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Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Titel: Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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ereilt.«
    »Ach, herrjeh. Turk Varinar! Ausgerechnet dieser Streitsüchtige mit seinen hundert Eingaben an die Administration. Dann weiß ich Bescheid.« Rhodan überlegte kurz. »Ich kenne die Berichte von Thanaton, Zartiryt und Lumbagoo, die mich über die Relaiskette erreicht haben. Und jetzt haben wir diese Gefahr im eigenen Sonnensystem.«
    »Varinar und Partack befinden sich mit annähernd zwanzig Personen mittlerweile dreihundert Kilometer tief im Eis, und das ohne Transmitterzugang«, berichtete Tifflor. »Sie haben unsere Experten einfach ausgetrickst, indem sie ihnen einen falschen Zeitpunkt und einen falschen Standort angaben. Laut ihren letzten Berichten ist die Lage ›prinzipiell überlebbar‹. Was immer das auch bedeuten soll. Außerdem soll die Todesstrahlung mittlerweile abgeschwächt worden sein, was uns auch die Ortungen und Scanner bewiesen haben.«
    »Und durch welchen Effekt ist die Schwächung vonstatten gegangen? Das kommt doch nicht von einer Minute auf die andere.«
    »Das können wir noch nicht sagen. Weitere Daten darüber liegen mir bislang nicht vor. Aber ich gebe sofort Bescheid, wenn sich etwas ändert.«
    Rhodan überlegte. Er hatte Experten für die speziellen Gegebenheiten auf Ceres direkt vor Ort, die ihm vielleicht den Schlüssel für eine Abwehrmethode liefern konnten. Und er kannte sowohl Partack als auch Varinar als äußerst sture Verhandlungspartner.
    »Ich würde am liebsten alle Leute abziehen und den Monolithen auf Ceres sprengen, egal ob der Planetoid das aushält oder nicht«, gestand Tifflor. »Die Sicherheit des gesamten Solsystems geht in jedem Fall vor.«
    »Nicht so schnell, Tiff«, ermahnte Rhodan den Solarmarschall. »Wir schicken Verstärkung zu Partack und Varinar hinunter. Vielleicht können wir den Monolithen ausschalten, ohne dass wir Ceres zerstören müssen. Es gibt dort unten besondere Hyperkristalle, außerdem widerstrebt es mir, etwas ohne Aussicht auf Rettung zu zerstören. Und wahrscheinlich ist Atlan bald hier und kann uns mehr über die Monolithen erzählen.«

 
    Kapitel 9
     
     
    Montag, 29. April 3112
    Atlan
     
    Langsam wurde ich nervös. Eigentlich hätten wir die Strecke bis zum Solsystem schon zur Hälfte hinter uns gebracht haben müssen, aber am Abend dieses Tages waren wir noch weit davon entfernt. Tyson Moorn hatte schon drei Linearmanöver abgebrochen und danach den Kurs neu berechnen lassen.
    Unter vergleichsweise normalen Umständen hätten wir in diesem Gebiet einen Überlichtfaktor von mindestens 25 Millionen verwendet, was umgerechnet etwa 2850 Lichtjahre pro Stunde bedeutete. Stattdessen krochen wir mit vergleichsweise mickrigen 570 Stundenlichtjahren dahin, was einem Überlichtfaktor von etwa fünf Millionen entsprach. Dabei brannte mir die Zeit unter den Nägeln.
    Eine fluktuierende Hyperinstabilität hatten die Fachleute an Bord der MORPHEUS den Zustand genannt, der sowohl Flugrichtung als auch Schnelligkeit des Ultraschlachtschiffs stark beeinträchtigte. Es musste sich dabei um eine Art hyperphysikalischen Widerstand handeln.
    »Fluktuierende Hyperinstabilität«, wiederholte ich langsam. Auf solche Begriffsungetüme konnten auch nur Terraner kommen. Jedes Ding brauchte eine monströse Bezeichnung.
    Die anderen Sternenvölker sind auch sehr erfinderisch, wenn es um solche Benennungen geht , erinnerte mich mein Extrasinn. Nicht nur deine Lieblinge.
    Ich versuchte, mein anderes Ich zu ignorieren. Gerade kam ich aus der Medostation, wo ich mich nach dem Gesundheitszustand meiner beiden Sorgenkinder erkundigt hatte.
    »Auch wenn Sie noch so oft nachfragen, bessert sich der Zustand meiner Patienten nicht stündlich«, hatte Melter a Dorin gesagt. Die marsianische Chefmedikerin des Ultraschlachtschiffs hatte zweifellos recht, aber die Tatenlosigkeit machte mich nervös.
    »Sie müssen Geduld haben, Sir. Mit sich und mit den anderen«, war das Letzte, was sie mir vor dem Verlassen der Medostation mit auf den Weg gegeben hatte.
    Geduld. Damit hatte ich zurzeit meine Schwierigkeiten. Ich wollte nur so schnell wie möglich ins Solsystem. Wie ich Tifflor und Bully kannte, besaßen auch sie keine Geduld und hätten den Monolithen am liebsten zerstört. Ich konnte sie gut verstehen, denn ich hätte genauso gehandelt. Meine Erfahrungen als Keon'athor, als arkonidischer Flottenadmiral, hatten mich gelehrt, mit gebotener Härte vorzugehen, wenn es sich nicht mehr anders machen ließ. Perry hingegen hatte wohl alle Hände voll zu tun, um

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