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Atlantis

Titel: Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Gabe’s hatten noch eine Weile draußen herumgelungert, dann waren sie mit dem Versprechen abgezogen, sie würden sich schon noch »wiedersehen«.
    »Die sind nicht alle Rowdys, einige von ihnen sind ganz in Ordnung«, sagte Carol. Sie sah Sully-John an, der ihre Bücher trug, und verbarg ein Lächeln hinter einer Hand. Man konnte S-J zu allem Möglichen bewegen, wenn man nur schnell redete und selbstsicher wirkte. Es wäre netter gewesen, wenn Bobby ihr die Bücher getragen hätte, aber nur dann, wenn er sie darum gebeten hätte. Eines Tages würde er das vielleicht tun; sie war Optimistin. Einstweilen war es nett, hier im morgendlichen Sonnenschein zwischen ihnen zu gehen. Sie warf Bobby einen verstohlenen Blick zu; er betrachtete gerade ein Himmel-und-Hölle-Muster, das auf den Bürgersteig gemalt war. Er war so süß,
und er wusste es nicht mal. Irgendwie war das am allersüßesten.
     
    Die letzte Schulwoche verging wie immer mit unerträglicher, lähmender Langsamkeit. In diesen ersten Junitagen fand Bobby den Kleistergeruch in der Bücherei so stark, dass selbst die Maden dran ersticken mussten, und die Erdkundestunden schienen zehntausend Jahre zu dauern. Wen interessierte schon, wie viel Zinn es in Paraguay gab?
    In den Pausen sprach Carol darüber, dass sie im Juli für eine Woche zu ihrer Tante Cora und ihrem Onkel Ray auf die Farm in Pennsylvania fahren würde; S-J redete unaufhörlich über die Woche im Camp, die er gewonnen hatte, und dass er jeden Tag Kanu fahren und mit Pfeilen auf Zielscheiben schießen würde. Bobby wiederum erzählte ihnen vom großen Maury Wills, der möglicherweise einen Rekord im Base-Stealing aufstellen würde, den zu ihren Lebzeiten niemand mehr brechen würde.
    Seine Mutter war mit den Gedanken immer öfter woanders; wenn das Telefon klingelte, zuckte sie jedes Mal zusammen und lief dann hin, sie blieb bis nach den Spätnachrichten auf (und manchmal, argwöhnte Bobby, bis der Nachtfilm vorüber war) und stocherte nur in ihrem Essen herum. Manchmal führte sie lange, intensive Telefonate, wobei sie ihm den Rücken zukehrte und die Stimme senkte (als ob Bobby sie bei ihren Gesprächen belauschen wollte!). Manchmal ging sie zum Telefon, fing an zu wählen, legte den Hörer dann wieder auf und kam zum Sofa zurück.
    Einmal fragte Bobby sie daraufhin, ob sie vergessen habe, welche Nummer sie anrufen wollte. »Ich hab anscheinend
eine Menge Sachen vergessen«, murmelte sie, und dann: »Kümmere dich um deinen eigenen Krempel, Bobby-O.«
    Er hätte noch mehr Dinge registrieren und sich noch größere Sorgen machen können - sie magerte ab und hatte wieder angefangen zu rauchen, nachdem sie zwei Jahre lang fast damit aufgehört hatte -, wenn er nicht selbst mit allem Möglichen beschäftigt gewesen wäre. Das Beste war der Leserausweis für Erwachsene, der ihm jedes Mal, wenn er ihn benutzte, ein besseres, genialeres Geschenk zu sein schien. Bobby hatte den Eindruck, als gäbe es in der Erwachsenenabteilung allein schon eine Milliarde Science-Fiction-Romane, die er gern lesen würde. Die von Isaac Asimov zum Beispiel. Unter dem Namen Paul French schrieb Asimov Science-Fiction-Romane für Kinder, die von einem Raumpiloten namens Lucky Starr handelten, und die waren ziemlich gut. Unter seinem eigenen Namen hatte er andere Romane geschrieben, die sogar noch besser waren. Zumindest drei davon handelten von Robotern. Bobby liebte Roboter, Robby der Roboter in Alarm im Weltall war seiner Meinung nach eine der tollsten Filmfiguren aller Zeiten, supergalaktisch, und die von Asimov waren fast genauso gut. Bobby glaubte, dass er im bevorstehenden Sommer viel Zeit mit ihnen verbringen würde. (Sully nannte diesen großen Schriftsteller Isaac Arschimuff, aber Sully hatte natürlich auch keinen blassen Schimmer von Büchern.)
    Auf dem Weg zur Schule hielt er Ausschau nach den Männern mit den gelben Mänteln oder nach Anzeichen von ihnen; ebenso, wenn er von den Schule in die Bücherei ging. Da die Schule und die Bücherei in entgegengesetzter Richtung lagen, hatte Bobby den Eindruck, dass er einen ziemlich
großen Teil von Harwich abdeckte. Natürlich rechnete er nie damit, wirklich irgendwelche niederen Männer zu sehen. Nach dem Abendessen blieb es nun immer länger hell, und er las Ted entweder auf der Veranda oder in seiner Küche aus der Zeitung vor. Ted hatte Liz Garfields Rat befolgt und sich einen Ventilator besorgt, und Bobbys Mutter schien keinen Wert mehr darauf zu legen, dass Bobby

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