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Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Titel: Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz & Peter Griese
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Tod als Unfall dargestellt. Der Chef der SOL-Farm tat alles, damit niemand Verdacht schöpfte. Und nun hatte es auch seine Tochter Elea erwischt.
    Alles, was Loorn bislang versucht hatte, war schiefgegangen. Seine Suche nach dem Tank, in dem das Teufelszeug gezüchtet wurde, war so erfolglos gewesen wie die nach der Verarbeitungsanlage. Im Frühstadium war die Mystossucht kaum erkennbar. Jedenfalls für einen Laien wie Loorn nicht. Wenn er mit Solanern gesprochen hatte, die er verdächtigte, war er entweder ausgelacht, beschimpft oder bedroht worden. Zweimal hatte er Prügel bezogen. Erreicht hatte er nichts.
    Der junge Farmarbeiter sagte sich, dass es an der Ziellosigkeit der Solaner liegen musste, dass sie sich in dieses Unglück stürzten. Die Droge spiegelte ihnen eine heile Welt mit gesunden Lebenszielen und sinnvollen Aufgaben vor. Wer einmal an der Droge hing, kam nur durch fremde Hilfe wieder davon los.
    Über eine Stunde saß er einfach nur da und hing seinen düsteren Gedanken nach, als es an seine Tür klopfte. Es war Hoppy. Triumphierend hielt er einen kleinen Beutel in die Höhe.
    »Da siehst du es, du Narr. Wir haben immer Erfolg.« Gierig zog er an einer kleinen Tonpfeife. Dann schlug er die Tür zu. Loorn hörte noch sein Gelächter.
    Am nächsten Morgen fand der SOL-Farmer Hoppy unweit seiner Unterkunft. Er lag verkrümmt in einem Salatbeet. Seine rechte Hand umklammerte die kleine Tonpfeife, die linke einen halb geöffneten Beutel, in dem eine graue, blättrige Substanz zu sehen war.
    Hoppy war tot.
     
    Hadar Calliman war vor Wut krebsrot im Gesicht. Soeben hatte ihn der junge Loorn aus dem Bett geholt und ihm erklärt, einen toten Rauschgiftsüchtigen in den Plantagen gefunden zu haben.
    »Ich komme in zwei Minuten!«, hatte er den Farmer angebrüllt. »Warte dort! Und dass mir keiner etwas davon erfährt!«
    Als Loorn verschwunden war, trank Calliman rasch einen Schluck Wasser. Danach holte er aus einem Versteck hinter einer losen Wandabdeckung eine seiner Tonpfeifen und stopfte sie mit einer Prise Mystos. Erst als er die ersten tiefen Züge tat, beruhigte er sich wieder.
    Der vierschrötige Chef der SOL-Farm war selbst von der Droge abhängig, die in einem streng geheim gehaltenen Tank seiner Pflanzungen angebaut wurde. Außer ihm wussten noch sieben seiner Mitarbeiter, wo dieser Tank stand. Vier weitere waren mit der Verteilung des fertig zubereiteten Mystos beauftragt. Von den insgesamt elf Helfern waren nur fünf selber Mystosraucher. Die hatte er ohnehin fest in der Hand.
    Aber auch die anderen brauchte er nicht zu fürchten. Nicht nur dass sie ohne Ausnahme habgierig waren und sich durch den verbotenen Handel bereicherten. Jeder von ihnen hatte auch etwas auf dem Kerbholz. Und das wusste der SOL-Farmer. Damit machte er sich seine Leute gefügig.
    Calliman war 44 Jahre alt. Er verschwieg dies aus gutem Grund, denn er sah doppelt so alt aus. Die Droge entzog ihm seine Lebenskraft. Aus dem ehemals zwei Meter großen Mann war im Lauf der letzten Jahre ein menschliches Wrack geworden. Man sah ihm das auf den ersten Blick nicht an, denn Calliman nahm wohlweislich immer nur geringe Mengen des Mystos zu sich. Er bildete sich ein, dadurch die Nebenwirkungen der Droge zu mildern. Den schleichenden Verfall hatte er lange Zeit gar nicht bemerkt.
    Er streifte sich seine Arbeiterkombi über und eilte nach draußen. Bis zu der Stelle, die Loorn ihm genannt hatte, war es nicht weit. Schon beim Näherkommen sah Calliman, dass sich um Loorn und den Toten vier weitere Personen geschart hatten. Eine Frau und ein Mann, die darunter waren, gehörten zu seinen Vertrauensleuten. Der Mann war ebenfalls süchtig, allerdings erst seit kurzer Zeit. Äußerlich sah man ihm noch nichts an.
    »Wer ist der Tote?«, rief Calliman im Näherkommen. Die Herumstehenden schwiegen. Ludewigh Loorn zog es vor, nichts über Hoppy zu sagen. Es hätte keinen Sinn gehabt.
    Der SOL-Farmer drängte sich durch die Leute. Als er den verzerrten Gesichtsausdruck des Toten, die Tonpfeife und den Beutel sah, beugte er sich über ihn. Kommentarlos nahm er die Pfeife an sich. Auch den Beutel steckte er ein.
    »Lon, Verda«, sagte er zu seinen beiden Eingeweihten. »Schafft ihn zur Sammelstelle für Verunglückte. Ihr anderen geht gefälligst an eure Arbeit. Ich bezahle euch nicht fürs Glotzen.«
    »Müssten wir nicht die Ferraten informieren?«, fragte ein älterer Mann.
    »Unsinn!«, fuhr Calliman den Alten heftig an. »Für solche Bagatellen

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