Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Titel: Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
Vom Netzwerk:
des Monolithen gestört. Es handelte sich weder um einen Trick noch um ein Scheinmanöver Turk Varinars, um ungestört sein zu können.
    In diesem Fall hätte ihn Ender Partack nämlich schon längst festgenommen. Er beobachtete den Lemurerforscher mit Argusaugen, da auch er ihm aus Erfahrung nicht ganz traute. Es wäre nicht das erste Mal, dass Varinar die Vorschriften zu seinen eigenen Gunsten ausgelegt hätte. Aber bisher konnte ihm nichts Derartiges nachgewiesen werden.
    Der Chef der Eisgräber beriet sich mit Telton Kort, Turk Varinar und Leutnant Selma Hankon, der Leiterin des zwölfköpfigen Sicherheitsteams, das sie begleitete, über die weitere Vorgehensweise. Der Durchbruch war noch nicht ganz geschafft worden, aber den Fräsmaschinen musste eine kurze Pause eingeräumt werden, da sie ansonsten heißgelaufen wären.
    »Sobald der Durchbruch geschafft ist, postieren sich meine Leute vor dem Loch und erkunden zuerst, ob Sie gefahrlos hindurch können. Erst wenn ich persönlich den Weg freigegeben habe, folgen Sie mir«, befahl Leutnant Hankon und schaute jeden der Versammelten einige Sekunden an. Ihr Blick aus dunklen Augen war sezierend, die Stimme klang metallisch. Der düstere Eindruck wurde von den millimeterkurzen blonden Haaren und dem kantigen Kinn vervollständigt.
    »Ich hoffe, dass wir uns verstanden haben.« Diesmal sah sie Varinar besonders lange an. »Ich bin für ihre Sicherheit verantwortlich und dulde keine Einzelaktionen.«
    Der Lemur-Historiker tat, als bemerke er den Blick nicht. Er sah aus, als könne er kein Wässerchen trüben. Wenn Ender Partack es nicht besser gewusst hätte, hätte er geschworen, in Varinar einen Heiligen vor sich zu haben.
    Santa Turk, der Scheinheilige , dachte Partack und konnte ein Verziehen der Mundwinkel nicht unterdrücken. Fehlt nur noch, dass er die Hände wie zum Gebet faltet.
    Doch diesen Gefallen tat ihm Varinar nicht. Er drängte darauf, dass die Fräsmaschinen so schnell wie möglich weiterarbeiteten, damit sie endlich die nebenan gelegene Kaverne besichtigen konnten.
    Der Durchbruch war schneller geschafft als vorher berechnet. Im gleichen Augenblick, in dem die Fräser ihre Arbeit einstellten und zurückfuhren, drangen mehrere Kampfroboter der GLADIATOR-TKR-Serie durch den Spalt vor. Vier von Leutnant Hankons Leuten folgten.
    »Der Weg ist frei«, meldete einer der vier. »Niemand zu sehen, weder feindliche Roboter noch Angehörige bekannter oder unbekannter Völker.«
    Das hatten sie auch nicht erwartet. Nach den spärlichen Informationen, die sie von der Administration erhalten hatten, sollte sich niemand hier unten befinden. Aber bei lemurischen Hinterlassenschaften hatten Terraner schon des Öfteren unangenehme Überraschungen erlebt.
    »Also dann, hindurch mit Ihnen«, befahl Selma Hankon, bevor sie selbst durch die Öffnung ging.
    Die Eisgräber und Forscher sowie einige Medorobots folgten ihr. Den Abschluss bildeten wieder vier von Hankons Leuten und zwei GLADIATOR-Roboter. Die Anwesenheit der 2,50 Meter großen und zwei Tonnen schweren humanoiden Kampfmaschinen trug viel dazu bei, dass sich die Terraner einigermaßen sicher fühlten.
    Telton Kort blickte sich in der riesigen Höhle um. Im Licht der Roboterlampen wirkte alles düster und gleichzeitig atemberaubend. Silberne Streifen im Felsen reflektierten das Licht. Kort verständigte sich per Handzeichen mit Ransonn Straika. Der Epsaler nickte, er hatte verstanden, dass er Zehra Ryhan nicht aus den Augen lassen sollte.
    Ein nebliger Schleier zog in Bauchhöhe an ihnen vorbei. Er umkreiste die gesamte Gruppe, teilte sich und schwebte an jedem Einzelnen von ihnen vorbei. Dann blieb er in der Luft hängen.
    »Was ist das?« Einer von Hankons Begleitern hob seinen Thermostrahler und zeigte auf das Phänomen. »Es sieht eigenartig aus.«
    Der Nebelschleier drehte sich um jeden von ihnen, hüllte sie ein, tanzte, als ob ein imaginärer Wind ihn bewegen würde.
    »Ich erhalte keine Anzeigen auf meinem Körperscanner«, sagte ein zweiter Sicherheitsmann und deutete auf sein Mehrzweckarmband. »Trotzdem spüre ich ein seltsames Kribbeln.«
    »Ruhig bleiben«, sagte Telton Kort. »Die tun uns nichts. Seit wir hier arbeiten, wird immer wieder von den so genannten Wahnvorstellungen berichtet. Manche glauben sogar, dass es sich um eine Art von Intelligenz handelt, aber bisher haben die Schleier noch nie mit uns geredet, geschweige denn einem von uns etwas angetan.«
    Kort hatte recht. Der Nebel floss

Weitere Kostenlose Bücher