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Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Titel: Atlan TH 0006 – Stadt der Freien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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schienen. Dennoch zeigten die Gebäude keine Anzeichen von Verfall oder Verwahrlosung. Wahrscheinlich aktivierten sie sich hin und wieder und brachten sich in Ordnung. Sie waren schließlich ausnahmslos Roboter.
    Als es Tag wurde, erreichte die Gruppe einen kleinen Platz mit einem Springbrunnen im Zentrum. Die Häuser ringsum sahen allerdings genauso verlassen aus wie alle anderen, die man bisher gesehen hatte.
    »Ich habe Verbindung zu einem aktiven Haus«, pfiff Kuno. »Es wäre bereit, uns aufzunehmen.«
    »Wollen wir nicht noch ein Stück weitergehen?«, meinte Gavro Yaal. »Wo niemand wohnt, werden wir auch nichts über die Herren der Roboter erfahren.«
    »Nein, ich denke, wir legen eine Ruhepause ein«, erwiderte Atlan. »Unsere Buhrlos brauchen ein paar Stunden Schlaf.«
    »Außerdem werden wir Kuno nicht so schnell von hier wegbekommen«, sagte Joscan Hellmut und deutete zum Brunnen.
    Der kleine Roboter führte eine Art Freudentanz um die Grasfläche auf, die sich um den Brunnen herum gebildet hatte. Dabei quietschte er verzückt. Aus einer Öffnung seines kastenförmigen Rumpfes hatte er etwas hervorgeholt, was einer Gartenschere glich. Nach einer Weile beendete er seinen Tanz und fing an, das Gras zu stutzen.
    Atlan lächelte. »Lassen wir ihm den Spaß. He, Kuno! Wo steht das aktivierte Haus?«
    »Es ist das hellblaue Gebäude mit dem Zahnportal«, pfiff Kuno, ohne seine Arbeit zu unterbrechen.
    Der Arkonide sah sich um und entdeckte schnell das Haus, das der Roboter meinte. Es war vierstöckig, hatte eine hellblau schimmernde Fassade und ein großes Tor, neben dem links und rechts zwei stählerne Köpfe aus der Wand ragten. Sie glichen den Schädeln terranischer Mammuts und besaßen riesige gebogene Stoßzähne.
    »Also, dann sehen wir uns den Laden mal von innen an«, rief der Unsterbliche und ging auf das Haus zu.
    Als er noch etwa fünf Meter vom Zahnportal entfernt war, ertönte ein Gongschlag – und die beiden Flügel des mit Gold eingelegten Tores öffneten sich.
    »Willkommen!«, erklang eine gut modulierte Roboterstimme. »Kun'Nrobda Null hat euch bereits angekündigt, und ich habe mich vorbereitet. Darf ich eure Namen erfahren, damit ich euch im Bedarfsfall individuell ansprechen kann?«
    »Selbstverständlich«, antwortete Atlan. Er stellte zuerst sich und danach seine Gefährten vor, während diese an ihm vorbei ins Haus gingen.
    Als er ihnen folgte, kam er in eine Vorhalle mit hohem, gewölbtem Dach. Die Wände bestanden aus hellblauem Metall, in das bunte Mosaike eingelassen waren, die fast ausnahmslos Szenen zeigten, in denen mammutähnliche Tiere dominierten. Ein Kronleuchter aus goldenen Nachbildungen von Stoßzähnen tauchte die Halle in helles Licht.
    »Es ist schön hier«, flüsterte Studia St. Felix beeindruckt.
    »Du wirst dich in den anderen Räumen noch wohler fühlen«, versprach das Haus. »Lasst mich euch zuerst den Speisesaal zeigen? Ich habe dort allerlei Köstlichkeiten nach den Daten bereitgestellt, die Kun'Nrobda Null mir über euren Metabolismus übermittelt hat. Darf ich euch bitten, meinem Ableger zu folgen?«
    Plötzlich stand ein zierlich wirkender kastenförmiger Roboter in der Vorhalle. Er besaß dünne Arme und Beine aus Metallplastik, vier leuchtende Augenzellen auf der Vorderseite, die um eine Gitteröffnung herum angeordnet waren, und an den Schmalseiten des Kastenrumpfes Ohren aus Antennendraht.
    »Zu Diensten«, sagte der Roboter mit einer hellen, knabenhaften Stimme. Die Maschine führte die Gruppe in einen lang gestreckten Saal, dessen Wände ähnliche Mosaike aufwiesen wie in der Vorhalle. Die Decke bestand aus einer goldgelb leuchtenden Platte. Ein circa fünfzehn Meter langer Tisch beherrschte den Raum. Er bestand offensichtlich aus robotischen Elementen, die sich beliebig verschieben und zusammenfügen ließen. Das traf auch auf die Stühle zu, die um den Tisch verteilt waren.
    »Nehmt bitte Platz!«, bat der Ableger.
    Kaum hatten sich der Unsterbliche und seine Begleiter gesetzt, öffnete sich eine Wand. Kleine Schwebeplattformen glitten in den Saal und luden Teller, Bestecke, Gläser sowie Platten und Schüsseln mit verschiedenen Speisen auf dem Tisch ab.
    »Vielen Dank«, sagte Atlan. »Das duftet wirklich ausgezeichnet.«
    Er nahm sich kleine Portionen von jeder Speise und kostete sie. Die Gefährten folgten seinem Beispiel. Sie aßen langsam, aber mit erkennbar gutem Appetit.
    Als das Mahl beendet war, lehnte Atlan sich zurück. »Jetzt fehlt nur

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