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Atlan TH 0005 - Welt der Roboter

Atlan TH 0005 - Welt der Roboter

Titel: Atlan TH 0005 - Welt der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Autorenteam
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ein mit borstiger Rinde besetzter Baumstamm.
    Unter dem weißen Haar blickten tiefrote Augen hervor. Zwei dünne Ärmchen reichten von den Seiten bis knapp zu den angewinkelten Knien hinab.
    Das Wesen schien sich kaum noch auf den Beinen halten zu können. Aus den Augen sprach eine große Müdigkeit. Die Solaner, die es auf sich zukommen sahen, wären nicht überrascht gewesen, wenn es vor ihnen zusammengebrochen wäre.
    Doch das seltsame Geschöpf hob seine beiden Ärmchen und begann zu sprechen.
    »Wer seid ihr?«, fragte es mit schriller Stimme.
    Verwundert musterte Bjo Breiskoll den Fremden, der Interkosmo gesprochen hatte. Dann aber entdeckte er, dass unter dem schütteren weißen Haar ein kleines Kästchen versteckt war. Er vermutete, dass es sich dabei um einen Translator handelte.
    »Solaner«, antwortete er.
    »Das Schiff kämpft gegen euch«, stellte das weißhaarige Geschöpf fest. »So, wie es auch gegen mich kämpft. Ich bin Guschuz.«
    »Das Schiff wehrt sich gegen uns. Das ist richtig«, bestätigte der Katzer. »Wir müssen zur Zentrale. Weißt du, wo sie ist?«
    »Natürlich weiß ich das«, erwiderte Guschuz. »Was wollt ihr denn dort?«
    Breiskoll beschrieb die Situation, in der sich die SOL und der Quader befanden.
    »Wir müssen verhindern, dass die beiden Raumer zusammenstoßen«, schloss er. »Das können wir nur von der Hauptleitzentrale aus erreichen, und das auch nur, wenn wir rechtzeitig dorthin gelangen.«
    Guschuz lachte schrill, als habe Breiskoll einen Witz gemacht. Die Spitzen seiner winzigen Finger trommelten gegen seine Knie.
    »Was ist aus der Besatzung des Schiffes geworden?«, wollte er dann wissen.
    »Sie hat uns angegriffen und dabei den Tod gefunden«, antwortete Breiskoll wahrheitsgemäß. Er blickte zu der Stelle hinüber, an der ein Roboter versuchte, mithilfe eines Energiestrahlers zu ihnen durchzubrechen. Die Maschine feuerte immer wieder, obwohl sie nicht den geringsten Erfolg erzielte.
    »Ich habe euch beobachtet«, eröffnete Guschuz den Solanern überraschend. »Euch und die andere Gruppe. Auch sie hat sich tapfer geschlagen. Jetzt aber ist es Zeit einzugreifen.«
    Er gestikulierte mit den dünnen Ärmchen, und plötzlich verschwand das Energiefeld, das ihn von den Solanern trennte.
    »Folgt mir. Ihr seid meine Gäste.«
    Erleichtert und erfreut hatte der Katzer verfolgt, wie das Energiefeld in sich zusammensank. Nun aber schlug ihm ein stechender, äußerst unangenehmer Geruch entgegen, sodass er sich am liebsten die Nase zugehalten hätte.
    Den anderen erging es ähnlich. Einige husteten und wandten sich ab. Guschuz schien nicht zu bemerken, dass der von ihm ausgehende Geruch den Solanern förmlich den Atem raubte.
    »Kommt, kommt, kommt!«, rief er. »Hier seid ihr in Sicherheit.«
    Bjo Breiskoll und die anderen folgten ihm, als er sich durch den Gang zu der Tür zurückschleppte, durch die er gekommen war, und einen großen Raum betrat, der neben einigen Möbeln allerlei Gerümpel, Maschinen, Werkzeuge, Vasen, Skulpturen, Bücher, Uhren und Bildkassetten enthielt. Hier herrschte ein geradezu unerträglicher Gestank. Ungeziefer krabbelte über den Boden und steigerte das Unbehagen der Solaner noch.
    Er muss schon viele Jahre hier leben, dachte der Katzer. Wahrscheinlich hat er diesen Raum und einige angrenzende Kammern so gut wie nie verlassen.
    »Wer bist du?«, fragte Gavro Yaal. Er rieb sich die Kehle. »Wie kommst du hierher?«
    »Ursprünglich haben mich die Leute vom Schiff ebenso entführt wie jene in der Urwaldhalle«, antwortete Guschuz bereitwillig. »Ich weiß nicht, zu welchem Zweck sie es getan haben. Jedenfalls gelang es ihnen nicht, mich so zu bändigen, wie sie es gerne gehabt hätten. Kaum war ich an Bord, als ich mich auch schon verdrückt und hier eingenistet habe. Ich konnte einige Maschinen an mich bringen und ein Energiefeld um mich herum errichten, das sie nicht durchdringen können. Seit Jahren versuchen sie es schon, aber es ist ihnen bis heute nicht geglückt. Von hier aus habe ich ihnen manchen Schlag versetzt – immer in der Hoffnung, dass sie mich eines Tages wieder dorthin bringen, woher ich gekommen bin. Nach Yackarat. Ich bin der Einzige, den sie bekämpfen mussten.«
    »Dann leben noch mehr Wesen an Bord, die gar nicht zur ursprünglichen Besatzung gehören?«, fragte Gavro Yaal weiter.
    Guschuz kicherte.
    »Das wirst du schon noch erleben«, sagte er und lachte erneut, als sei ihm etwas besonders Witziges eingefallen. »Für mich

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