabschnitt.
    »Das ist wieder einer

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