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Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund

Titel: Atlan 15 - Monolith 05 - Ceres am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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zusammen und schüttelte den Kopf.
    »Aber beim heutigen Stand der Kriminaltechnik ist es doch mehr als einfach, Ihre Unschuld zu beweisen, Professor«, entfuhr es ihr. »Allein schon durch Einsatz der Sinnespflaster …«
    »Ich weiß, dass ich unschuldig bin, zumindest an Stromers Vergiftung – aber wenn ein Verdacht einmal ausgesprochen wird … Es sind schon ganz andere Karrieren auf diese Weise zum Stillstand gekommen. Außerdem …«
    »Ja? Außerdem?«
    »Können wir sicher sein, dass wir nicht auch schon vergiftet wurden? Beziehungsweise, dass wir uns an etwas vergiftet haben?«
    »Wie sollte Derartiges geschehen? Denken Sie an die Desinfektionsduschen für die Schutzanzüge und für uns selbst am Ende jeder Schicht. Außerdem stehen wir unter permanenter ärztlicher Aufsicht. Uns kann eigentlich nichts Schlimmes geschehen.«
    »Eigentlich! Und was hat es Kollege Stromer genutzt? Er kann ja nur im Basiscamp vergiftet worden sein. Und er hat schon einige Tage lang Übelkeit verspürt.«
    »Und dort kann es jeder von mehreren hundert Personen getan haben.«
    »Weshalb wurde er vergiftet? Um ihn aus dem Weg zu räumen wegen seiner Theorie? Und was ist mit uns? Stehen wir auch auf der Liste?«
    »Das könnt ihr nur, falls Doc Stromer auch wirklich von jemandem vergiftet wurde«, mischte sich Ender Partack in das Gespräch ein.
    Varinar drehte sich überrascht um. Er hatte in seiner Aufregung nicht mitbekommen, dass der Leiter der Eisgräber nähergekommen war.
    »Falls er sich selbst vergiftet hat, wahrscheinlich unbewusst, sind alle deine Szenarios nichts wert«, fuhr Partack fort.
    »Da hast du recht, aber …«
    »Warte doch erst einmal die Untersuchungen ab und mache dir dann Gedanken.« Partack schüttelte den Kopf. »Ich dachte, du würdest dich mehr über die letzte Meldung des heutigen Tages freuen.«
    »Welche Meldung? Über was redest du?« Varinar stemmte die Hände in die Seiten und blickte Partack auffordernd an.
    Der Eisgräber verzog den Mund zu einem Lächeln, obwohl es ihm bei dem mentalen Druck, der aufgrund der Strahlung auf ihm lastete, schwerfiel.
    »Die Strahlung soll sich auf bisher nicht bekannte Art gewandelt zu haben«, gab er sein Wissen preis. »Sie scheint die HyBoost-Kristalle auf eine uns unverständliche Art zu stabilisieren.«
    Der Lemurerforscher sah Partack an, er lächelte auf eine eigentümliche Weise.
    »Und worauf warten wir dann noch? Du glaubst doch nicht, dass ich zurück an die Oberfläche gehe, bevor ich nicht weiß, was dort unten los ist.«

 
    Kapitel 7
     
     
    Sonntag, 28. April 3112
    Atlan
     
    Was ist mit Calipher-SIM geschehen? , fragte ich mich, während der Planet Shenzen hinter der MORPHEUS zurückblieb. Beziehungsweise, was sind seine nächsten Pläne? Darüber blieben mir nur Spekulationen. Am wahrscheinlichsten war es, dass der »besessene« GLADIATOR-Roboter eigene Ziele verfolgte, die mit der Vergangenheit seines Programms als Wachroboter der Lemurer verknüpft waren.
    Es war das erste Mal in meinem Leben, dass mich ein Maschinenwesen auf diese Art und Weise hereingelegt hatte. Hereingelegt traf es eigentlich nicht ganz. Calipher-SIM, das Basisprogramm, das Leutnant Iasana Weiland auf Zartiryt am ursprünglichen Körper Caliphers mit dem Verfahren der positronischen Teilabtastung analysiert und dessen ermittelten Daten sie in den Speicher ihres Kampfanzugs übertragen hatte, war ebenso exzentrisch wie das Original. Auch wenn Calipher jetzt nicht mehr wie eine metallene Spinne, sondern wie ein terranischer Standard-Kampfroboter aussah, musste man in jedem Augenblick mit einer Überraschung rechnen. Er hatte den von mir gegebenen Auftrag erfüllt und ging von nun an eigene Wege. Am wahrscheinlichsten erschien mir, dass er nach seinem ehemaligen Herrn suchte, einem Lemurer namens Anat Serkuloon. Nur sollte dieser Wissenschaftler schon 53.000 Jahre tot sein.
    Ich dachte an Leutnant Iasana Weiland, den weiblichen Versorgungsoffizier des zerstörten Leichten Einhundert-Meter-Spähkreuzers IMASO. Sie war immer noch nicht aus dem Koma aufgewacht, in dem sie seit jenem Sturz lag, den Onjar Marik verschuldet hatte. Eigentlich hätte ich mir um sie keine Sorgen machen sollen. Iasana hatte die beste Betreuung, die man sich vorstellen konnte, Melter a Dorin, die Chefmedikerin der MORPHEUS, kümmerte sich um sie. Dennoch erfüllte mich eine eigenartige Unruhe, wenn ich an den Smutje der IMASO dachte.
    Noch eine weitere Frage beschäftigte mich: Wo befand sich Onjar

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