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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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auslöste. Plötzlich verschwamm die Umgebung vor meinen Augen, und mich überkam der Drang zu schlafen, nur noch zu schlafen. Das durfte nicht wahr sein, nicht ausgerechnet jetzt! Santjun hielt durch, da durfte ich nicht schlapp machen. Ich konnte mir keine Ruhe gönnen, von nun an nicht mehr. Ich biss mir auf die Lippen und stöhnte auf. Der Schmerz brachte mich wieder zu Besinnung.
    Mein Blick klärte sich, keinen Augenblick zu früh. Im Halbdunkel erkannte ich die in den Berghang geschnittene Aussichtsplattform. Durch Handzeichen gab ich meinen Leuten zu verstehen, die Geschwindigkeit zu verringern.
    »Santjun?«
    »Ich bin hier«, empfing ich seine Antwort. »Du müsstest mich … jetzt sehen.«
    Ich nickte, unsinnigerweise. »Entert die Plattform vom Seiteneinstieg her. Wir kommen von dieser Seite.«
    »Geht klar, Rotschopf.«
    Ich war immer noch in Maske unterwegs, gab Santjun mir damit zu verstehen. Es war keine Zeit geblieben, sie abzulegen und dem Chanmeister als der gegenüberzutreten, der ich war. Ich hätte es bevorzugt, um ihm keinen Anlass zu Misstrauen zu geben. Denn es hätte keinen Anlass gegeben, mich zu maskieren, wenn ich gerade erst mit meinen Leuten von der RASTATT zum Einsatz aufgebrochen wäre. So musste Tro Schikel zwangsläufig zu dem Schluss kommen, dass ich zuvor schon unerkannt auf Chonosso aktiv gewesen war.
    Gucky , schickte ich einen intensiven Gedankenimpuls aus, von dem ich nicht wusste, ob er den Mausbiber erreichte. Orientiere dich bei deiner Teleportation an Santjun. Der Chanmeister muss nicht gleich über mich stolpern.
    Ich setzte am Rand der Plattform auf, spähte zur Eingangsfront hinüber und lauschte. Es war kein Licht zu sehen, keine Bewegung. Stille herrschte, nur unterbrochen vom Pfeifen des Windes, der hier oben recht intensiv blies. Hinter mir landeten die Männer meiner Gruppe, gegenüber, vor dem Hintergrund des stahlblauen Himmels nur als tanzende, schwarze Schatten zu erkennen, Santjuns Gefolgschaft. Die Agenten schwärmten aus, liefen am Rand der Plattform entlang bis zur Wand und erstarrten zur Bewegungslosigkeit. Ich zählte in Gedanken die Sekunden, und als ich bei zehn angekommen war, war ich sicher, dass wir unbemerkt geblieben waren.
    Ein vertrautes Geräusch ertönte, das mir in der Stille übermäßig laut vorkam. Bei Santjun entdeckte ich eine kleine und zwei ungleich größere Gestalten, die eben noch nicht da gewesen waren. Offenbar hatte Gucky meine Botschaft empfangen. Ich meinte zu erkennen, dass der Chanmeister anstelle der eigenwilligen Kutte, von der Gucky mir berichtet hatte, einen Kampfanzug trug, ebenso sein Aufpasser.
    »Fensterfront besteht aus Glassit«, meldete Captain Wake Finnegan, »die restliche Außenstruktur und sämtliche in den Berg gearbeiteten Stützkonstruktionen aus Panzertroplon.«
    »Aktive Abwehrsysteme?«
    »Ich messe keine Signaturen von Energiewaffen an.«
    »Dann los, Captain!«, erteilte ich den Zugriffsbefehl. Die Ruhe gefiel mir nicht. Ich fürchte, dass wir zu spät kamen. Malcher war nicht mehr hier oder es überhaupt nicht gewesen.
    Finnegan huschte zur Fensterfront und heftete eine nicht mehr als fingergroße Mine an das Glassit, deren Sprengladung ausreichte, um die meisten Verbundlegierungen zu knacken. Glassit widerstand ihr am wenigsten. Der Captain lief zurück zu meiner Stellung, zog den Kopf ein betätigte den Auslöser der Mine.
    Halt dich zurück, Gucky , schickte ich dem Ilt einen Gedankenimpuls. Das meine ich ernst. Du bist mir für das Leben des Chanmeisters verantwortlich. Es war mir egal, ob ihm der Befehl gefiel.
    Mit einem kurzen Donnerschlag wurde die Frontscheibe aus dem Panzertroplonrahmen gesprengt und ergoss sich als Schwall aus Myriaden Splittern ins Hausinnere. Auf breiter Front stürmten die Agenten in den Berg hinein. Ich sah Santjun in die Knie gehen und einen Moment verharren. Ein Schwächeanfall wie bei mir. Mit unserem Zustand stellten wir ein Sicherheitsrisiko dar und gefährdeten die ganze Operation.
    Er richtete sich auf und rannte los. Ich drang in Malchers Domizil ein und hatte weder Zeit mich um Santjun noch um Gucky und den Chanmeister zu kümmern. Es knallte mehrmals, und ich wusste sofort, dass archaische Projektilwaffen abgefeuert worden waren. Zu oft hatte ich damit geschossen. Ich zog den Kopf ein, warf mich nach vorn und rollte mich ab. In meiner unmittelbaren Nähe gellten Schreie. Bevor ich nach den Verletzten sehen konnte, flammte Licht in der Dunkelheit auf, kamen

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