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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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Scheinwerfer auf uns zu.
    »Roboter!«, schrie ich gegen das Chaos an, während ich meinen Kombistrahler von Paralyse- auf Desintegratormodus umschaltete. Ich riss die Waffe hoch, legte auf einen Scheinwerfer an und schoss.
    Strahlenbahnen sirrten durch den Raum und erhellten ihn schlaglichtartig noch einmal zusätzlich. Zehn, höchstens zwölf Roboter hatten uns erwartet, von denen zwei bereits ausgeschaltet waren. Im Hintergrund sah ich einen Humanoiden. Was er tat, begriff ich, als sich in einer Nische ein leuchtender Torbogen aufbaute. Der Unbekannte wollte durch einen Transmitter fliehen. Das durfte nicht geschehen. Wir brauchten den Mann, um an Informationen zu gelangen. Außerdem bestand die Gefahr, dass er eine Bombe platziert hatte, die hochging, sobald er durch den Transmitter entkommen war.
    Ich vergewisserte mich, dass ich nicht unter Feuer lag, sprang auf und rannte in gebückter Haltung los. Der Unbekannte bemerkte mich nicht, weil ich von der Seite kam.
    »Malcher!« vernahm ich einen Aufschrei. »Du entkommst nicht, Chanbruder!«
    Aus den Augenwinkeln registrierte ich Tro Schikel, der sich anschickte, dem Mann, den er für Malcher hielt, zu folgen.
    Gucky, der Schikel in dem Durcheinander für einen Moment aus den Augen verloren hatte, wirbelte herum. Es war zu spät! Ein Energiestrahl riss den Chanmeister von den Beinen, bevor der Ilt ihn telekinetisch aus der Schussbahn holen konnte.
    Ich empfand einen Schock. Der Chanmeister in unserer Obhut erschossen – die Konsequenzen waren unabsehbar. Meine Erfahrung sorgte dafür, dass ich nicht dem Impuls nachgab, mich um Schikel kümmern zu wollen, sondern wie mechanisch drei weite Schritte machte und mich auf den Mann warf, der fliehen wollte.
    Was mich um ein Haar das Leben kostete.
    Ein Roboter feuerte auf ihn und hätte mich beinahe mit erwischt. Ich schoss der Maschine in die stählerne Brust. Ihre Bewegungen erstarrten, und eine Stichflamme trat aus dem Korpus. Beißender Rauch stieg auf und drang mir in die Atemwege. Vergeblich hielt ich nach Gucky und dem Chanmeister Ausschau. Sie waren verschwunden. Wahrscheinlich hatte der Ilt Tro Schikel nach draußen geschafft. Dafür entdeckte ich einen Toten mit Korporalsabzeichen und die Wrackteile zerstörter Roboter.
    Rings um mich dauerten die Kämpfe an. Meine Leute gewannen die Oberhand, weil sie Aktionsfreiheit in mehrere Richtungen hatten, wohingegen die Roboter ohne Ausweichmöglichkeit im hinteren Bereich des Raums gebunden waren. Nur noch zwei Maschinen leisteten Widerstand. Die anderen waren entweder völlig zerstört oder so waidwund geschossen, dass sie nicht mehr handlungsfähig waren. Santjuns Körpersprache drückte Todesverachtung aus.
    Ich gab ihm aus meiner Deckung heraus ein Zeichen. Er glitt nach rechts hinüber, duckte sich hinter Mobiliar und zog das Feuer auf sich. Damit hatte ich freies Schussfeld. Ich richtete mich auf und gab eine Serie von Schüssen ab, die die Agenten von zwei Seiten konterten. Ins Kreuzfeuer geraten, aus dem sie nicht mehr ausbrechen konnten, vergingen die verbliebenen Maschinen in einer heftigen Explosion, die mich in Deckung zwang. Glühende Trümmer sirrten durch den Raum.
    »Verlustmeldung?«, brüllte ich.
    »Korporal Jennings ist tot, Sir«, antwortete Finnegan. »Zwei Schwerverletzte, sonst nur Blessuren.«
    Ich sprang auf und begab mich zu dem Toten der Gegenseite, dessen Identität ich nicht kannte. Seine rechte Körperhälfte war verschmort. Die Stücke Silbermetall, die er vor der Brust trug, hatten sich ins Fleisch gebrannt. Weder hatten sie ihm Glück gebracht noch sein Leben verlängert. In seinem Gesicht lag ein Ausdruck grenzenlosen Erstaunens. Er hatte die Roboter auf seiner Seite gewähnt, bis einer von ihnen ihn gnadenlos erschossen hatte. Die Überlegung, ob die Maschine mich hatte treffen wollen, erübrigte sich. So schlecht schossen Roboter nicht. Anscheinend hatte Malcher für den Fall einer Gefangennahme seines Gefolgsmannes Vorsorge getroffen, damit der bedauernswerte Kerl nichts ausplauderte.
    Ich erhob mich. Bedauernswert waren Santjun und ich allemal, auch wenn ich es nicht zugelassen hätte, dass uns jemand bedauerte. Der Mann am Boden hatte sein Schicksal selbst gewählt. Die Zeiten, in denen sich die Lebenserwartung derjenigen, die sich mit Malcher einließen, verlängert hatte, waren vorbei. Inzwischen verkürzte sie sich.
    »Da bin ich wieder.«
    Ich sah auf und entdeckte Gucky, der auf mich zukam. Mit der Fußspitze schob er ein

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