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Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Titel: Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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Abend?«, erkundigte sich Mischon Arrt mit scheinheiliger Freundlichkeit. Auch er konnte die Kollegin nicht gut leiden.
    »Ich begebe mich ins Medo-Center, außerdem ist sowieso bald Schichtende.« Zehra Ryhan erhob sich und stapfte zum nächsten Gefährt, das sie zur Schleuse bringen würde. Kaara Tosin begleitete sie bis zu dem Mini-Shift.
    Nachdem Zehra das übliche Prozedere des Desinfizierens ihres Schutzanzugs und des Duschens hinter sich gebracht hatte, meldete sie sich nach einem kurzen Umweg über ihre Kabine im Medo-Center ihrer Abteilung.
    Ein junger Arzt von nicht einmal 40 Jahren, braunhäutig mit dunklen Haaren und einem gepflegten schwarzen Vollbart, hörte sich die Klagen über Zehras Unwohlsein an, dann gab er ihr eine Injektion.
    »In wenigen Minuten geht es Ihnen wieder besser«, sagte er und reichte ihr zum Abschied die Hand.
    Zehra Ryhan streckte den Mittelfinger leicht vor und rieb ihn an der Handfläche des Arztes. Sofort ballte der Mann die Hand zur Faust.
    »Für Shalmon …«, formten seine Lippen, ohne dass ein Ton zu hören war. Zehra antwortete auf die gleiche Weise, ehe sie sich laut von dem Mediker verabschiedete und zu ihrer Unterkunft ging.
    Der Arzt öffnete die Handfläche und blickte auf den hauchdünnen künstlichen Fingernagel, den ihm die Agentin übergeben hatte. Darauf befanden sich Daten, die sie heimlich aus der Hauptpositronik kopiert hatte. Außerdem eine winzige Probe des silbernen Steins.
    Zwei Patienten später besaß ein Prospektor vom Planeten Rumal, der einen Flug zu seinem Heimatplaneten gebucht hatte, den Datenspeicher. Lange bevor der Mann Rumal erreicht hatte, war Ryhans Datenspeicher bereits auf dem Weg zu seinem Bestimmungsort.
     
     
    Ender Partack hielt Wort: Bereits vor Ablauf der drei Stunden erschien er bei den Lemurerforschern und teilte ihnen mit, was seine Vorgesetzten entschieden hatten.
    »Noch heute wird eins meiner Teams den Gang untersuchen. Sollten meine Leute keine HyBoost-Kristalle vorfinden, können Sie unverzüglich mit Ihren Forschungen beginnen.«
    Professor Varinar und Doktor Stromer atmeten auf Partacks Vorschlag war fair. Die Forscher waren davon ausgegangen, dass die Exardis/Nolan-Corporation sie erst eine Weile lang zappeln lassen würde, ehe sie die Zustimmung zu weiteren Untersuchungen gab.
    »Da hat die Administration wieder gute Arbeit geleistet«, war Turk Varinar überzeugt.
    Dabei hatten Partacks Vorgesetzte lediglich daran gedacht, dass ihre eigenen Leute die Hyperkristalle umso schneller abbauen konnten, je weniger sie von den Lemurerforschern gestört wurden.

 
    Kapitel 5
     
     
    Mittwoch, 24. April 3112
    Ceres
     
    Ender Partack schüttelte ungläubig den Kopf. Die Lemurerforscher hatten ihn schon einige Male verblüfft, aber so etwas wie in diesem Stollen hatte er von ihnen noch nicht erlebt.
    Die Wissenschaftler gingen so vorsichtig miteinander um, als bestünde der Stollen aus den Schalen roher Eier. Sogar Bakath Stromer und Turk Varinar verzichteten auf ihre sonstigen Streitereien.
    »Diese Idioten, sie leben fast vollständig im Gestern und vergessen darüber das Hier und Heute«, murmelte Partack. Er unterhielt sich mit seinem Nebenmann auf der Frequenz der Eisgräber.
    Der neben ihm stehende Telton Kort lachte leise. Er empfand in diesem Fall wie sein Vorgesetzter.
    »Ich habe eher den Eindruck, dass sie sich wie kleine Kinder benehmen.« Er zeigte auf Doktor Stromer und Professor Varinar. »Und die beiden sind die Schlimmsten von allen.« Sein Helmfunk war auf einem zweiten Kanal auf die Frequenz der Forscher eingestellt. Aus naheliegenden Gründen hatte er nur auf ›Empfang‹ geschaltet und nicht auf ›Senden‹.
    »Das ist ohne Zweifel von Anat Serkuloon, das können Sie doch nicht bestreiten«, ereiferte sich Bakath Stromer. »Das ist sein privates Zeichen, das haben wir schon vor einiger Zeit herausgefunden. Und wo sein Zeichen ist, da müssen auch weitere Hinweise oder Informationen über ihn existieren.«
    »Das mag ja sein, aber das kann nicht alles damit zusammenhängen«, sagte Turk Varinar. »Laut meiner eigenen These sowie den Ergebnissen meiner Forschungsarbeiten hat man auf Ceres vor allen anderen Dingen die Arbeiten an den Psi-Bastionen fortgeführt.«
    »Sie und Ihre Psi-Bastionen …«
    »Herr Kollege, Sie haben doch überhaupt keine Ahnung …«
    »Sicher weiß ich, was die Psi-Bastionen darstellten!« Doktor Stromers Stimme wurde lauter, sein Gesicht färbte sich dunkelgrün vor Verärgerung,

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