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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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trug eine säuerliche Miene zur Schau. »Gegenstation lokalisiert. So eine Dreistigkeit. Der General hält sich immer noch in Terrania-City auf.«
    »Nicht mehr lange. Schnappen wir ihn uns, bevor er sich mit dem Judaslohn für seinen Verrat aus dem Staub macht.«

 
    Kapitel 11
     
     
    Abgeprallt
     
    Das Kommando bestand aus Kampfrobotern und in Kampfanzüge gehüllten Spezialagenten der SolAb. Galbraith Deighton hatte mir die der Unterabteilung Infiltrations-Abwehr, kurz INFILA, angehörenden Männer zur Verfügung gestellt. Abgesehen von Santjun und Major Naileth Simmers verzichtete ich bei dem vor uns liegenden Einsatz auf USO-Angehörige. Auch wenn ich den meisten von ihnen damit Unrecht tat, traute ich derzeit kaum einem von ihnen über den Weg.
    Die Schweberkolonne, die uns zu unserem Einsatzort brachte, bewegte sich durch zuvor geräumte Nebenstraßen von Atlan Village. Zusätzlich waren die Fahrzeuge durch Deflektorfelder vor neugierigen Blicken geschützt. Es war nicht auszuschließen, dass sich in der Umgebung des Stützpunktes Beobachter des Generals unters Volk gemischt hatten.
    War es Zufall oder schierer Zynismus? Die Tatsache, dass General Dermit Dawson seinen geheimen Stützpunkt ausgerechnet in dem nach mir benannten Stadtteil Terranias eingerichtet hatte, der als Künstler- und Studentenviertel galt und über Terras Grenzen hinaus bekannt war, beschwor meinen heiligen Zorn herauf. Sie sorgte dafür, dass meine Entschlossenheit nicht unter meiner körperlichen Schwäche litt. Die Vitalenergiekopplung, die mich mit Santjun verbunden hielt, forderte ihren Tribut. Ich vermisste die belebenden Impulse meines Zellaktivators.
    »Ich habe dich selten so schweigsam erlebt«, bemerkte Santjun, der neben mir hockte. »Ist alles in Ordnung mit dir, Atlan?«
    Ich drehte den Kopf und sah den Silbermann an. Stränge semimetallischer Fasern durchzogen sein Gesicht wie ein wucherndes Aderngeflecht. Ihre oberflächliche Anwesenheit war nicht das Schlimmste. Längst hatten sich die Fasern tief in seinen Körper gefressen und seine Organe verändert. Wie Invasoren waren sie in den Spezialisten eingedrungen, ohne dass Aussicht bestand, sie jemals wieder loszuwerden. Santjuns Gesichtshaut wirkte ausgetrocknet und runzlig. Sie hatte sich leicht silbrig verfärbt. Er schien Jahrzehnte älter zu sein, als er wirklich war.
    Glücklicherweise hatte das Silbermetall seinen körperlichen Zerfall halbwegs gestoppt, weil es seine Organfunktionen stützte. Paradoxerweise verwandelte das Silbermetall Santjun und verlängerte gleichzeitig sein Leben. Zusätzlich war sein Anzug mit speziellen lebenserhaltenden Systemen ausgerüstet. Dennoch war das Ende abzusehen, und das bezog sich nicht nur auf ihn, sondern genauso sehr auf mich.
    Starb einer von uns, starben wir beide.
    »Ich habe eben über die Verräter in unseren Reihen nachgedacht«, antwortete ich ausweichend. »Sie belegen, was für ein zerbrechliches Gebilde die USO ist, wenn sie von innen heraus unterwandert wird.«
    »Bisher war dir wohl nicht klar, dass nicht einmal sie gegen Verrat gefeit ist.« Winzige fraktale Oberflächenmuster zogen über Santjuns Gesichtshaut, ständigen Veränderungen unterworfen.
    »Zumindest habe ich es noch nicht in dieser Eindringlichkeit erlebt«, gestand ich. »Ich werde diese Entwicklung im Keim ersticken.«
    »So spricht der alte Arkonidenhäuptling, den wir kennen.« Gucky ließ seinen Nagezahn aufblitzen.
    Der großspurige Einwurf des Mausbibers traf durchaus den Kern der Sache. Schon zu meiner Zeit als Admiral im Tai Ark'Tussan hatte ich gelernt, dass es in gewissen Situationen keine Alternative zu restriktivem Vorgehen gab. »Ich dulde derartige Auswüchse weder jetzt noch in Zukunft. Wir sprengen diese Keimzelle, bevor sie sich wie ein Geschwür in der USO ausbreitet.«
    »Du kannst von Glück reden, dass der Retter des Universums an der Spitze des Kommandounternehmens steht. Mit mir an deiner Seite kann nichts schief gehen, Arkonidenfürst.«
    »Kein Widerspruch von meiner Seite, Gucky.«
    Ich lächelte. Der Ilt sprühte vor Unternehmungsgeist. Wie der Rest des Einsatzteams trug er einen Kampfanzug, zugeschnitten auf seine Körpermaße. Gucky ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass der bevorstehende Kampf für ihn bereits gewonnen war. Das entsprach dem Naturell des lockeren Mausbibers, dessen burschikoses Auftreten selbst der angespanntesten Lage ein wenig von ihrer Schärfe nahm.
    Ich sah dem Einsatz trotz meiner

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