Atlan TH 0005 - Welt der Roboter
ist es auf jeden Fall zu spät. Ich werde Yackarat nicht mehr wiedersehen, denn meine Tage sind gezählt.«
Möglicherweise war Guschuz ein Genie, dachte Breiskoll. Es mochte sein, dass er viele Probleme an Bord gelöst hatte, obwohl er ein Gefangener war. Mit Hygiene schien er sich dabei allerdings nicht befasst zu haben.
»Wo ist Atlan?«, fragte Gavro Yaal. »Wo sind unsere Freunde? Leben sie noch?«
Guschuz schleppte sich keuchend und ächzend zu einem Schaltpult, das über und über mit Schmutz bedeckt war. Insekten krochen darauf herum. Er wischte sie achtlos zur Seite und drückte einige Tasten. Ein Bildschirm erhellte sich. Darauf zeichneten sich die Gestalten der Männer und Frauen der anderen Einsatzgruppe ab.
Atlan, Joscan Hellmut, die Ferraten und die Buhrlos rannten an mehreren Beibooten vorbei auf ein Ziel zu, das nicht zu erkennen war. Guschuz lachte abermals.
»Sie haben Angst, dass die Schiffspositronik mit den Beibootkanonen auf sie schießt«, erläuterte er. »Das würde sie sicherlich auch gerne tun, aber ich habe es ihr unmöglich gemacht. Ich habe die Verbindung zwischen der Positronik und den Beibooten unterbrochen.«
Er seufzte und ließ sich auf den Boden sinken.
»Sie wären sonst längst tot«, fügte er hinzu.
»Ich muss mit ihnen reden«, sagte Breiskoll erregt.
Guschuz erhob sich wieder und drückte eine Taste auf dem Computerterminal.
»Sprich!«, forderte er den Katzer auf. »Sie können dich jetzt hören.«
»Danke!«
Der Katzer beugte sich voller Widerwillen über das Mikrofon, das vor Schmutz starrte. Daneben lagen verschimmelte Reste von Nahrungsmitteln.
»Atlan? Hier spricht Bjo«, rief er. »Verstehst du mich?«
Er blickte auf den Bildschirm und bemerkte, dass der Arkonide den Kopf hob.
»Ich spreche aus einem sicheren Raum«, fuhr er danach fort. »Habt keine Angst. Die Beiboote werden nicht auf euch schießen. Sie sind von der Hauptpositronik abgekoppelt.«
Atlan blieb stehen. Er hob die Arme und zeigte den anderen an, dass ihre Flucht vorläufig zu Ende war.
»Wo bist du?«, hallte seine Stimme aus den Lautsprechern vor Bjo.
»Wo sind wir?«, fragte der Katzer ihren Gastgeber.
»Weit entfernt. Wenn sie den Hangar jedoch durch das rote Schott verlassen, werden sie zu einem Antigravschacht kommen, der direkt hierher führt. Sie können sich ihm ruhig anvertrauen. Die Positronik kann auch dort nichts gegen sie ausrichten.«
»Du scheinst ein mächtiger Mann zu sein«, bemerkte Gavro Yaal anerkennend.
Guschuz fuhr sich mit den Händen durch das Haar.
»Erstens bin ich kein Mann, und zweitens bin ich nicht mächtig«, widersprach er. »Ich habe einen winzigen Teil des Schiffes unter meine Kontrolle gebracht, weil ich gehofft habe, irgendwann fliehen zu können. Doch die Zeit hat mich eingeholt. Es ist zu spät.«
Der Katzer gab die Anweisung an Atlan weiter und beobachtete dann auf dem Bildschirm, wie der Arkonide seine Gruppe durch ein rotes Schott aus dem Hangar führte.
Mehrere Stunden harrte das Einsatzkommando in der Sicherheitszelle des Eremiten aus. Mithilfe der Anlagen, die Guschuz im Lauf der Jahre errichtet hatte, konnte man sich darüber informieren, wie weit der Quader noch von der SOL entfernt war. Nur noch etwa hundertfünfzig Meter trennten die beiden Schiffe voneinander, und sie kamen sich weiterhin näher.
Zusammen mit dem Einsiedler bereiteten Atlan, Breiskoll, Hellmut und Gavro Yaal ihren Vorstoß in die Zentrale vor, bis zu der sie nur noch etwa zweihundert Meter zurückzulegen hatten. Der Weg zum Ziel führte über einen Gang, der bis an die kugelförmige Sicherheitszelle reichte, in der die Zentrale lag. Roboter der verschiedensten Art riegelten diese ab, sodass nur ein gewaltsamer Durchbruch möglich zu sein schien.
Einige Male versuchte Atlan, Funkverbindung mit der SOL aufzunehmen, doch der Quader hatte Störfelder errichtet, die eine Kommunikation mit dem Raumschiff unmöglich machten.
Mittlerweile hatten die Buhrlos und die Ferraten aufgeräumt und den Schmutz, der sich im Lauf der Jahre angesammelt hatte, in eine Ecke gekehrt.
»Ich weiß immer noch nicht, wie wir an den Robotern vorbeikommen sollen«, sagte Gavro Yaal, nachdem er die vorbereitenden Arbeiten von Atlan und Joscan Hellmut eine Zeit lang schweigend verfolgt hatte.
»Ich sehe nur einen Weg«, erwiderte der Kybernetiker. »Wir müssen eine Bedrohung für den Quader schaffen, durch die er sich noch stärker gefährdet sieht als durch uns.«
»Wie willst du
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