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Atlantis

Titel: Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Chromwelses aussah.
    Am Montag schaute er sich auf dem Hinweg zur Schule und auf dem Rückweg weiter nach niederen Männern um. Er konnte nichts entdecken … aber Carol Gerber, die mit ihm und S-J ging, merkte, dass er nach etwas Ausschau hielt. Seine Mutter hatte recht, Carol war wirklich auf Draht.
    »Sind die roten Agenten hinter den Plänen her?«, fragte sie.
    »Was?«
    »Du schaust ständig überallhin. Sogar nach hinten.«
    Bobby erwog einen Moment lang, ihnen zu erzählen, wofür Ted ihn engagiert hatte, kam dann jedoch zu dem Schluss,
dass das keine gute Idee wäre. Die Dinge hätten vielleicht anders gelegen, wenn er geglaubt hätte, dass es wirklich etwas gab, wonach er Ausschau halten musste - drei Paar Augen statt einem, Carols scharfe kleine Kieker eingeschlossen -, aber das glaubte er nicht. Carol und Sully-John wussten, dass er Ted jeden Tag aus der Zeitung vorlas und dafür Geld von ihm bekam, und das war auch in Ordnung. Das genügte. Wenn er ihnen von den niederen Männern erzählte, hätte er irgendwie das Gefühl, als würde er sich darüber lustig machen. Es wäre wie ein Verrat.
    »Rote Agenten?« Sully wirbelte herum. »Ja, ich seh sie, ich seh sie!« Er zog die Mundwinkel herunter und machte wieder äh-äh-äh (es war sein Lieblingsgeräusch). Dann taumelte er, ließ seine unsichtbare Maschinenpistole fallen und krallte die Hand in die Brust. »Sie haben mich erwischt! Ich bin schwer getroffen! Geht ohne mich weiter! Sagt Rose, dass ich sie liebe!«
    »Ich werd’s dem dicken Hintern meiner Tante sagen«, erwiderte Carol und stieß ihm den Ellbogen in die Rippen.
    »Ich schau mich nach Jungs von St. Gabe’s um, das ist alles«, sagte Bobby.
    Das war glaubwürdig; die Jungen von der Realschule und der höheren Schule St. Gabriel der Standhafte ärgerten die Kleineren von der Harwich Elementary immer, wenn diese zur Schule gingen - sie zischten mit ihren Fahrrädern dicht an ihnen vorbei, riefen, die Jungs seien Feiglinge und die Mädchen würden einen »ranlassen« … Bobby war sich ziemlich sicher, das sollte heißen, sie küssten mit der Zunge und ließen sich von den Jungs an die Titten fassen.
    »Nee, diese Knalltüten kommen erst später«, sagte Sully-John. »Momentan sind die noch zu Hause, legen ihre Kreuze
um und kämmen sich die Haare nach hinten wie Bobby Rydell.«
    »Du sollst nicht fluchen«, sagte Carol und knuffte ihn erneut.
    Sully-John schaute gekränkt drein. »Wer hat hier geflucht? Ich doch nicht.«
    »Doch, hast du.«
    »Hab ich nicht, Carol.«
    »Doch.«
    »Nein, Sir, hab ich nicht.«
    » Doch, Sir, hast du wohl. Du hast Knalltüten gesagt.«
    »Das ist doch kein Fluch! Knalltüten sind Tüten! « S-J sah Bobby hilfesuchend an, aber Bobby schaute zur Asher Avenue hinauf, wo gerade ein Cadillac vorbeirollte. Er war groß, und Bobby fand, dass er auch ein bisschen auffällig war, aber galt das nicht für jeden Cadillac? Der hier war in einem konservativen Hellbraun lackiert und kam ihm nicht nieder vor. Außerdem saß eine Frau hinter dem Lenkrad.
    »So? Zeig mir ein Bild von einer Knalltüte im Lexikon, dann glaub ich’s dir vielleicht.«
    »Ich sollte dich piksen«, sagte Sully liebenswürdig. »Sollte dir zeigen, wer hier der Boss ist. Ich Tarzan, du Jane.«
    »Ich Carol, du Pfeifenkopf. Hier.« Carol drückte S-J drei Bücher in die Hand - eine Rechenfibel, Abenteuer Rechtschreibung und Unsere kleine Farm. »Du trägst meine Bücher, weil du geflucht hast.«
    Sully-John schaute noch gekränkter drein. »Warum sollte ich deine blöden Bücher tragen müssen, selbst wenn ich geflucht hätte, was ich nicht getan habe?«
    »Penitenz.«

    »Was zum Kuckuck ist Penitenz?«
    »Wenn man was wiedergutmacht, was man falsch gemacht hat. Wenn man flucht oder lügt, muss man Penitenz leisten. Hat mir einer der Jungs von St. Gabe’s erklärt. Willie heißt er.«
    »Du solltest dich nicht mit denen abgeben«, sagte Bobby. »Die können fies sein.« Das wusste er aus eigener Erfahrung. Kurz nach Ende der Weihnachtsferien hatten ihn drei Jungs von St. Gabe’s durch die Broad Street gejagt und ihm Prügel angedroht, weil er »sie schief angesehen hatte«. Sie hätten ihn wirklich verprügelt, dachte Bobby, wenn der Anführer nicht im Schneematsch ausgerutscht und auf die Knie gefallen wäre. Die anderen waren über ihn gestolpert, sodass Bobby es gerade noch geschafft hatte, durch die große Haustür von Nr. 149 zu schlüpfen und sie von innen zu verriegeln. Die Jungs von St.

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