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Atlantis

Titel: Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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verschnörkelten Versalien: WIE STEHT’S MIT DEM BAYOU?
    Wo zum Teufel kommt das denn her?, dachte Sully, und dann schrie die Frau auf, die wie eine erwachsene Ausgabe von Carol Gerber aussah. Ihre Hände kamen hoch, als wollte sie die Sonnenbrille richtig aufsetzen, die sie sich in die Haare geschoben hatte, blieben dann direkt neben ihren
Schultern in der Luft hängen und schüttelten sich wie die Hände des verzweifelten Dirigenten eines Symphonieorchesters. So hatte die alte mamasan ausgesehen, als sie aus ihrer schäbigen, elenden Hütte auf die schäbige, elende Straße dieses schäbigen, elenden kleinen Dorfes in der Provinz Dong Ha gelaufen kam. Blut lief über die Schultern des weißen Kleides der Tennisfrau herab, zuerst nur ein paar Tropfen, dann eine wahre Flut. Es lief über ihre gebräunten Oberarme und tropfte von ihren Ellbogen.
    »Carol?«, fragte Sully blöde. Er stand in dem dunkelblauen Anzug, den er zu Beerdigungen trug, zwischen einem Dodge-Ram-Pick-up und einem Mack-Sattelschlepper, hielt einen Lampenschirm in der Hand, ein Souvenir vom Mississippi (Wie steht’s mit dem Bayou?), und sah eine Frau an, der jetzt etwas aus dem Kopf ragte. Als sie einen Schritt nach vorn taumelte, die blauen Augen immer noch weit aufgerissen, die zitternden Hände immer noch erhoben, erkannte Sully, dass es ein schnurloses Telefon war. Er konnte es an der Stummelantenne erkennen, die bei jedem Schritt, den sie tat, wackelte. Ein schnurloses Telefon war vom Himmel gefallen, war Gott weiß wie viele Tausend Meter gefallen und steckte jetzt in ihrem Kopf.
    Sie machte noch einen Schritt, stieß gegen die Kühlerhaube eines dunkelgrünen Buick und sank, während ihre Knie nachgaben, langsam dahinter zu Boden. Es war, als sähe man ein U-Boot abtauchen, dachte Sully, nur dass kein Periskop mehr hochragen würde, wenn sie außer Sicht war, sondern die Stummelantenne eines schnurlosen Telefons.
    »Carol?«, flüsterte er, aber sie war es nicht, ausgeschlossen; niemandem, den er als Kind gekannt hatte, niemandem, mit dem er einmal geschlafen hatte, war es doch wohl
vom Schicksal bestimmt, an Verletzungen zu sterben, die von einem heruntergefallenen Telefon herrührten.
    Die Leute begannen zu schreien, zu brüllen und zu rufen. Die Rufe schienen meistens Fragen zu sein. Hupen ertönten. Motoren wurden auf Touren gebracht, als könnte irgendjemand irgendwohin fahren. Der Fahrer des Mack-Sattelschleppers neben Sully ließ den Motor seines Trucks in großen, rhythmischen Schnarchlauten aufheulen. Ein Autoalarm begann zu jaulen. Jemand schrie entweder vor Schmerz oder vor Überraschung auf.
    Eine einzelne, zitternde weiße Hand krallte sich in die Kühlerhaube des dunkelgrünen Buick. Am Handgelenk war ein Schweißband. Langsam glitten die Hand und das Schweißband weg von Sully. Die Finger der Frau, die wie Carol ausgesehen hatte, klammerten sich noch einen Moment am Rand der Kühlerhaube fest, dann verschwanden sie. Etwas anders fiel pfeifend vom Himmel.
    »Runter!«, schrie Sully. »O Scheiße, alles runter!«
    Das Pfeifen steigerte sich bis auf eine schrille, ohrenbetäubende Höhe, dann hörte es auf, als der herunterfallende Gegenstand die Kühlerhaube des Buick traf, sie wie eine Faust nach unten drückte und an der Windschutzscheibe hochspringen ließ. Das Ding, das aus dem Motorraum des Buick ragte, schien ein Mikrowellengerät zu sein.
    Überall um sich herum hörte er nun Gegenstände herabstürzen. Es war, als befände man sich mitten in einem Erdbeben, das irgendwie über statt unter dem Erdboden stattfand. Ein harmloser Schauer von Zeitschriften fiel an ihm vorbei - Seventeen , GQ , Rolling Stone und Stereo Review . Mit ihren aufgeschlagenen, flatternden Seiten sahen sie wie abgeschossene Vögel aus. Rechts von ihm fiel ein Bürostuhl
aus dem Blau und drehte sich dabei auf seinem Untergestell. Er krachte auf das Dach eines Ford-Kombis. Die Windschutzscheibe des Kombis flog in milchigen Brocken heraus. Der Stuhl prallte ab, kippte und blieb auf der Kühlerhaube des Kombis liegen. Dahinter fielen ein tragbarer Fernseher, ein Wäschekorb aus Plastik, ein Haufen Fotoapparate mit ineinander verhedderten Trageriemen und eine Home Plate aus Gummi auf die rechte Spur und die Standspur. Der Home Plate folgte etwas, was wie ein Louisville-Slugger-Baseballschläger aussah. Ein Popcorn-Automat im Kinoformat zersplitterte in glitzernde Scherben, als er auf die Straße knallte.
    Der Bursche mit dem Knicks-Shirt, der den

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