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Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Titel: Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz & Peter Griese
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wusste nicht, dass Herlw in die Zentrale gerufen worden war. Das galt mit hoher Sicherheit auch für Domes.
    Herlw verließ mit unsicheren Schritten den Bereitschaftsraum und begab sich in die Wohnkabine, die er mit drei anderen Rostjägern teilte. Einer seiner Wohngenossen lag in der Koje und schlief.
    Auch Herlw sank auf sein Lager. Er war entschlossen, sich um nichts mehr zu kümmern, es sei denn, auf ausdrücklichen Befehl. In seinem Bewusstsein hörte er noch immer diese freundliche, seltsame Stimme, die ihn in die Zentrale beordert hatte.
    Ich muss versuchen, diesen Vorfall zu vergessen!, dachte er.
    Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und starrte auf das Bett über sich. Die Kabine erschien ihm plötzlich unerträglich eng, und ein Gedanke, den er unterschwellig schon immer in sich genährt hatte, gewann an Gewicht: Was für einen Sinn hatte das eigentlich alles?
     
    Shia Deen machte ein Zeichen maßloser Überraschung.
    Sie haben einen zurückgelassen!, bedeutete sie den beiden Männern durch ihre Gesten. Amer hatte sich dem am Boden Liegenden genähert und beugte sich über ihn.
    Das ist kein Pyrride!, signalisierte er. Auch kein Angehöriger einer anderen SOLAG-Gruppe.
    Wie kannst du so sicher sein?, wollte Monk wissen.
    Der Anzug, den er trägt. Ich habe an Bord der SOL noch nie einen solchen Anzug gesehen.
    Amer richtete seinen Scheinwerfer auf den Helm des Unbekannten. Hinter der transparenten Scheibe sah er ein blasses Gesicht, das seltsam vertraut auf ihn wirkte. Dennoch war er sich sicher, dass er den anderen noch nie zuvor gesehen hatte. Der Fremde hatte silberfarbenes Haar, das bis zu den Schultern reichte. Seine Augen waren geschlossen.
    Shia stieß Amer an.
    Ist er tot?
    Amer winkte ab.
    Nur bewusstlos.
    Er ist kein Solaner, stellte Monk aufgeregt fest. Er sieht aus wie einer, aber er ist es nicht.
    Amer reagierte nicht. Er stand gedankenversunken da und überlegte, wer dieser Mann sein mochte und woher er kam. Zumindest der letzte Teil der Frage war leicht zu beantworten. Es lag nahe, den Fremden als Besatzungsmitglied dieser Station einzustufen. Doch Amer bezweifelte, dass das tatsächlich so war. Er spürte, dass diesen Mann ein Geheimnis umgab, ohne erklären zu können, was ihn so sicher machte.
    Am besten, schlug Monk vor, kümmern wir uns nicht um ihn. Wir haben auch so schon genug Ärger am Hals.
    Amer war zu sehr mit seinen Gedanken beschäftigt, um die Gesten richtig in sich aufzunehmen, aber Shia stieß Monk empört in die Seite. Zwischen den jungen Buhrlos entwickelte sich ein lautloser Streit. Amer wurde schließlich darauf aufmerksam und trat zwischen Monk und die Frau.
    Hört auf damit!, gestikulierte er energisch. Wir haben nicht viel Zeit, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.
    Sie sahen ihn erwartungsvoll an. Unter der geschlossenen Buhrlo-Haut schimmerten ihre tief liegenden Augen wie gläserne Kugeln. Amers Blick ruhte längere Zeit auf Shia. Er war sich unschlüssig. Er wusste, welche Gefahren sie auf sich nahmen, wenn sie sich um den Fremden kümmerten. Im Grunde genommen gab es nur eine Möglichkeit, ihm zu helfen – sie mussten ihn mit zur SOL hinübernehmen. Ein derartiges Unternehmen barg jedoch unkalkulierbare Risiken, und wer wollte schließlich entscheiden, ob sie überhaupt im Sinn des bewusstlosen Unbekannten handelten?
    Wir können ihn nicht mitnehmen!, beharrte Builty Monk auf seinem Standpunkt.
    Vermutlich war das die beste Lösung, dachte Amer unbehaglich. Vielleicht würde es ihnen gelingen, den Fremden an Bord zu bringen, aber danach würden ihre eigentlichen Probleme beginnen. Was sollten sie mit ihm anfangen? Und wie würde er sich verhalten, wenn er sein Bewusstsein zurückerlangte?
    Ich glaube, signalisierte er zögernd, Monk hat recht.
    Shia stellte sich in trotziger Haltung neben den Fremden.
    Dann bleibe ich auch hier!
    Amer sah sie unglücklich an und wandte sich wieder dem Fremden zu. Er leuchtete ihm durch die Helmscheibe ins Gesicht. In diesem Moment öffnete er die Augen und blinzelte geblendet.
    Amer wich unwillkürlich zurück. Der silberhaarige Mann wirkte nicht sonderlich erschrocken. Seine rötlich schimmernden Augen blickten wach.
    Amer erhob sich und trat einen Schritt zurück. Seine Hände formten das Friedenszeichen. Im gleichen Augenblick begriff er, wie lächerlich das war. Wie konnte er nur glauben, dass dieser Mann ihn verstand?
    Der geheimnisvolle Fremde richtete sich langsam auf. Er schien keine Waffen zu besitzen, und

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