Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
Vom Netzwerk:
zusammenzubrechen. Ich schlug einen Haken und entkam dem Wirkungsfeuer. Schutzschirmaggregat und Antigrav hatten keinen Schaden davongetragen.
    Ich zielte auf die Stellung eines der Schützen, die es auf mich abgesehen hatten, und hielt Kurven schlagend nach einer Deckung Ausschau. Ein wüstes Feuergefecht war im Gange. Ich jagte eine Reihe von Schüssen ins Ungewisse und hielt auf die Galerie zu. Wo wir aus der Wand gekommen waren, prangte ein riesiges Loch. Um eine solche Zerstörung zu bewerkstelligen, musste die Sprengladung enorm gewesen sein. Ein Stück der Galerie war in die Tiefe gestürzt. Die Metallranken der Brüstung hingen zerfetzt in den Abgrund hinab. Ich hatte mich nicht im Zentrum der Explosion befunden, sonst hätte der Schutzschirm nicht standgehalten.
    Ein paar meiner Leute hatten weniger Glück gehabt. Am Boden des zentralen Hohlraums lagen verkrümmte Leichen.
    »Meldung!«, verlangte ich, wobei ich in Bewegung blieb, um kein leichtes Ziel abzugeben.
    »Die Hälfte der Leute ist ausgefallen.« Das war Wake Finnegans Stimme. »Wir haben sieben oder acht Tote zu beklagen.«
    »Ist ein Ausfall möglich?«
    »Negativ, Sir.« Es knackte in meinem Helmempfänger. »Wir stecken im Durchgang fest und liegen unter massivem Kreuzfeuer. Sobald wir die Köpfe rausstrecken, sind wir tot.«
    »Ich versuche Ihnen Luft zu verschaffen, Captain.« Irisierende Strahlenbahnen huschten an mir vorbei. Ein weiterer Treffer fuhr in den Schutzschirm. Er flackerte bedenklich. Die Soldaten im Korridor waren übler dran. Ich lokalisierte die beiden Schützennester, von denen aus sie beschossen wurde. Wenn es mir gelang, eins davon auszuräuchern … daran war im Alleingang gar nicht zu denken.
    Aus dem Augenwinkel sah ich einen verwaschenen schwarzen Fleck und vernahm im gleichen Moment einen entsetzten Aufschrei Naileth Simmers'. Bei dem Mann, der mit Todesverachtung durch die Strahlenbahnen sprang, konnte es sich nur um Santjun handeln. Er erhielt mehrere Treffer gleichzeitig und stürzte über die Galerie ins Leere.
    Dieser Verrückte , dachte ich entsetzt. Der Versuch, den Sperrkordon zu durchbrechen und zu meiner Unterstützung herbeizueilen, war eine reine Selbstmordaktion.
    Santjun hatte nichts mehr zu verlieren. Er hat eine Todesart gegen die andere abgewägt und sich dann entschieden , analysierte der Extrasinn auf logische, dafür aber umso emotionslosere Weise.
    Am Rand des Durchgangs gewahrte ich einen Schatten, der sich anschickte, dem Silbermann zu folgen »Major Simmers, bleiben Sie, wo Sie sind!« Ich raste dich unterhalb der Galerie dahin, die mir Deckung gegen Beschuss von oben bot, und spähte in die Tiefe. Santjuns ungebremster Sturz endete jäh. Der Silbermann beschrieb eine Kurve und kam, von Strahlenfingern umschwirrt, auf mich zu.
    »Höre auf den Lordadmiral, Naileth«, vernahm ich seine Stimme.
    Der Teufelskerl lebte.
    Narr! , schickte ich eine unmissverständliche Ansage an die Adresse des Extrasinns.
    Sekunden später war Santjun neben mir. Ich deutete zur Wand links von uns. »Schalten wir die Silberherren aus, dann kann Captain Finnegan einen Ausbruch wagen.«
    »Der Bunker, Atlan.« Santjun drehte den Kopf. »Wir müssen in den Bunker. Malcher kann jeden Augenblick durch das Portal gehen.«
    Die Energiewerte, die meine Anzugpositronik anzeigte, gaben ihm recht. »Gleich, Major«, beschwor ich den Silbermann. »Zuerst die Silberherren.«
    Ich las in seinen Augen, aus denen jeglicher Glanz verschwunden war, dass es für ihn vielleicht kein Gleich mehr gab. Dennoch nickte er. Wortlos schnellte er in die von mir vorgegebene Richtung. Ich blieb dicht hinter ihm. Vereinzelte Schüsse vom Boden galten uns, ohne zu treffen. Nur zwei Silberherren hielten sich unten auf. Malcher? Nein, der war im Bunker. Ein letztes Mal hatte er seine Silberherren aufgewiegelt, und sie zeigten Kadavergehorsam.
    Was sind schon ein paar Minuten Angst vor dem Tod gegen die Aussicht auf ewiges Leben? , sinnierte der Extrasinn.
    Ich nickte. Selten in zehntausend Jahren hatte er so schlicht und doch treffend analysiert.
    Santjun und ich verständigten uns ohne Worte. Wir jagten im Schutz der Galerie unserem darüber liegenden Ziel entgegen, teilten uns auf und überwanden den Steg mit angelegten Waffen. Mehrmals blitzte es seitlich vor mir auf. Die Schüsse waren für Finnegans Gruppe bestimmt. Ich riss den Abzug meines Strahlers durch und jagte eine Strahlensalve in die Stellung der Silberherren.
    »Kopf einziehen,

Weitere Kostenlose Bücher