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Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Titel: Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz & Peter Griese
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alle nur Hoppy genannt.
    Hoppy sah verändert aus. Sein Gesicht war eingefallen, und seine Augen wiesen dunkle Ränder auf. Von der ehemaligen Figur eines Sportlers war nicht mehr viel übrig geblieben. Hoppy wirkte aufgeschwemmt. Sein Oberkörper neigte sich leicht nach vorn, als er auf Ludewigh Loorn zukam.
    »Hallo, Lude.« Sein Grinsen war eher eine Grimasse. »Ich freue mich, dich zu sehen.«
    Loorn antwortete zunächst nicht. Die Symptome Hoppys hatte er schon bei anderen Solanern gesehen. Auch Hadar Calliman sah manchmal nicht anders aus.
    »Wie lange nimmst du das Zeug schon?«, fragte er schließlich.
    »Eeh, Junge.« Hoppy kratzte sich immer wieder die Handrücken. Die Haut dort war rötlich verfärbt. »Was für ein Zeug? Hast du vergessen, dass wir einmal die besten Sportskameraden in unserer Mannschaft waren?«
    »Mystos.« Das Wort stand wie ein Blitz im Raum.
    »Ach, jetzt verstehe ich dich.« Hoppy lachte meckernd. »Du meinst das Kraut des Großen Glücks.« Seine Augen bekamen einen gierigen Blick. »Weißt du, alter Freund. Es hat mich zu einem ganz neuen Menschen gemacht. Ich weiß jetzt, wo meine Ziele liegen, wohin mein Weg führt. Das Schicksal hat sich mir offenbart. Ich werde alles erreichen und erleben, was ich mir jemals erträumt habe.«
    Er machte eine kleine Pause, in der er noch einen Schritt näher an Ludewigh heranrückte. Seine Stimme wurde ganz leise.
    »Du kannst mir doch sicher etwas davon besorgen? Du sitzt doch an der Quelle, oder? Ich will den Stoff natürlich nicht umsonst.«
    Loorn wich zur Seite, als Hoppy seine Hand nach ihm ausstreckte. »Du bist an der falschen Adresse. Und auf dem falschen Weg. Wenn du deinen Körper weiter mit Gift vollpumpst, wirst du in ein paar Monaten tot sein.«
    »In Ordnung, in Ordnung.« Hoppys Arme wischten fahrig durch die Luft. Sein Blick richtete sich für einen Moment an die Decke. »Du brauchst mir nichts vorzumachen. Jeder von uns weiß, dass auf dieser Farm Mystos angebaut wird. Der alte Calliman ist nicht umsonst stinkreich geworden. Er kann sich so viel von dem Stoff leisten, wie er will. Du arbeitest hier, also kommst du auch an den Stoff ran.« Er senkte seine Stimme und zeigte mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf Loorn. »Du kennst doch meine jüngere Schwester Ditta. Ein hübsches Mädchen. Du kannst sie haben. Einmal, zweimal; sooft du willst. Ganz nach Belieben. Als Gegenleistung bekomme ich Mystos für mindestens einen Monat. Ist das nichts?«
    Ludewigh blickte Hoppy voller Abscheu an. Wie tief konnte ein Mensch sinken? Selbst für die Verhältnisse, die an Bord der SOL herrschten, war Hoppys Angebot abstoßend – und unglaublich erbärmlich zugleich.
    »Ich helfe dir, falls du beschließen solltest, mit dem Zeug aufzuhören. Das ist alles, was ich dir anbieten kann, aber glaube mir: Es ist mehr, als du verdienst.«
    Zufällig fiel sein Blick auf die nicht ganz geschlossene Tür seines Wandspinds, in dem er seine Bekleidung aufbewahrte. Das Innere war durcheinander und zerwühlt. Also hatte Hoppy während seiner Abwesenheit bereits versucht, sich selbst zu bedienen. Dass er nichts gefunden hatte, lag auf der Hand. Ludewigh Loorn lehnte jede Form des Rauschgifthandels strikt ab.
    »Nun komm schon, altes Haus.« Hoppy schien ihm gar nicht richtig zugehört zu haben. »Ich sehe, du bist ein harter Brocken. Was hältst du von einem echten Stück Rindfleisch aus den Tiefkühlbeständen, eeh?«
    Loorn drehte sich um und öffnete die Tür seiner Wohnkabine.
    »Raus!«
    Hoppy starrte ihn ungläubig an. »Das soll wohl ein Scherz sein. Ich kann auch anders. Wenn du das Zeug nicht herausrückst, gebe ich den Ferraten einen Tipp. Die werden sich sicher dafür interessieren, wer hier den großen Händler mimt.«
    »Raus!«, wiederholte Loorn mühsam beherrscht. Als Hoppy keine Anstalten machte, seiner Aufforderung zu folgen, packte er ihn am Kragen und zerrte ihn zur Tür. Der Süchtige war nicht in der Lage, Widerstand zu leisten, denn sein Körper litt nicht nur unter dem Rauschgift, sondern im Augenblick auch unter den Entzugserscheinungen.
    Als er endlich allein war, sank Ludewigh auf einen Stuhl. Er machte sich Vorwürfe, weil er Hoppy nicht hatte helfen können. Im Grunde hatte er Mitleid mit dem ehemaligen Freund, aber was hätte er tun sollen?
    Die Sucht griff immer mehr um sich. Im letzten Monat waren zwei SOL-Farmer gestorben, die Loorn schon längere Zeit im Verdacht gehabt hatte, mystossüchtig zu sein. Calliman hatte ihren

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