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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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Namensschriftzug »Feyerdorl« zu.
    Zwei seiner Kameraden machten sich daran, mit ihrer Ausrüstung nach dem Algorithmus der positronischen Verriegelung zu suchen. Das dauerte mir zu lange. Vermutlich hatte man unsere Ankunft im Hausinneren inzwischen bemerkt.
    Ich winkte dem Captain zu. »Sprengladung bereitmachen.«
    »Warte. Vielleicht geht es ohne Gewalt.« Gucky ging neben mir in die Hocke und streckte einen Arm aus. Er versuchte, das Türschloss telekinetisch zu knacken. Ich konnte die Anstrengung in seinem pelzigen Gesicht lesen. Nach wenigen Sekunden schüttelte er den Kopf. »Nichts zu machen. Ich springe hinein und versuche es von innen.«
    Bevor ich eingreifen konnte, teleportierte der Mausbiber bereits. Er verschwand und war beinahe im selben Moment mit einem Aufschrei zurück. Bläuliche Elmsfeuer züngelten über seinen Anzug, hinterließen ein paar dunkle Flecken auf dem nichtbrennbaren Material und erloschen. Zuckend brach der Mausbiber zusammen.
    Sofort war ich bei ihm und untersuchte ihn. »Gucky, kannst du mich hören?«
    »Ab…geprallt«, wisperte er und schielte mich aus halb geschlossenen Augen an. »Wo … bin ich?« Sichtbare Verletzungen hatte er nicht davongetragen, doch er war ziemlich kraftlos und offenbar ohne Orientierung.
    »Lass ihn. Naileth kümmert sich um ihn.« Santjun griff nach meinem Arm. »Spätestens jetzt ist der General über unseren Besuch informiert. Wir müssen sofort in das Gebäude eindringen.«
    Er hatte Recht. »Halt die Ohren steif, Gucky«, appellierte ich an den Mausbiber, ohne zu wissen, ob meine Worte zu ihm durchdrangen.
    Ich fluchte innerlich. Eine Mutantenfalle hatte den Ilt erwischt, eine Parafalle, deren hochgeheime und experimentelle Technologie sich noch im Versuchsstadium befand. Sie stammte aus den Labors der USO. General Dawson hatte sie unbemerkt gestohlen, ein letzter Beweis für den Verrat an der Institution, auf die er einen Eid abgelegt hatte. Die Liste seiner Verfehlungen wurde immer länger.
    Ich fuhr in die Höhe und nickte dem Captain zu. »Sprengladung anbringen.«
    »Schon passiert, Sir.« Feyerdorl deutete auf die Tür. Die Ladung haftete auf halber Höhe an der Metallplastik-Verbundlegierung.
    »Aufsprengen!«
    Der Schwarzhaarige gab seinen Leuten ein Zeichen, und sie bezogen provisorische Deckung, während Major Simmers Gucky in Sicherheit trug. Der Kleine rührte sich schon wieder. Allzu schlimm schien es ihn nicht erwischt zu haben.
    Santjun und ich duckten uns in den Schatten eines Mauervorsprungs, Feyerdorl huschte hinter einen Schweber und löste den Sprengsatz aus. Hinter einer aufblitzenden Stichflamme gewahrte ich die Türflügel, die aus den Befestigungen gerissen und von der Druckwelle ins Innere des Gebäudes getrieben wurden. Der über den Vorplatz rollende Explosionsdonner scheuchte uns in die Höhe. Die gut geschulten Agenten der SolAb brauchten keine weiteren Befehle. Hinter den vorauseilenden Robotern drangen sie in das Haus ein.
    Ich zog meinen Kombistrahler, rannte los und überwand die paar Meter offenen Geländes in gebückter Haltung. Wo blieb das Abwehrfeuer der Verräter? Hatten sie sich längst abgesetzt? Ich sprang durch den Rauch, Santjun neben mir. Wir stürmten in einen Korridor und folgten seinem Verlauf bis zu einem gepanzerten Schott. Diesmal sprengten die Roboter es ohne entsprechenden Befehl auf Hitze breitete sich in dem engen Gang aus.
    »Rorgats Welt. Gluthölle«, murmelte Santjun, offenbar an einen früheren Einsatz erinnert.
    »Was?«
    »Nichts«, stieß er aus. »Die Verräter sind hier irgendwo. Ich spüre es.«
    Ich antwortete nicht. Gucky hätte ich eine solche Behauptung abgenommen, doch der Spezialist besaß weder telepathische noch andere Psi-Fähigkeiten.
    Mit der Verbissenheit eines Mannes, der weiß, dass er nichts mehr zu verlieren hat, schloss er sich den vorrückenden Agenten an. Suchte er auf diesem Weg das Ende, bevor das Silbermetall seine Verwandlung abschloss und ihn in etwas Unmenschliches verwandelte? Obwohl Santjuns Legende ihn als einen Mann auswies, dessen Loyalität der USO und dem moralischen Kodex des Solaren Imperiums galt, der im Einsatz große Risiken einzugehen pflegte, und ich sicher war, dass ein erstklassiger Spezialist wie er sich bis zum letzten Atemzug gegen das Unausweichliche stemmte, gelang es mir nicht, den Gedanken abzuschütteln.
    Mir blieb keine Zeit, weiter darüber nachzudenken, denn ohne Vorwarnung setzte die erwartete Gegenwehr ein. Vor uns lag ein

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