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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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zerrten ihn und seinen Begleiter von der Plattform herunter, auf der sie herausgekommen waren.
    »Unser Herr ist zurück«, schallte ihm eine Stimme entgegen. »Ihn treibt das schlechte Gewissen, weil er der Einzige ist, der Silbermetall in rauen Mengen versteckt hat. Ich bin sicher, er möchte es mit uns teilen.«
    Malcher traute seinen Augen nicht. Eine wahre Menschenmenge hatte sich im Maschinenraum versammelt. Das Schiff schien voll von Menschen zu sein. Er hätte nicht zulassen dürfen, dass es soweit kam. Die Silberherren hatten seine Rückkehr erwartet, weil sie genau wussten, dass er nur von hier aus in den Monolithen gelangen konnte.
    Er erhielt einen derben Stoß in den Rücken und taumelte ein paar Schritte. Nur mit Mühe gelang es ihm, sich auf den Beinen zu halten. Jemand entwand ihm seine Waffe, die er zu ziehen versuchte. Wütende Rufe erklangen. Seine Anhänger bedachten ihn mit Schmähungen, die sein Blut aufwallen ließen. Noch vor ein paar Tagen hätte es keiner von ihnen gewagt, in dieser Art mit ihm zu sprechen, geschweige denn, ihn zu beleidigen. Allein hätten sie es vermutlich auch jetzt nicht gewagt, doch in der Masse fühlten sie sich stark.
    Seine Anhänger! Am liebsten hätte er verächtlich ausgespuckt. Dieses Pack hatte den Besitz von Silbermetall nicht verdient. Zum ersten Mal offenbarten die Silberherren ihr wahres Gesicht. Er hatte die Zeichen gesehen in den letzten Tagen und hätte sie ernster nehmen müssen. Seine Organisation war minderwertig, und das konnte er keinem anderen vorwerfen als sich selbst. Viel früher schon hätte er die Spreu vom Weizen trennen müssen, doch er hatte sich fälschlicherweise in einer Sicherheit gewiegt, die nicht existiert hatte.
    Malcher sah sich nach Trecht um. Der gebückt gehende Alte schlich sich durch die Reihen der aufgebrachten Silberherren davon. An ihm hatten sie kein Interesse, und diesen Umstand nutzte er, um sich aus der Affäre zu ziehen.
    »Er hat uns lange genug betrogen«, rief jemand. »Bereiten wir dem ein Ende.«
    Ein Ende? Malcher zuckte zusammen. Der Mob würde es fertig bringen, ihn zu lynchen, wenn ihm nicht schnell ein Ausweg einfiel. Die Stimme des Schreihalses kam ihm bekannt vor. Ihm blieb keine Zeit, darüber nachzudenken, wem sie gehörte, denn schmerzhaft traf ihn etwas an der Schläfe, und er ging in die Knie.
    Ein Mann trat aus der Menge nach vorn. Malcher erkannte ihn auf Anhieb. Es war Puczarach, einer der Silbermetallträger, die mit dem Trockenlegen des Monolithen beschäftigt waren. Statt Arbeitswerkzeugen hielt er einen Strahler in der Hand. Widerwille erwachte in Malcher. »Du hast hier nichts verloren. Ich habe dich im Monolithen eingesetzt. Weshalb gehst du deiner Arbeit nicht nach?«
    Puczarach zögerte. Angesichts der Machtverhältnisse hatte er keinen Widerspruch erwartet. »Offenbar verkennen Sie die Lage, Herr .« Er unterlegte das letzte Wort mit beißendem Spott. »Sie haben nichts mehr zu sagen, und wir haben die Arbeiten nach Ihrem Aufbruch vorgestern eingestellt.«
    Wenn du wüsstest, wie egal das ist, du Dummkopf. Eine weitere Präparation des Monolithen war überflüssig. So oder so war er einsatzbereit und wartete darauf, dass die entscheidenden Schaltungen vorgenommen wurden.
    Unauffällig sah sich Malcher nach dem Transmitter um. Er hatte keine Chance, ihn zu erreichen. Die Silberherren in seinem Rücken blockierten den Zugang. Ohnehin wäre es dumm gewesen, ihn zu benutzen. Ohne vorherige Umprogrammierung der Zielkoordinaten hätte der Durchgang Malcher zurück in sein Domizil am Mount Yakin gebracht. Der fest auf das Gegengerät im Monolithen programmierte Transmitter befand sich mehrere Korridore entfernt und war für Malcher erst recht unerreichbar.
    »Was soll nun werden?«, fragte Malcher. »Was habt ihr mit mir vor?«
    »Sie haben uns betrogen«, blaffte Puczarach. »Sie haben sämtliches noch verfügbare Silbermetall beiseite geschafft. Was denken Sie wohl, was wir mit Ihnen machen werden?«
    »Eins jedenfalls nicht, nämlich ihn töten.« Eine blonde Frau trat aus einem der Gänge und bahnte sich einen Weg zu Malcher und Puczarach. Sie betrachtete den Anführer der Silberherren mit einem Anflug von Erstaunen.
    »Silvia«, stieß Malcher erleichtert aus. »Ein Glück, dass du kommst. Diese Idioten sind drauf und dran, einen großen Fehler zu begehen.«
    »Dich umzubringen?« Silvia Croux schüttelte den Kopf. »Das wäre bestimmt kein Fehler. Ich bin sowieso überrascht, dass du noch

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