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Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer

Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer

Titel: Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel & Detlev G. Winter
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ihre organischen Freunde waren durchaus imstande, dem einsamen Roboter einen neuen Daseinszweck zu geben oder gar für die Verwirklichung der alten Pläne zu sorgen, wie immer diese auch aussehen mochten. Sie brauchten nur eine Chance, endlich an den Herrn in den Kuppeln heranzukommen.
    »Was Atlan sagt, ist nicht so einfach von der Hand zu weisen«, meldete sich Ursula Grown. »Ich denke, die Lage an Bord könnte endlich stabilisiert werden, wenn wir der SOL eine Aufgabe stellen.«
    »Großartige Aussichten.« Curie van Herling blickte aus zusammengekniffenen Augen in die Runde. »Wir richten einen Shuttledienst ein und schippern von Planet zu Planet.«
    »Besser das, als das Schiff zu verlieren«, murmelte Nurmer.
    »Entscheiden kann das nur der High Sideryt«, sagte Arjana Joester.
    »Dann sollten wir ihn endlich hinzuziehen!« Atlan machte einen Schritt in die Zentrale hinein. »Findet ihr es nicht auch seltsam, dass er sich noch nicht selbst gemeldet hat?« Der Arkonide hob den Kopf und sprach laut in den Raum hinein: »Falls du befürchtest, dass ich mich für die Abschiedsgeschenke erkenntlich zeigen will, die du mir und meinen Freunden in den Quader hast schicken lassen, kann ich dich beruhigen. Die SOL und ihre Bewohner sind mir weit wichtiger, als du es jemals sein könntest.«
    »Atlan hat recht«, stimmte Wajsto Kolsch zu. »Warum schweigt der High Sideryt so lange?«
    »Gibt es eine Möglichkeit, den Zugang zur Klause gegen Chart Deccons Willen zu öffnen?«
    »Nicht, wenn er die Überrangschaltung aktiviert hat«, gab Lyta Kunduran Antwort.
    »Und falls nicht?«
    »Dann könnte ich möglicherweise ...«
    »Tu es«, unterbrach sie Atlan. »Du kannst ihm meinetwegen erzählen, dass ich dich mit einem Strahler an deinem Kopf dazu gezwungen habe.«
    Lyta Kunduran brauchte beinahe fünf Minuten. Dann schob sich das breite Schott im Hintergrund der Zentrale auseinander.
    »Ihr bleibt draußen«, sagte Atlan. »Ich gehe allein.«
    Der Arkonide betrat die Privaträume des High Sideryt – und erstarrte ...
    Irgendwann kam er wieder zu sich. Das Erwachen war von heftigen Schmerzen begleitet. Noch begriff er nicht, was geschehen war. Nur ein Gedanke hämmerte in seinem Kopf: E-kick!
    Erst allmählich kehrte die Erinnerung an das Vorgefallene zurück. Chart Deccon wollte sich erheben – es gelang ihm nicht.
    Alles um ihn her war in rasender Bewegung begriffen. Eine schreckliche Übelkeit wühlte in seinen Eingeweiden. Jäh krümmte er sich zusammen und übergab sich. Danach fühlte er sich etwas besser.
    Immerhin lebte er noch!
    »Ja«, keuchte der High Sideryt, »ich lebe ...« Der Klang seiner eigenen Stimme erschreckte ihn. Sie war rau und krächzend.
    Chart Deccon wälzte sich herum. Für eine Weile blieb er auf dem Rücken liegen und starrte zur Decke empor. Noch immer wirbelten bunte Kreise vor seinen Augen.
    Man hatte ihn überfallen, hier ... in seiner Klause, in der er sich unangreifbar gewähnt hatte.
    Er lachte, hustete, versuchte, den Kopf zu heben. Es fiel ihm schwer, aber schließlich schaffte er es. Zitternd sah er sich um.
    Wer hatte ihn angegriffen? Wo war der Unbekannte jetzt? Versteckte er sich irgendwo?
    »Komm raus, wenn du dich traust«, lallte Deccon. »Ein ... ein zweites Mal wirst du mich nicht überraschen. Meine Roboter ... werden dich ...«
    Er hielt inne, rang nach Atem. Mühsam versuchte er, sich auf den Unterarmen hochzustemmen. Es gelang ihm nicht, und er schlug schwer auf den Boden.
    »Du entkommst mir nicht«, keuchte Deccon. »Ich werde dich ...«

5.
     
    »Helft mir!« Flehend streckte Weicos den Gläsernen seine verkrümmten Arme entgegen. Er war am Ende seiner Kräfte angelangt.
    Seit Stunden irrte er nun schon durch den Mittelteil der SOL, ohne zu wissen, wohin er sich wenden musste. Die Umgebung war ihm fremd. Haematen hatten ihn aufgespürt und gejagt, und es war wohl nur eine glückliche Fügung des Schicksals gewesen, dass er ihnen entkommen konnte.
    Die Buhrlos, die jetzt vor ihm standen, zeigten keine erkennbare Gemütsregung.
    »Ich habe dich hier noch nie gesehen«, sagte einer von ihnen. »Woher kommst du?«
    Weicos versuchte, es ihnen mit wenigen Worten zu erklären. Die Skepsis, die ihm entgegenschlug, war deutlich zu spüren.
    »Eine phantastische Geschichte. Du glaubst, dass wir dir das abnehmen?«
    Das Robbenwesen nickte tapfer. Mit einigen Gläsernen verband ihn sogar eine enge Freundschaft. Doch das war an Bord der SZ-2 gewesen. Er konnte nicht erwarten,

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