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Atomvulkan Golkonda

Atomvulkan Golkonda

Titel: Atomvulkan Golkonda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arkadi & Boris Strugatzki
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hervor. Die Kameraden kehrten zurück! Bykow richtete sich auf und spähte hinüber. Die Gestalt kam, mit den Armen balancierend, langsam näher. Jetzt stolperte sie, fiel beinahe, und in Bykows Kopfhörer ertönte ein leiser Ausruf. Jurkowski! Verteufelt angenehm, auf diesem Steinfriedhof einen Menschen zu sehen! Der Geologe beeilte sich nicht, in seiner Stimme schwang Ärger mit, anscheinend gab es keinen Weg. Es wird wohl weiter nichts übrig bleiben, als die Felsen zu sprengen, dachte Bykow. Das hält aber furchtbar lange auf! Wieder seufzte er. Doch dann musste er unwillkürlich lachen. Jurkowski machte eine groteske Bewegung mit dem Fuß und rutschte von einem großen Stein ab, über den er hatte klettern wollen, um den Weg abzukürzen. Ein Schwall von Schimpfworten drang an Bykows Ohr. Alexej lächelte – es war angenehm, sehr angenehm, einen Menschen hier zu sehen! Und eigentlich war Jurkowski auch gar kein schlechter Kerl und kein »Fant«. Er liebte es nur, die Nase hochzutragen, und war ... na, wie die Poeten eben sind. Bykow hatte kein großes Verständnis für Gedichte, und von Romantik hielt er auch nicht viel. In seinem Leben gab es zu viel Prosa, als dass er sich mit Poesie hätte befassen können, und von zehn Romantikern waren neun keinen Pfifferling wert.
    Schwer atmend kam Jurkowski heran. Er nahm die Maschinenpistole ab, schob sie angewidert auf die Panzerung des Knaben und ließ sich erschöpft auf einem Stein nieder.
    »Na, wie sieht’s aus mit dem Weg?«, fragte Bykow, nachdem er einen Moment lang gewartet hatte.
    Jurkowski winkte ab. »Felsbrocken, Löcher, der Teufel soll sie holen! Da ragen Steintrümmer aus dem Sand, bis zu anderthalb Meter hoch, scharf wie Rasierklingen. Und dort« – er wies mit der Hand in die Richtung, aus der er gekommen war –, »etwa zweihundert Meter von hier, bilden diese Venuszähnchen eine kompakte Mauer, unmöglich, da hindurchzukommen. Mit einem Wort, eine Sackgasse. Es wird Ihnen wohl nichts anderes übrig bleiben, Genosse Fahrer, als Ihre gepanzerte Deichsel umzudrehen. Jemand von den Neunmalklugen hatte vorgeschlagen, der Chius einen Hubschrauber beizugeben. So ein Dummkopf! Hier würde die Kiste im Handumdrehen in tausend Stücke zerfetzt.«
    »Vielleicht finden Jermakow und Dauge einen Weg.«
    »Möglich, wenn auch zweifelhaft. Wahrscheinlich werden wir doch zurückfahren müssen. Man kann ja nicht durchweg alles sprengen! Ich an Ihrer Stelle würde schon anfangen, Dampf anzulassen.«
    Jurkowski kletterte auf die Panzerung und setzte sich neben Bykow.
    »Und die Golkonda spricht ... Hören Sie’s, Alexej Petrowitsch? Eine wunderbare Welt voller Rätsel und Geheimnisse ... Ungebärdige, jungfräuliche Natur! Eine Luft, von Menschenodem nicht entweiht, und unwegsame, unbefleckte Wildnis ...!«
    Bykow brummte nur. Jurkowskis Art, sich auszudrücken, regte ihn auf. Sein »Romantismus« erschien ihm albern und komödiantenhaft. Er, Bykow, war der Ansicht, die Chius bahne den Weg für diejenigen, die ihnen folgen würden, um mit der »unwegsamen Wildnis« Schluss zu machen, um das Klima zu verändern und herrliche Städte zu erbauen. Und dann würde man hier an dieser Stelle ein Glas gekühltes Bier trinken können wie in Aschchabad in dem Kiosk auf dem Proletarier-Prospekt Ecke Dzier ż y ń ski-Straße ...
    »Da, noch ein Geheimnis!« Der »Fant« wies nach vorn.
    Über den Felsengipfeln entstanden plötzlich violett schillernde Streifen und zogen sich über den Himmel hin.
    Bykow sprang auf. »Aha! Sie sehen sie auch!«
    »Was heißt ›auch‹?«, fragte Jurkowski verwundert. »Kaum möglich, sie nicht zu sehen.«
    Die Streifen schmolzen allmählich in dem roten Schein dahin.
    In der Ferne tauchten zwei Gestalten auf. Sie erstiegen einen Steinblock, und die eine winkte mit der Hand. Bykow winkte zurück.
    »Da sind auch Jermakow und Dauge. Und wo bleibt Bogdan? Haben Sie sich etwa aus den Augen verloren, Wladimir Sergejewitsch?«
    »Ja, natürlich«, gab Jurkowski zerstreut zurück, während er die näher kommenden Kameraden beobachtete. »Hier kann man sich leicht aus den Augen verlieren, die Steine rauben ja jede Sicht. Und auf dem Rückweg bin ich anders gelaufen. Ist er schon lange fort?«
    »Fort? Aber er ging doch mit Ihnen zusammen ...«
    »Wie?«, fragte Jurkowski abwesend. Anscheinend hatte er nicht richtig gehört.
    Bykow schwieg und überlegte. Was war mit Jurkowski los? Nahm er ihn nicht für voll?
    »Eine kleine Panne, der

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