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Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Titel: Atlan TH 0006 – Stadt der Freien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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gebaut hat?«, warf Joscan Hellmut ein. »Ich meine, um Ureinwohner dieses Planeten?«
    Kelshur rülpste. »Es soll tatsächlich Ureinwohner geben. Ich habe davon gehört, dass welche auf Inseln leben und dass dort ein furchtbares Durcheinander herrscht. Aber ich weiß nicht, ob das die Altwesen sind.«
    »Wo finden wir diesen Y'Man?«, fragte Gavro Yaal scharf.
    Wieder kicherte der Alte. »Ihr wollt ihn finden, wie? Ich glaube nicht, dass euch das gelingt. Y'Man lässt sich nicht finden; er findet diejenigen, die er braucht, und holt sie in sein Versteck.«
    »In sein Versteck, das sich im Bezirk der Geister befindet?«, stieß Gavro Yaal nach.
    »So sagt man«, gab Kelshur zurück. »Aber der Bezirk der Geister ist riesig.«
    »Wie kommt der Bezirk zu seinem Namen?«, übernahm nun wieder Atlan das Gespräch.
    »Das werdet ihr schon noch merken«, meinte der Alte nur und kicherte abermals. »Hast du noch ein paar Konzentrate, Atlan?«
    Der Arkonide gab ihm drei weitere Konzentratriegel. »Wir gehen jetzt zu unserem Quartier zurück, Kelshur«, sagte er dann. »Falls dir noch etwas Wichtiges einfällt, wir wohnen ganz in der Nähe, in dem hellblauen Haus mit dem Zahnportal.«
    In die Augen Kelshurs trat ein Glitzern. »Vielleicht besuche ich euch, aber vielleicht wird es dann zu spät für euch sein. Hinter dem Zahnportal haust ein Ungeheuer, habe ich gehört. Es fängt seine Opfer mit raffinierten Tricks ein.«
    Atlan wurde es abwechselnd heiß und kalt, als er an die Buhrlos dachte, die sie in dem Haus zurückgelassen hatten.
    »Kommt«, sagte er hastig zu seinen Gefährten. »Beeilen wir uns, damit den Gläsernen nichts zustößt! Und danach suchen wir diesen Y'Man. Er sollte eigentlich wissen, wo sein größter Gegner zu finden ist.«

13.
    Als Atlan und seine drei Gefährten auf den Platz mit dem Springbrunnen stürmten, bemerkten sie zunächst keine Veränderung. Das hellblaue Haus mit dem Zahnportal wirkte so friedlich und einladend wie zuvor.
    »Vielleicht hat der Alte uns nur ein paar Märchen erzählt«, überlegte Joscan Hellmut, nachdem sie alle in normales Schritttempo zurückgefallen waren.
    »Warum sollte er das tun?«, fragte Bjo Breiskoll.
    »Keine Ahnung.« Der Kybernetiker zuckte die Schultern. »Ich meine nur, dass wir nicht alles glauben sollten, was Kelshur von sich gegeben hat.«
    »Vor allem dürfen wir dem Haus gegenüber kein Misstrauen zeigen«, erklärte Atlan. »Kelshur mag gesponnen haben, aber mir kam die Bemutterung durch das Haus gleich seltsam vor. Vielleicht will es uns dabehalten, weil wir seiner Existenz einen Sinn geben.«
    Inzwischen hatten sie sich dem Haus mit dem Zahnportal bis auf circa zehn Meter genähert. Das Gespräch zwischen ihnen verstummte.
    Wie beim ersten Mal war der Arkonide auch diesmal fasziniert vom Anblick der beiden gewaltigen Mammutschädel aus Stahl, die links und rechts des Portals aus der Hauswand ragten. Als die Raumfahrer bis auf fünf Meter an das Tor herangekommen waren, ertönte der bekannte Gongschlag, und wie beim ersten Mal öffneten sich die beiden Flügel des mit Gold unterlegten Durchgangs.
    »Willkommen«, sagte eine gut modulierte Roboterstimme. »Eure Freunde schlafen bereits tief und fest. Benötigt ihr ebenfalls ein paar Stunden Ruhe? Oder darf ich euch mit weiteren Speisen und Getränken zu Diensten sein?«
    »Wir suchen nur ein wenig Erholung«, antwortete Atlan. »Später werden wir mit unseren Freunden die Umgebung etwas genauer erkunden. Es geht ihnen doch gut, oder?«
    »Aber natürlich«, sagte das Haus. »So wohlig weich, so warm und gut; es pulst die Kraft in ihrem Blut.«
    Atlan wusste nicht genau, warum, aber als er diese Worte hörte, lief ihm ein eisiger Schauer über den Rücken. Zwar waren die holprigen Reimversuche des Robothauses an sich noch nichts, über das man sich Sorgen machen musste, doch allein die Tatsache, dass eine Maschine sich bemüßigt fühlte, in Versen zu sprechen, führte zu dem Verdacht, dass sie auch sonst nicht so einwandfrei funktionierte, wie man es normalerweise erwarten durfte.
    In der Vorhalle wirkte alles wie immer. Der robotische Ableger des Hauses wartete bereits.
    »Mein Adlatus wird euch zu euren Zimmern führen«, erklärte das Haus.
    Der Arkonide sah sich nach seinen Gefährten um. Sie waren ihm gefolgt, aber ihre Gesichter verrieten ihm, dass auch sie unsicher waren und nicht wussten, wie sie sich weiterhin verhalten sollten.
    »Wir nehmen das Angebot gerne an«, sagte Atlan

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